Lasertechnik - Faszinierende Präzision

Die Firma Uwe Werth Lasercut fertigt hochpräzise geschnittene Werkstücke aus Stahl und Edelstahlblechen. Die Toleranz beträgt dabei nur wenige hundertstel Millimeter. Der Remscheider Familienbetrieb sieht sich als „verlängerte Werkbank“ der Bergischen Säge- und Messerindustrie.

Mit mächtig Tempo schneidet der Laser durch das Stahlblech. Die vorher in die Maschine eingegebenen Maße werden in einer Geschwindigkeit von knapp fünf Metern pro Minute exakt ausgeführt. Schon nach knapp 60 Sekunden ist das Sägeblatt fertig und kann weiterverarbeitet werden. In der großen Werkshalle wird akribisch auf Genauigkeit geachtet. „Wir fertigen im Bereich von drei bis fünf hundertstel eines Millimeters, das ist dünner als ein Haar“, erklärt Geschäftsführer Uwe Werth.

Vor 26 Jahren hat er die Firma in Remscheid gegründet und nach bescheidenen Anfängen stetig ausgebaut. Der erste Standort Am Bruch wurde schließlich zu klein. 2018 erfolgte der Umzug an die Stockderstraße mit deutlich mehr Platz. Dort sind aktuell drei Laser im Einsatz, dazu kommt eine Abkantmaschine. Der Betrieb hat rund zehn Beschäftigte in Voll- und Teilzeit.

Für Uwe Werth ist die Arbeit mit Lasern nach wie vor mit einer großen Faszination verbunden. „Ich bin mehr oder weniger durch Zufall auf das Thema gekommen und habe mich dann intensiv mit der Technik beschäftigt“, berichtet er. Die Grundlage besteht aus Helium, Kohlendioxid und Stickstoff. „Das Gemisch wird entzündet und als komprimierter Strahl über mehrere Umlenkspiegel auf eine Fokussierlinse und von dort auf das Werkstück geleitet“, erläutert der Geschäftsführer. Zum Schneiden wird dann noch Sauerstoff oder Stickstoff benötigt. Die zahlreichen Stammkunden wissen die in über einem Vierteljahrhundert gesammelte Erfahrung des Betriebs zu schätzen. „Wir sind die verlängerte Werkbank der Remscheider Säge- und Messerindustrie“, sagt Uwe Werth. Aber auch Schlossereien und Dachdeckerbetriebe werden beliefert. Mit dem Abkantverfahren, bei dem etwa Bleche für Schutzhauben in Form gebracht werden, hat der zertifizierte Betrieb ein weiteres Standbein und ist breit aufgestellt.

Für diesen Erfolg hat der Geschäftsführer hart gearbeitet. Gerade in den Jahren nach der Gründung war er oft rund um die Uhr vor Ort. „Ich habe auch teilweise im Betrieb geschlafen, was für meine Frau und meine Kinder nicht immer einfach war“, erzählt Uwe Werth. Daraus entstand aber ein familiärer Zusammenhalt, der bis heute das Rückgrat der Firma darstellt. Tochter und Prokuristin Vanessa Lange ist mit dem Betrieb schon seit Kindertagen fest verbunden. „Für mich war das eine Art Abenteuerspielplatz und ich habe mit meiner Schwester als Wettbewerb kleine Teile unter den Maschinen gesammelt“, erinnert sich die 33-Jährige. Mit 15 Jahren übernahm sie erste Büroarbeiten und schrieb unter anderem Rechnungen. Vier Jahre später startete sie im Betrieb ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. „Ich bin nie weggegangen und habe es auch nicht bereut“, sagt Vanessa Lange. Mittlerweile arbeitet auch ihr Ehemann Sascha Lange in Vollzeit in der Firma. „Das passt einfach gut“, so der gelernte Industriemechaniker, der früher in der Rollenindustrie gearbeitet hat und ebenfalls Prokura hat.

Mit dieser Konstellation sieht sich die Firma auch für die Zukunft gut aufgestellt. „Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass die Nachfolge gesichert ist“, sagt Uwe Werth. Der 58-Jährige denkt zwar nicht ans Aufhören, merkt aber schon die lange Zeit im intensiven Einsatz für Firma. „Da tut schon das ein oder andere Gelenk weh“, so der Geschäftsführer. Noch werde er dem Betrieb erhalten bleiben.

Die jüngsten Krisen hat Uwe Werth Lasercut relativ gut gemeistert. „Die Auftragslage ist zwar etwas ruhiger geworden, aber Schwankungen sind in diesem Geschäft immer mal möglich“, sagt Uwe Werth. Er geht davon aus, dass die Nachfrage künftig wieder anzieht.

Text: Eike Birkmeier

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