Pool- und Industrie-Spezialist - Große Größen für die Industrie

Die Firma Gattinger gilt als gefragter Spezialist für Industrieanlagen und Technik rund um Heizung, Klima, Sanitär und Schwimmbad. Kunden vertrauen auf das Know-how und die jahrzehntelangen Erfahrungen des Teams.

Alles einige Nummern größer als vergleichbare Produkte aus dem Einzelhandel: Die Mitarbeiter des Remscheider Unternehmens Gattinger GmbH & Co. KG arbeiten überwiegend im XXL-Bereich. Das verrät ein Blick in die große Lagerhalle des Betriebs für Industrieanlagen, Heizungs-, Sanitär-, Klima- und Schwimmbadtechnik im Industriegebiet Ueberfeld. Rohre, Muffen und Verbindungsstücke mit großen Durchmessern liegen dort zum Einbau parat. Während die meisten Betriebe im Bereich Klima, Heizung und Sanitär Rohre mit Durchmessern von bis zu 54 Millimetern einbauen, kommen bei Gattinger Rohrdurchmesser bis zu 450 Millimeter (Deutsche Norm 400) zum Einsatz. „90 Prozent unserer Kunden kommen aus dem Industriebereich, wo solche Rohrgrößen normal sind“, sagt Carsten Gattinger.

Der gelernte Industriekaufmann führt seit 2009 gemeinsam mit seinem Bruder Jochen Gattinger das von ihren Eltern, Hartmut und Helga Gattinger, 1969 gegründete Unternehmen in zweiter Generation. Zu den 25 Mitarbeitern gehören auch beide Söhne der Geschäftsführer. Sie wurden im Unternehmen ausgebildet, einer hat seinen Meisterbrief bereits in der Tasche, der andere plant eine Ausbildung zum Meister. Als Fachbetrieb für Schwimmbadtechnik habe ihr Vater begonnen und später Industrieanlagen als zweites Standbein aufgebaut. Ein bewährtes Verfahren aus der Schwimmbadtechnik übertrug der Gründer damals auf den Industriebereich. Als Poolexperte wusste er, dass viele Einlaufdüsen eine Algenbildung im Wasser verhindern. Dieses Prinzip könnte auch bei anderen Flüssigkeiten nützlich sein, so seine Idee. Das Öl innerhalb der Abschreck-Becken etwa, in denen glühend heiße Schmiedeteile gekühlt werden müssen, wird durch viele Düsen und Quirle auf ähnliche Weise verwirbelt und die Temperatur somit überall im „Tauchbad“ angeglichen. „Hirschgeweih-Verrohrung“ nannte Hartmut Gattinger diese Technik, die er erfolgreich in vielen Industriebetrieben einbaute.

Das Fachunternehmen betreut seit Jahrzehnten weltweit Kunden aus der Lebensmittel und Metall verarbeitenden Industrie, dem Maschinenbau, der Rüstungsindustrie und auch Heizungshersteller sowie Automobilzulieferer. Alles rund um Umbau, Wartung und Service von der Fehlersuche bis hin zur besten Lösung, von der Planung einer neuen Anlage bis hin zur Fertigstellung – und Technik rund um Heizung, Klima, Sanitär und Schwimmbad gehören zum Leistungsumfang, sowohl im Sanitär- als auch im Heizungsbereich. „Wir wollen die beste Lösung für die Kunden. Für sie haben Sicherheit, Garantie und Kulanz hohe Priorität“, sagt Jochen Gattinger, der als Meister für den Technikbereich zuständig ist. Nach Vorgesprächen geht es an die Planung: Was ist machbar? Was rentabel? Was sinnvoll? So habe man etwa für einen Remscheider Industriebetrieb die erste Wärmerückgewinnungsanlage in NRW geplant und gebaut. Abwärme wird sinnvoll genutzt, Energiekosten werden gesenkt.

Bei Defekten im Rohrleitungssystem eines Industriebetriebs führt ein Produktionsstillstand schnell zu hohen Verlusten. „Wer bei uns arbeitet, muss bereit sein, auch mal nachts zum Kunden zu fahren“, sagt Jochen Gattinger. Von Vorteil sei, dass sich die Mitarbeiter bei Stammkunden bestens auskennen. Im Industriebereich werden zudem besondere Kompetenzen vorausgesetzt. „Wir haben etwa die Zulassung für Schweißarbeiten bei Rohren bis 323 Millimetern. Die Schweißlehrgänge müssen alle zwei Jahre wiederholt werden“, sagt Carsten Gattinger. „Wir bekommen viele Anfragen aus der Industrie“, so Jochen Gattinger. Auch ohne Werbung. Expandieren? Es sei schwierig, Bewerber für die Ausbildung zum Anlagen-Mechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik zu finden – trotz einer Übernahmegarantie nach Gesellenprüfung und leistungsorientierter Bezahlung. Außerdem bremsen fehlende Optionen für eine räumliche Ausweitung am Standort Expansionspläne aus. „Wir brauchen eigentlich jetzt schon eine weitere Halle“, sagen die Geschäftsführer unisono.

Text: Sólveig Pudelski

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