151 Jahre Familienbetrieb - Im Wandel der Zeit

Das Ehepaar Thordis und Olaf Kotthaus kann gemeinsam auf eine 151-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Diese ist geprägt durch viele Generationen, die den Betrieb stetig weiterentwickelt haben.

Das Unternehmen Adolf Kotthaus wurde 1872, während der ersten großen Wirtschaftskrise des kurz zuvor gegründeten Deutschen Kaiserreiches, von Wilhelm Kotthaus gegründet. Während Wilhelm Kotthaus zuvor schon für einige Jahre eine Sattlerei an der damaligen Lenneper Straße von Remscheid-Lüttringhausen betrieb, zog er aufgrund von Platzmangel im Jahr 1872 an die Remscheider Straße. Hier polsterte er unter anderem Sofas, fertigte Betten an und verkaufte sie.

Mit der Übernahme durch seinen Sohn Gustav Adolf wurde das Sortiment um Teppiche, Möbel und Lederwaren erweitert. Während des Zweiten Weltkrieges und in der darauffolgenden Nachkriegszeit führten Mina Kotthaus, die Schwester des nächsten Inhabers Wilhelm Karl Adolf, und seine Ehefrau Johanne den Betrieb weiter, während der Ehemann und sein Bruder in Kriegsgefangenschaft gerieten.

In den 50er und 60er Jahren weitete Wilhelm Kotthaus, der das Geschäft 1960 übernahm, erheblich aus. So wuchs die Verkaufsfläche und bot einen Einblick ins „moderne Wohnen“ mit Gardinen, Dekorationen, Teppichböden und Betten. Im Jahr 1986 folgte ein Zuschneideraum für Teppichböden, ein zusätzlicher Verkaufsbereich mit Bodenbelägen und ein Gardinenschienenlager.

Zum 125-jährigen Firmenjubiläum 1997 übernahm der heutige Geschäftsführer Olaf Kotthaus, seines Zeichens Raumausstattermeister, das Unternehmen. Rückblickend sagt er: „Unser Familienbetrieb ist von Beginn an im steten Wandel. Den vielen Herausforderungen sind meine Vorfahren mit mutigen Entscheidungen und Veränderungen begegnet.“ Dieser Maxime bleiben Olaf und Thordis Kotthaus treu und haben 2018 zusätzlich ein Fachgeschäft für Berufsbekleidung eröffnet.

„Wir statten alle aus: vom Koch bis zum Handwerker, von Stadtwerken bis Pflegedienste“, so Geschäftsführer Olaf Kotthaus. Kunden profitieren besonders von der hauseigenen Textilveredelung mit Stick und Druck, wie die Filialleiterin und gelernte Näherin Thordis Kotthaus betont: „Egal ob Arbeitskleidung von Elektrikerunternehmen oder Poloshirts für Junggesellenabende, wir bedrucken und besticken alles. Während der Corona-Pandemie haben 6.400 Masken, teilweise individuell bestickt, unseren Laden verlassen.“

Nicht nur in Remscheid wird die Arbeit und das Angebot des Ehepaares geschätzt, sondern auch von Kunden aus dem gesamten Bergischen Land und zum Teil darüber hinaus, was laut Kotthaus insbesondere auf gute Empfehlungen zurückzuführen ist. Besonders nachgefragt werden laut Olaf Kotthaus Arbeitsschuhe: „Wir können eine große Auswahl in verschiedenen Sicherheitsklassen anbieten. Die Beschäftigten werden von ihren Betrieben direkt zu uns geschickt, durch uns beraten und finden so das passende Paar für sich.“

Wer die Filiale in Remscheid-Lüttringhausen besucht, trifft auf ein „engagiertes und gut gelauntes, vierköpfiges Team“, wie Olaf Kotthaus bekräftigt. Während er selbst weiterhin Aufträge als Raumausstatter, speziell für Gardinen, Sonnen- und Insektenschutz, wahrnimmt, wird seine Ehefrau im Laden von zwei Mitarbeiterinnen unterstützt. „Mit den vielen verschiedenen Kunden kommt die Abwechslung. Dieser Kontakt ist es, den wir an unserer Arbeit besonders schätzen“, fassen Thordis und Olaf Kotthaus den Reiz ihrer Tätigkeit zusammen.

Perspektivisch soll der Betrieb weiter wachsen: „Wir brauchen zusätzliche Lagerräume, um unsere Angebotspalette erweitern zu können, insbesondere unsere Schuhauswahl.“ Ehefrau Thordis liebäugelt zudem mit einer neuen Textildruckmaschine. „Es bleibt alles in Bewegung“, schmunzeln beide.

Text: Martin Wosnitza

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