Interview - Direkte Verbindung

Im kommenden Jahr wird die Vollversammlung der Bergischen IHK neu gewählt. Grund genug für uns, das aktuelle Präsidium zu fragen, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer sich bei der IHK engagieren und warum es überhaupt wichtig ist, sich zu beteiligen.

Name

Jan Peter Coblenz

Position / Firma

Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Brangs und Heinrich

Sie sind aktuell Vizepräsident der Bergischen IHK. Seit wann und wie sind Sie bei der IHK ehrenamtlich engagiert?

Ich bin seit 2005 in Mitglied der Vollversammlung der Bergischen IHK, also schon relativ lang. Vor mir war schon mein Vater bei der IHK engagiert, er war lange Zeit auch Vizepräsident. 2020 bin ich selbst ins Präsidium gewählt worden, als Nachfolger von Curt Mertens.

Warum ist das Engagement in der Kammer für Sie wichtig?

Meine Familie und ich waren der Kammer immer verbunden, weil wir Sinn darin sehen, uns dort zu beteiligen. Ich finde es wichtig, sich zu engagieren, aktiv zu sein und die Möglichkeit zu nutzen, seiner Stimme Gehör zu verschaffen. Wer etwas verändern will, muss eben auch etwas tun. Die IHK bringt die Räume und Kanäle zur Politik, um genau dort Kritik zu üben, wo etwas geändert werden kann. Diese Gestaltungsspielräume sollte man nutzen.

Was haben Sie mit der Kammer erreichen können? Haben Sie konkrete Ereignisse oder Entscheidungen, an die Sie sich besonders erinnern?

Es geht nicht so sehr um große Leuchtturmprojekte und einzelne Erfolge. Was wichtig ist, ist, dass wir durch die IHK nah an den Rathäusern und der Politik sind. Ich glaube, da haben wir durch die guten Kontakte und den steten Austausch auch immer Einfluss nehmen können. Gerade auch über die Arbeit der Ausschüsse – ich bin etwa im Bezirksausschuss Solingen, dem Ausschuss für Groß- und Außenhandel und dem Haushaltsausschuss aktiv – herrscht eine direkte Verbindung zwischen der Wirtschaft und den politischen Akteuren. Auch wichtig dabei ist die Arbeit der Wirtschaftsjunioren, bei denen ich auch zuvor schon lange Jahre engagiert war. Dort haben wir schon früher viel gestaltet und bewegt – Konferenzen veranstaltet, Bewerbungstrainings an Schulen angeboten und uns sozial engagiert. Die Wirtschaftsjunioren von damals sind heute vielfach bei der IHK aktiv. Das Engagement bleibt also bestehen und die Kontakte damit auch. Und tendenziell kann sich die Kammer aus den jungen Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder verjüngen. Dass das eine neue Dynamik bringen kann, sieht man an der Wahl von Henner Pasch und dem aktuellen Präsidium. Ich glaube, einen 40-jährigen Präsidenten gewählt zu haben, das hat auch die Außenwahrnehmung der Kammer stark beeinflusst. Und dass sich auch nach innen etwas tut, spürt man etwa bei den Empfängen, die sich deutlich verändert haben. Neue Personenkonstellationen lockern festgefahrene Strukturen und das tut der Kammer gut – nach innen wie außen.

Stellen Sie sich bei der kommenden Wahl im kommenden Jahr erneut auf und warum?

Ja, natürlich. Ich möchte sehr gerne auch gewählt werden und weiter aktiv sein im Präsidium. Aber ich finde es erst einmal gut, wenn viele gefragt werden, sich angesprochen fühlen, sich aufstellen und ich finde es auch prima, wenn neue Leute gewählt werden. So funktionieren demokratische Prozesse. Es ist dann auch in Ordnung, wenn man nicht gewählt wird.

Das Gespräch führte Eike Rüdebusch

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