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Neuigkeiten aus der Bergischen Industrie- und Handelskammer Wuppertal, Solingen, Remscheid

Sechs Wochen lang hatten Wuppertaler Unternehmen die Möglichkeit, sich an einer Online-Befragung zu beteiligen. Sie konnten Kritik, Lob, Anregungen und Wünsche zum Standort Wuppertal und den städtischen Serviceleistungen äußern.

Insgesamt wurden 3.800 Unternehmen angeschrieben und zur Beteiligung eingeladen. Davon haben 792 Unternehmen den Fragebogen ausgefüllt. Das Beratungsunternehmen LennardtundBirner GmbH, das von der Wirtschaftsförderung damit beauftragt wurde, die strategische Neuausrichtung zu begleiten, zeigte sich zufrieden mit dem Rücklauf der Unternehmensbefragung. Die Rücklaufquote beträgt knapp 21 Prozent. Das ist laut LennardtundBirner eine überdurchschnittlich hohe Beteiligung.

Grundsätzlich seien über die Hälfte der Unternehmen mit dem Standort Wuppertal zufrieden (55 Prozent). Entscheidend für diese Beurteilung sind demnach verschiedene Standortfaktoren wie die digitale und verkehrstechnische Infrastruktur, Abgaben und Steuern, Flächenangebote sowie Angebote, die zur Lebensqualität beitragen.

Ein gutes Mobilfunknetz und schnelles Internet seien den Unternehmen sehr wichtig. Nur 54 Prozent seien aber mit der Mobilfunkabdeckung zufrieden. Jedes zehnte Unternehmen bewerte die Mobilfunkabdeckung sogar als schlecht. Auch mit der Internetverbindung seien 37 Prozent der teilnehmenden Firmen bisher noch nicht zufrieden. Bei der Verkehrsinfrastruktur punkte Wuppertal mit der Anbindung an Autobahnen und der Nähe zu Flughäfen. Ein geteiltes Meinungsbild gebe es dagegen bei der Bahn und dem ÖPNV. 53 Prozent seien mit der Bahnanbindung zufrieden, der Rest halte sie für ausbaufähig. Ähnlich sieht es beim innerstädtischen ÖPNV aus. Größere Unzufriedenheit gebe es mit dem Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität. Nur 27 Prozent finden demnach, dass dieser schnell genug vorangeht.

Auch bei den Faktoren zur Lebensqualität gebe es aus Unternehmenssicht einige Differenzen zwischen den gewünschten und den vorhandenen Angeboten. Die Mehrheit zeigte sich unzufrieden mit der Qualität der schulischen Angebote und der Kinderbetreuung (60 und 72 Prozent wenig bis gar nicht zufrieden). Auch von der Situation in den City-Bereichen seien viele nicht angetan. Hier würden die Aufenthaltsqualität und das Einzelhandelssortiment kritisiert. Die vorhandenen Gastronomie-, Kultur– und Freizeitangebote hätten in der Umfrage dagegen gut abgeschnitten.

Kritik äußerten die Unternehmen auch an der Höhe der Steuern und Gebühren am Standort Wuppertal (81 Prozent sind wenig bis gar nicht zufrieden). Mit den Preisen für Gewerbe-, Industrieflächen und Immobilien zeigten sich über die Hälfte der befragten Unternehmen nicht einverstanden. Noch größer sei die Unzufriedenheit mit Blick auf das vorhandene Flächenangebot (38 Prozent weniger zufrieden; 29 Prozent gar nicht zufrieden). Zwei von drei Unternehmen sähen keine Möglichkeit zur Erweiterung für sich an ihren aktuellen Standorten. Gleichzeitig plant jedes vierte Unternehmen in den kommenden Jahren weiter zu wachsen. Im Durchschnitt werden dafür 2.500 Quadratmeter Fläche benötigt. Laut Aussage von 35 Unternehmen ist für sie eine teilweise oder vollständige Standortverlagerung in andere Städte eine Option.

Das Thema Nachhaltigkeit sei allerdings noch nicht bei allen Unternehmen präsent. Zwei Drittel nutzen demnach keine erneuerbaren Energien. Bei jedem vierten Betrieb sei das Thema noch nicht offiziell adressiert. Dazu passe, dass 15 Prozent der Unternehmen Unterstützung bei der Beratung und Umsetzung für eine alternative und klimaneutrale Energieversorgung benötigen.

Die Hälfte der Unternehmen hatte in den letzten drei Jahren Kontakt zur Wirtschaftsförderung. 90 Prozent davon bewerten die Kundenfreundlichkeit mit zufrieden bis äußerst zufrieden. Trotz guter Bewertung wünschten sich die meisten Unternehmen noch umfangreichere Unterstützung.

Für die Zukunft erwarten die Unternehmen laut Umfrage eine klare Profilbildung für die Stadt Wuppertal. Es fehle ihnen an einer Marke für diese Stadt. Dazu komme, dass weniger als die Hälfte der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer

Wuppertal als innovativ, familien-, umwelt- und fremdenfreundlich oder international beschreiben würde.

Bei der IHK-Lehrwerkstatt sind noch Plätze bei verschiedenen Angeboten frei.

Es gibt freie Plätze beim AEVO (Ausbilder-Eignungsverordnung)-Vollzeitlehrgang für angehende Ausbilder in der IHK-Lehrwerkstatt Solingen. Der Kurs findet vom 24. bis 29. Juni, Montag bis Freitag, 7.45 bis 16.30 Uhr und Samstag, 8 bis 14.30 Uhr, statt. Die Kosten liegen bei 820 Euro zuzüglich 253 Euro Prüfungsgebühr.

Die Teilnahme an der Vorbereitung für die theoretische Abschlussprüfung im Sommer 2024 ist ebenfalls noch möglich. Der Lehrgang vom 8. April bis zum 5. Mai kostet 350 Euro und richtet sich an Auszubildende der Berufe Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker, Zerspanungsmechaniker, Stanz- und Umformmechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Fachkraft für Metalltechnik.

Zudem gibt es in der Lehrwerkstatt die Möglichkeit zu einer neuen Umschulung zum Maschinen- und Anlagenführer (16 Monate: ab Januar 2024 bis Mai 2025) sowie zum Zerspanungsmechaniker (28 Monate: vom März 2024 bis Juli 2026).

Alle Anmeldungen können online über die Homepage der Lehrwerkstatt (www.ihk-lehrwerkstatt-sg.de) oder per Mail gebucht werden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Andreas Völker, IHK Lehrwerkstatt Solingen GmbH, Schützenstr. 204, 42659 Solingen, T. 0212 2443301, info@ihk-lehrwerkstatt-sg.de

„Unsere Anstrengungen und die Sprachkurse tragen Früchte“, sagt Mike Häusgen. Der Leiter des kommunalen Jobcenters verzeichnete zuletzt eine hohe Integrationsquote von Menschen mit Fluchterfahrungen. Jeder Fünfte habe in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden können. Demnach verzeichne die Klingenstadt die beste Integrationsquote (20,29 Prozent) unter Geflüchteten im Vergleich zu den beiden bergischen Nachbarstädten Wuppertal (19,51 Prozent) und Remscheid (17,62 Prozent).

Von den derzeit zu setzen.1.766 in Solingen lebenden Menschen aus der Ukraine befinden sich gut 500 Personen nicht im Leistungsbezug. „Jede und jeder wird in unserer Stadt gebraucht“, so Häusgen. Und wirbt darum, angesichts des Fachkräfte-Mangels auch Neu-Solingerinnen und Solinger ohne fließende Deutschkenntnisse einzustellen. „Diese Menschen sind oft hoch motiviert und ein Gewinn für jeden Betrieb“, appelliert er an Unternehmen, sich mit dem Arbeitgeber-Team des kommunalen Jobcenters (T. 0212 2903900) in Verbindung zu setzen.

Die gelungene Integration eines Kriegsflüchtlings verzeichne beispielsweise die Firma Kretzer. Im Januar 2021 habe dort ein Syrer mit Unterstützung des Jobcenters eine Beschäftigung aufgenommen. Inzwischen habe er bei dem traditionsreichen Scheren-Unternehmen einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Alexandra und Bernd Günßler haben die Spedition Falk Albrecht übernommen. Nach dem Tod des Firmengründers Falk Albrecht im vergangenen Mai habe Alexandra Günßler erst Sabine Albrecht geholfen, die Firma übergangsweise weiterzuführen, und konnte die Firma schließlich ganz übernehmen. So konnten 23 Arbeitsplätze gesichert werden und Geschäftsbeziehungen nach Spanien, Frankeich, Portugal, Andorra und auf die Balearen erhalten bleiben.

Alexandra Günßler ist seit 22 Jahren im Unternehmen beschäftigt – seit ihrer Ausbildung zur Speditionskauffrau – und leitet die Spedition bereits seit 2018. Als Verkehrsleiterin hält sie die EU-Lizenz und ist für das Qualitätsmanagement des Unternehmens verantwortlich. Zusammen mit ihrem Mann Bernd Günßler, einem Unternehmensberater für Digitalisierung und Cyber-Security, möchte sie das traditionsreiche Familienunternehmen erfolgreich weiterführen und den Mitarbeitern eine gesicherte Zukunft bieten.

Das Ehepaar Günßler sei sich der Verantwortung bewusst, die die Übernahme der Firma mit sich bringt: „Es wäre im Sinne der langjährigen Mitarbeiter und der Kunden tragisch, wenn das gesunde Unternehmen nicht weitergeführt werden könnte“, sagt Bernd Günßler, der damit neu in das Unternehmen einsteigt. Seine Frau verfüge über langjährige Erfahrung im Betrieb und in der Branche und sei genau die richtige Person, um die Beziehungen zu den Kunden stabil weiterzuentwickeln. Die Spedition Albrecht existiert seit 1983, hat ihren Ursprung in Solingen und ist 2002 nach Wuppertal gezogen. Der Schwerpunkt sind Transporte nach Spanien und in die Anrainerstaaten. Dabei geht es vor allem um Spezialtransporte wie Langgut (Stahl, Fahnenmasten, Coils), Getränke (Wein, Branntwein), Gefahrgut, Munition, Papier, Unterhaltungselektronik sowie hochwertige Maschinen und Automotive-Transporte. Durch die Spezialisierung der Firma auf Spanientransporte mit mehr als 50 Fahrten wöchentlich, ist die Spedition Albrecht auch in der Lage, Direktlieferungen nach Südfrankreich abzuwickeln. Dazu sind nach Angaben der Firma speziell bis zu 30 eigene und disponierte Fahrzeuge im Einsatz.

Ein leerstehendes Ladenlokal auf der Alleestraße mit Unterstützung vom Land NRW und der Stadt Remscheid vergünstigt anzumieten, konkret für 20 Prozent der bisherigen Kaltmiete, ist bereits seit 2021 eine Option in der Innenstadtentwicklung. Nach Mitteilung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung (MHKBD) ist das nun bis Ende 2026 für weitere Teile der Remscheider Innenstadt möglich.

Nach dem landesweiten Erfolg des Sofortprogramms, das Ende 2023 ausläuft, hat das MHKBD mit dem neuen Programm der Landesinitiative Zukunft Innenstadt, nämlich „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ (kurz ZIO) im April 2023 die Nachfolge mit einem Gesamtbudget von 35 Millionen Euro ins Leben gerufen. Hier hat sich auch die Stadt Remscheid beworben, um eine Fortsetzung des Programms zu garantieren.

Rund 340.000 Euro stehen der Stadt bis 31. Dezember 2026 zur Verfügung. Hiermit sollen zwei Förderbausteine bedient werden: zum einen die Fortsetzung des Zentren- und Zukunftsmanagements, das Teil des Innenstadtnetzwerkes im Büro auf der Allee­straße 49 ist. Zum anderen die Möglichkeit zur vergünstigten Anmietung eines Ladenlokals, nicht nur an der Alleestraße, sondern auch in weiteren Teilen der Innenstadt. Es sind vor allem die Bereiche um die Fastenrath- und Rathausstraße sowie um den Markt und die Alte Bismarckstraße.

Nachdem der HVR im Juni turnusmäßig einen neuen Vorstand gewählt hatte, wurde auch der regionale Ortsvorstand für die Bergische Region konstituiert. Dazu trafen sich Vertreter des Einzelhandels im September in Wuppertal. Die anwesenden Ortsvorstände wählten Bärbel Beck, Geschäftsführerin des Modehauses Johann in Remscheid-Lennep, zur neuen Regionalvorsitzenden. Bärbel Beck gehört zugleich dem Gesamtvorstand des HVR an und bekleidet das Amt der Vizepräsidentin der Bergischen IHK.

Neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Matthias Schwanz, Inhaber der PBS Radevormwald e. K., der ebenfalls Mitglied des Gesamtvorstandes des HVR ist. Die zwei Regionalvorsitzenden des Regionalvorstandes haben sich nach ihrer Wahl vorgenommen, mit einigen Bürgermeistern in den Städten Antrittsbesuche zu vereinbaren.

Die ersten Termine haben nun mit Björn Musiol, dem neu ernannten Geschäftsführer und Leiter der Verbandsgeschäftsstelle in Wuppertal, gemeinsam stattgefunden. Bei den Besuchen sollen vor allem die lokalen Belange und Entwicklungen des Einzelhandels besprochen werden sowie weitere Stadtthemen erörtert werden.

Im November wurden zunächst Termine im Radevormwalder Rathaus und mit dem Remscheider Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz durchgeführt, um sich etwa konstruktiv über die Zukunft des Einzelhandels vor Ort und in der Region auszutauschen.

25 Jahre

Crefo Factoring Rhein-Wupper GmbH (Januar)
Kuller Str. 58
42651 Solingen

HAFA GmbH (Januar)
Lüttringhauser Str. 129 b
42899 Remscheid

Gerhard Heintke GmbH (Februar)
Konsumstr. 45
42285 Wuppertal

50 Jahre

Blankennagel Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung (Februar)
Linderhauser Str. 70
42279 Wuppertal

100 Jahre

Josef Jenniges GmbH & Co. KG (Januar)
Benrather Str. 31
42115 Wuppertal

Rudzio GmbH & Co. KG Internationale Umzugsspedition (Januar)
Dönhoffstr. 11
42655 Solingen

Kraftverkehr Gebr. Wiedenhoff GmbH & Co. KG (Februar), Bismarckstr. 45, 42659 Solingen

Hermann Pfegfeidel e. K. (Februar), Kaiserstr. 116, 42329 Wuppertal

125 Jahre

Oswald Wätzold GmbH (Januar), Dahler Str. 12, 42389 Wuppertal

Das Interesse an ausländischen Fachkräften ist groß, das zeigte sich beim zweiten bergischen Unternehmerfrühstück, bei dem Expertinnen und Experten über Wege und Unterstützungsmöglichkeiten zur internationalen Talentakquise informiert haben. Circa 100 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung der Bergischen IHK ins Tec.nicum der Firma Schmersal gefolgt.

Sarah Strobel, DIHK-Service GmbH, informierte über die Verbesserungen des novellierten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. So muss der ausländische Berufsabschluss nicht mehr vorab anerkannt werden – jetzt reichen eine Ausbildung und Berufserfahrung für eine Beschäftigung in Deutschland. Auch sei die Einkommensgrenze auf 40.000 Euro reduziert worden.

Dazu hilft die DIHK-Service GmbH auch mit dem Projekt „Hand in Hand for International Talents“. Dabei werden Fachkräfte mit bestimmten Berufsausbildungen im Ausland rekrutiert und auf eine Tätigkeit in Deutschland vorbereitet. Weitere Unterstützungen für Unternehmen bietet in NRW die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung, die den Einwanderungsprozess mitorganisiert und begleitet.

Im Rahmen eines Podiumsgesprächs, an dem Firmenvertreter, Mike Häusgen (Jobcenter Solingen), Martin Klebe (Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal) und Suna Lenz (Ressort Zuwanderung und Integration, Stadt Wuppertal) teilnahmen, wurde deutlich, dass im Bergischen bereits gute Netzwerke bestehen, die Unternehmen bei der Integration der ausländischen Fachkräfte unterstützen. Besonders das Unternehmen Workstadt mit seiner Chefin Esther Königes, die ebenfalls mitdiskutierte, habe hier bereits hervorragende Arbeit geleistet. Sven Dahlmann (Gebrüder Becker) und Patrick Zymny-Carrasco (Aptiv) berichteten von ihren positiven Erfahrungen. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass bereits hier lebende internationale Fachkräfte als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.

IHK-Präsident Henner Pasch betonte, dass die Wirtschaft Einwanderung brauche, um dem wachsenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Pasch wörtlich: „Wir können dabei aber nur erfolgreich sein, wenn wir als Gesellschaft zusammenstehen und gemeinsam eine Willkommenskultur entwickeln, in der sich ausländische Fachkräfte wohlfühlen können.“

Die drohende Überforderung der Wirtschaft durch ständig zunehmende bürokratische Auflagen war eines der wichtigsten Themen, die das Präsidium der Bergischen IHK kürzlich im Landtag mit Abgeordneten aus dem Bergischen Städtedreieck diskutierte. Ein entsprechendes Thesenpapier war unter Leitung von IHK-Vizepräsident Dr. Andreas Groß erstellt worden. „Wir Unternehmer müssen mehr und mehr personelle und finanzielle Ressourcen bereitstellen, um immer neue bürokratische Auflagen zu erfüllen. Diese Ressourcen fehlen uns für unsere Geschäftstätigkeit“, so IHK-Präsident Henner Pasch. Gleichzeitig behindere die Bürokratie zeitnahe Lösungen durch die öffentliche Hand.

Ein weiteres wichtiges Thema war Energie: Für Wirtschaft und Bürger sei es entscheidend, dass ausreichend Energie zu erschwinglichen Preisen vorhanden sei. Dafür sei die Politik verantwortlich, von der eine nicht-dogmatische Energiepolitik gefordert wurde. Auch die zunehmend marode Verkehrsinfrastruktur und das viel zu langsame Sanierungstempo beunruhigen die Wirtschaft.

Marcel Hafke (FDP) und Dr. Hartmut Beucker (AfD) stimmten den Ansichten der Unternehmer in vielen Punkten zu, wiesen aber darauf hin, dass die Mehrzahl der angesprochenen Probleme nicht in NRW, sondern auf Bundes- und vor allem EU-Ebene angegangen werden müsse. Die Bergische IHK wird deshalb dieses Jahr erstmals eine Podiumsdiskussion zur Europawahl veranstalten.

Enttäuscht waren die Unternehmer darüber, dass die Abgeordneten von SPD und Grünen dem Austausch aus politischen Gründen ferngeblieben waren. „Wir haben dafür kein Verständnis, weil wir mit allen unseren gewählten Abgeordneten über dringende Probleme im Städtedreieck sprechen wollten. Das hat die IHK-Vollversammlung mit großer Mehrheit beschlossen“, so Henner Pasch. (Die CDU-Vertreter hatten kurzfristig abgesagt).

Wuppertal ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Netzes der Deutschen Bahn. Warum das so ist, hat Heiko Winnen, Werksleiter des Signalwerks Wuppertal der DB Netz AG, den Mitgliedern des IHK-Verkehrsausschusses erläutert. Das Signalwerk in Vohwinkel ist verantwortlich für die Versorgung der Bahn mit Materialien der Leit- und Sicherungstechnik (LST). Als einziges Werk dieser Art in Deutschland bereitet es Signale, Schranken- und Weichenantriebe oder Relaisbaugruppen für Stellwerke auf. 52.000 Materialien bevorratet das Signalwerk, das Eigenleistungsportfolio umfasst 6.500 Materialien, berichtete Winnen. Insgesamt habe man einen Bestand von gut 1 Million Teilen, die 24/7 abgerufen werden können. Aktuell seien über 650 feste Mitarbeitende dort tätig.

Die Sanierungspläne der DB würden deutlich mehr Aufträge mit sich bringen – daher sei eine höhere Zahl von Mitarbeitern nötig. Zudem werde ein neues Gebäude auf dem Gelände geplant, zudem würden Büroflächen umgewidmet. Das werde möglich, weil viele Büro-Mitarbeiter zu Hause arbeiten und sich Schreibtische im Werk teilen würden. Bisher habe man dort aus LST-Materialien für etwa 1.700 neue Weichen pro Jahr geliefert, die Ausbauziele der Bahn deuten auf bis 3.000 Weichen hin. Jede der Weichen wird mit mehreren Dutzend Teilen aus dem Signalwerk beliefert. Winnen berichtete, dass er seit Übernahme seiner Aufgabe Prozesse optimiert und die Zahlen des Werks gesteigert habe. Gleichzeitig konkurriere auch das Werk um Fachkräfte, was sich in vielen Rekrutierungsbemühungen widerspiegele. Die Aufgaben des Werks sind vielfältig – erstens, weil Technik aus mehr als 100 Jahren in Vohwinkel und den Werkteilen in Magdeburg und Cottbus instandgehalten wird und das Wissen dafür am Leben erhalten werden muss. „Das bietet keine Ausbildung mehr“, so Winnen. Zweitens, weil es mit vielen Materialien und Techniken konfrontiert sei. So gebe es aktuell etwa 300 Antriebe für die Weichen des Bahn-Netzes.

Nach einem Vortrag wurden die Ausschussmitglieder um den Vorsitzenden Jürgen Gadder (Schade + Sohn) über das Werksgelände geführt – durch das Lager und den Versand ebenso wie durch die Fertigung von Relais-Baugruppen und deren Prüfung.

Staus und marode Brücken lähmen das Land. Auch bei Bahn, Radwegen oder Wasserstraßen geht es kaum voran, Bauvorhaben stocken. Die IHKs in NRW richten sich deswegen mit zwölf Vorschlägen für die Verkehrswende an die Verkehrspolitik in Bund, Land und Kommunen.

Die IHKs fordern mehr Mittel für Infrastruktur und eine schnellere Planung. „Die Beschlüsse zum Pakt für Beschleunigung zeigen, die Politik hat das Thema verstanden. Es ist aber noch nichts umgesetzt“, mahnt Präsident Ralf Stoffels, Präsident von IHK NRW. Ein wichtiges Signal aus der Haushaltsdebatte ist, dass die Investitionen für die Infrastruktur nicht mehr in Frage gestellt worden sind. „Infrastruktur kann kein Streichposten sein. Wir müssen für die Verkehrswende alle Mobilitätsformen mitdenken.“ Auch Autos und LKW benötigten Infrastruktur. „Gleichzeitig ist es wichtig, den ÖPNV in der Stadt und auf dem Land zu erhalten und auszubauen. Dafür braucht es mehr Geld von Bund und Land“, fordert Stoffels. Die Wirtschaft stehe hinter der Verkehrswende, betont Ocke Hamann, fachpolitischer Sprecher Verkehr der IHKs in NRW. Was fehle, seien die richtigen Weichenstellungen. „Unser kompliziertes Planungsrecht steht uns zu oft im Weg“. „Ein Weg aus der Vorschriftenfalle: mehr ausprobieren, nachsteuern und, wenn nötig, korrigieren.“

Güter nachhaltig zu transportieren, Betriebe erreichbar und Beschäftigte mobil zu halten, sei eine riesige Herausforderung. „Das Credo in unseren Leitlinien lautet deswegen: Anreize statt Verbote. Was einfach ist, wird auch genutzt. Wir haben zwölf Ideen vorgelegt, jetzt ist die Politik gefordert“, so Stoffels.

37 Auszubildende aus sieben Betrieben aus Remscheid sind Mitte Dezember im Remscheider Rathaus geehrt worden. Sie haben an dem Projekt „Azubis an Schulen“ teilgenommen und an acht Grundschulen geholfen, Schülerinnen und Schülern spielerisch erste digitale Kompetenzen zu vermitteln.

Bei einer Urkundenübergabe durch Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Carmen Bartl-Zorn, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der Bergischen IHK, sowie Prof. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz des Bundesverbandes Mittelstand BVMW e. V., wurde das Engagement der Unternehmen, Auszubildenden und Schulen gewürdigt. „Ihrer regen Teilnahme haben wir es zu verdanken, dass das Projekt in Remscheid ein voller Erfolg werden konnte. Neben den Schulkindern profitieren auch die Lehrerinnen und Lehrer von der Unterstützung durch die Auszubildenden. Die Auszubildenden können dadurch wiederum wichtige Social Skills sowie ihre Projektmanagement- und Präsentationsfähigkeiten ausbauen“, beschrieb Bartl-Zorn den Mehrwert für alle Beteiligten.

Das Projekt „Azubis an Schulen“ ist eine Initiative des gemeinnützigen Vereins Rockid.one, unterstützt von der Bildungsallianz des Bundesverbandes Mittelstand BVMW e.V. und der Bergischen IHK.

Zwei Unternehmen aus dem bergischen Städtedreieck sind bei der vorgezogenen Jahresabschlussveranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Wuppertal im Gerätehaus des Löschzugs Langerfeld als „Partner der Feuerwehr“ ausgezeichnet worden.

Marcus Leyendecker von der Lleyendecker GmbH aus Wuppertal sowie Michael Hein von der Werkzeugfabrik G. Adolf Lemp & Co. GmbH aus Remscheid erhielten den Preis aus den Händen des Wuppertaler Oberbürgermeisters Uwe Schneidewind. Die beiden Betriebe wurden geehrt, weil sie durch ihre außerordentliche Unterstützung und die großzügige Freistellung von Arbeitnehmern für Feuerwehreinsätze die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr vorbildlich unterstützt haben. Die ausgezeichneten Unternehmen wurden von einer Jury ausgewählt, der Mitglieder der Stadtverwaltung, der Handwerkskammer, des Deutschen Feuerwehrverbandes sowie der Bergischen IHK angehörten.

Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus 1.193 Mitgliedern – einschließlich Jugendfeuerwehr und Ehrenmitgliedern, aufgeteilt in 14 Löschzüge und einen Zug für Umweltschutz. Im Rahmen der Nachwuchsförderung berichtete Daniel Rupp, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, dass sich die Jugendfeuerwehr an einer wachsenden Zahl an Mitgliedern erfreuen könne.

Die Vollversammlung der Bergischen IHK hat Ende 2023 mehrheitlich eine Resolution beschlossen, in der sie eine verlässliche Politik für die Gastronomie fordert. „Die Branche steht vor anhaltenden Herausforderungen, darunter steigende Energiekosten, höhere Lebensmittelpreise, gestiegene Personalkosten und vor allem einem Mangel an Fachkräften“, betonte die Vollversammlung. Insbesondere der Personalmangel führe dazu, dass Angebote und Öffnungszeiten reduziert werden müssten und die Umsätze weiter sinken.

Laut einer Blitzumfrage der IHK sorgen sich 82 Prozent der Gastronomiebetriebe mittlerweile um ihre Existenz, während zwei Drittel der Unternehmenskunden angeben, seltener gastronomische Einrichtungen aufzusuchen, wenn die Preise aufgrund eines höheren Mehrwertsteuersatzes steigen.

Die Vollversammlung erkenne an, dass es sich bei der befristeten Mehrwertsteuersenkung um eine Subvention handelte, die anderen Dienstleistungsunternehmen nicht gewährt worden ist. Aufgrund der prekären Situation in der Branche sprach sich die Vollversammlung aber für eine befristete Verlängerung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von einem Jahr aus.

„Eine verlässliche Wirtschaftspolitik bedeutet auch, dass ein Restaurantbesuch nicht so teuer werden darf, dass ihn sich nur noch wenige Menschen – in viel weniger Betrieben – leisten können. Hier sollte nach einem Jahr die Situation offen geprüft werden“, forderte die Vollversammlung abschließend.

Seit mehreren Jahren beteiligt sich die Bergische IHK an den Deutschlandstipendien, die an der Bergischen Universität vergeben werden. In den kommenden zwei Semestern erhält Dora Eileen Böddecker, Bachelor-Studentin im Bereich Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement an der Bergischen Universität, die Förderung durch das Stipendienprogramm in Höhe von 300 Euro monatlich, wobei die Kosten zur Hälfte vom Bund und zur anderen Hälfte von der IHK getragen werden.

Insgesamt werden 245 Studierende der Bergischen Universität von 72 Förderern mit einem Deutschlandstipendium unterstützt. Für Unternehmen bietet sich dadurch die Möglichkeit, Kontakt zu talentierten Studierenden aufzubauen. Die Studierenden erhalten im Gegenzug durch die finanzielle Unterstützung mehr Freiraum, um sich auf ihr Studium konzentrieren zu können.

Weitere Stipendiengeber werden immer gesucht. Unternehmen, Vereine und Privatpersonen können als Förderer aktiv sein, Informationen erhalten Sie unter www.stipendien.uni-wuppertal.de/de/deutschlandstipendium/stifterinnen

Insgesamt 59 Prozent der bergischen Unternehmen lehnen die Vier-Tage-Woche kategorisch ab. 13 Prozent bieten das Modell bereits an. Die restlichen Betriebe können es sich zumindest unter Umständen vorstellen. Das sind die Ergebnisse einer IHK-Blitzumfrage, an der sich insgesamt 409 Betriebe beteiligt haben.

Bei den Unternehmen mit Vier-Tage-Woche wurde vor allem auf die höhere Flexibilität für die Mitarbeiter hingewiesen, was zu höherer Zufriedenheit und besserer Mitarbeiterbindung führe. Die Gegner der Vier-Tage-Woche halten diese in ihrem Betrieb vor allem deshalb nicht für umsetzbar, weil es den Arbeitskräftemangel noch weiter verstärken würde. Viele wiesen darauf hin, dass mit einer Vier-Tage-Woche die Service-Ansprüche ihrer Kunden nicht mehr erfüllt werden könnten.

Bei den Betrieben, die sich eine Vier-Tage-Woche grundsätzlich vorstellen können, lehnen 80 Prozent einen vollen Lohnausgleich ab. Realistisch sei entweder eine unveränderte Wochenarbeitszeit oder eine Reduzierung ohne Lohnausgleich. Knapp die Hälfte der antwortenden Unternehmen bietet bereits flexible Arbeitszeitmodelle an. Am häufigsten genannt wurden dabei Teilzeit, Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit und eine Kombination aus Präsenzarbeit und Homeoffice.

Von den 409 teilnehmenden Unternehmen waren 41 Prozent aus dem Dienstleistungssektor, 30 Prozent aus der Industrie, 17 Prozent aus den Bereichen Groß und Einzelhandel. Die restlichen zwölf Prozent teilen sich die Bereiche Banken und Versicherungen sowie das Verkehrs- und das Gastgewerbe.

Über die Vermögen folgender Unternehmen wurden Insolvenzverfahren eröffnet:

19.10.2023 Hasan Gökdemir, Rosenhügeler Str. 114, 42859 Remscheid, An- und Verkauf von Kraftfahrzeugen und Transporte; Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Sven Bader, Remscheid

27.10.2023 Atlacon Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), Wiescherstr. 13, Haus 4, 42277 Wuppertal; Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Andreas Schoß, Wuppertal

27.10.2023 Holger Gloszeit, Burger Str. 226, 42859 Remscheid, Unternehmensberatung; Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Sven Bader, Remscheid

31.10.2023 Mono-Pol Solarsysteme GmbH, Kohlfurther Str. 14, 42651 Solingen; Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Robert Fliegner, Solingen

02.11.2023 Dywan Bauausführungen GmbH, Buchenstr. 20, 42283 Wuppertal; Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Tobias Rußwurm, Düsseldorf

06.11.2023 Jessica Hagen, Kurvenstr. 3, 42399 Wuppertal, Hausmeisterservice (unter Ausschl. erlaubnispflichtiger und zulassungspflichtiger handwerklicher Tätigkeiten); Insolvenzverwalterin Rechtsanwältin Magdalena Konschalla, Wuppertal

23.11.2023 INIMEX Maschinenhandel GmbH, Westring 395, 42329 Wuppertal; Insolvenzverwalter: Rechtsanwalt Dr. Daniel Schwartz, Wuppertal

30.11.2023 Amara Logistik GmbH, Dycker Feld 24, 42653 Solingen; Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Robert Fliegner, Solingen

30.11.2023 Neue Arbeit Ittertal gemeinnützige GmbH, Mittel­itter 10, 42719 Solingen; Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Robert Fliegner, Solingen

Informationen über gewerbliche und private Insolvenzen in Nordrhein-Westfalen können im Internet abgerufen werden. Das Justizministerium des Landes NRW veröffentlicht unter der Internet-Adresse www.insolvenzenbekanntmachungen.de zeitnah aktuelle Insolvenzverfahren.

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