Mit elektronischer Popmusik erfolgreich - Bittersüße Melodien voller Power

Maria Basel arbeitet erst seit zwei Jahren mit einem Musiklabel zusammen. Seitdem hat sie sich bereits international einen Namen gemacht. Ihr Erfolg: Authentische Texte, elektronische Popmusik. Im Oktober ist ihr Debütalbum „Bloom“ erschienen.

Name

Maria Basel

Beruf

Sängerin, Komponistin und Produzentin

Im Bergischen seit …

Ich bin Ende 2010 nach Wuppertal gezogen, um Wirtschaftswissenschaft und Französisch zu studieren. Seitdem lebe ich hier.

Warum sind Sie trotz des Studiums zur Musik gekommen?

Ich komme aus einer Musikerfamilie. Meine Mutter ist Pianistin, mein Vater Cellist. Mit fünf Jahren habe ich angefangen, Klavier zu spielen. Später als Jugendliche begann ich, Stücke zu schreiben und mich selbst am Klavier zu begleiten. Die vielen Jahre am Klavier haben mein musikalisches Gehör geschärft und sind bis heute eine starke Basis, auf der ich aufbauen kann. Nach meinem Studium war mir klar, dass ich mehr Zeit mit der Musik verbringen möchte. Ich fing an, Konzerte zu geben und Kontakte in der Kunst- und Kulturszene aufzubauen. So habe ich dann 2021 angefangen, mit einem Berliner Indie Label zu arbeiten und veröffentlichte meine erste EP „Layers“. Seitdem sind viele spannende Dinge passiert – von Musikvideo-Drehs bis hin zu Auftritten auf vielen besonderen Bühnen. Als freiberufliche Künstlerin muss ich mich aber auch um Dinge wie Verträge, GEMA, Steuern, Marketing, Förderanträge kümmern; ich glaube, das haben die meisten Menschen nicht auf dem Schirm.

Was steht aktuell an?

Ich habe gerade mein neues Album herausgebracht und die Stücke live bei einem Konzert in Wuppertal „In der Insel“ vorgestellt. Ich liebe es, Konzerte zu spielen! Meine Stücke sind vielseitig – melancholisch, orchestral und oft bittersüß, aber auch voller Power und Lebensfreude.

Was bedeutet überhaupt elektronische Popmusik?

Dieser Musikstil kombiniert zum Beispiel nicht nur akustische Elemente wie Gitarre und Gesang, sondern auch programmierte Sounds, elektronische Beats, Synthesizer und Loops mit echten Sounds.

Wie entstehen diese Songs?

Ich folge den Ideen, die aus mir herauskommen, denn zuerst ist die Melodie da. Es kann sein, dass ich sie plötzlich im Kopf habe, während ich im Bus sitze. Das ist dann ein besonderer Moment, den ich irgendwie einfangen muss; die Melodie ist flüchtig. Deshalb summe ich sie zum Beispiel ins Handy. Die Texte entstehen erst später. Inhaltlich geht es bei meinen Stücken um das, was ich selbst erlebt habe, aber auch um fiktive Geschichten.

Wie erklären Sie sich selbst Ihren Erfolg?

Ich bin sicher ambitioniert und versuche immer, mich selbst zu motivieren und zu organisieren. Es braucht viel Willen und Disziplin, um immer dranzubleiben. Erfolg kann nur jemand haben, der vor allem an sich selbst glaubt. Natürlich habe ich auch mal einen Durchhänger; dann spiele ich Klavier und spiele sozusagen meine negativen Gefühle raus.

Was ist Erfolg?

Erfolg ist für mich nicht nur die internationale Popularität, sondern: Ich möchte mit meiner Musik Menschen berühren. Ich möchte, dass sie mit ihnen etwas macht und in welcher Form auch immer ihre Gefühle erweckt.

Welche Bedeutung hat die Musik grundsätzlich für Sie?

Musik ist meine Berufung, ich kann es mit nichts anderem vergleichen. Musik erfüllt mich und versetzt mich immer wieder in Ehrfurcht. Ein Leben ohne Musik könnte ich mir niemals vorstellen.

Welche Ziele haben Sie?

Ich möchte mich immer weiter entwickeln und nicht stagnieren. Ich würde gerne internationaler spielen und noch mehr Live-Auftritte haben. Andererseits bin ich auch nicht blauäugig: Ich liebe die Musik, aber ich weiß auch, dass mein Erfolg einmal zu Ende sein kann. Für diese Zeit muss ich mir deshalb Wege aufbauen. Ich könnte dann zum Beispiel Filmmusik machen oder für andere Musiker produzieren und schreiben. Im Moment habe ich noch einen Halbtagsjob; aber natürlich wünsche ich mir, dass ich einmal von der Musik leben kann. Und: Ich spiele Anfang des nächsten Jahres meine erste eigene Tour, auf die ich mich sehr freue.

Ist Wuppertal Ihre Heimat geworden?

Anfangs war Wuppertal nur mein Studienort. Ich habe immer gedacht, dass ich hier wieder wegziehe. Aber hier gibt es eine ganz tolle Kulturszene, und ich habe viele wunderbare Menschen in Wuppertal kennengelernt. Jazzmusik habe ich übrigens das erste Mal hier gemacht. Vor allem gibt es in Wuppertal nicht solch ein Überangebot von Musikmachenden wie zum Beispiel in einer Großstadt wie Berlin.

Was gefällt Ihnen im Bergischen besonders gut?

Ich mag, dass es hier so grün ist, ich lebe im Luisenviertel; ein wirklich toller Ort mit den vielen Cafés und dem Leben auf den Straßen. Ich finde, dass das Bergische und gerade Wuppertal in der öffentlichen Wahrnehmung viel besser abschneiden müsste als es das aktuell tut.

Was ist Ihr Geheimtipp im Bergischen?

Oh, das fällt mir sofort etwas ein; vielleicht kein richtiger Geheimtipp mehr: das sozio-kulturelle Zentrum „Loch“. Im ehemaligen „Bücherschiff“ in Elberfeld ist ein wunderbarer Kunst- und Kulturort in Wuppertal entstanden, den ich vor vielen Jahren mit aufgebaut habe. Alle Generationen können sich hier auf Lesungen, Konzerte und Gastronomie freuen.

Text: Eva Rüther

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