Zehn Jahre Maschinenbau Netzwerk - Gute Bilanz

Was vor zehn Jahren mit einer Handvoll Unternehmen und der Bergischen Universität Wuppertal begann, ist mittlerweile zu einem wertvollen Kooperationsverbund gereift.

Austausch, Vertrauen, gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Organisation von Wissensinput – das ist das, was immer mehr Maschinenbauer an dem Netzwerk schätzen – auch oder gerade in Krisenzeiten. Ende 2023 fanden viele der ersten und neuen Akteure des Netzwerkes bei einem Festakt in Solingen zusammen, um gemeinsam zu bilanzieren und nach vorne zu schauen.

2013 schlossen sich kleinere und größere Unternehmen zum Maschinenbau Netzwerk Bergisch Land zusammen. Vertreten sind seitdem in dem wachsenden Netzwerk Unternehmen des Maschinenbaus, des Sondermaschinenbaus und spezialisierte Zulieferer. Der Maschinenbau ist eine der wichtigsten Branchen im Städtedreieck: Gemessen an der Zahl der Beschäftigten in der Industrie macht der Maschinenbau über 13 Prozent aus. Von 446 Industriebetrieben widmen sich 65 dem Maschinenbau.

Austauschen, Synergien ausloten, sich gegenseitig stärken war schon 2013 erklärtes Ziel des Netzwerks, in dem es keine Konkurrenz gibt, da jedes Unternehmen hoch spezialisiert ist. Im Gegenteil: Bei den Netzwerkabenden wird je einem Unternehmen ein Besuch abgestattet, es gibt Führungen, Abläufe und Produkte werden präsentiert und diskutiert. Das bedeutet für alle Seiten, voneinander zu lernen.

Prof. Peter Gust, Prorektor für Third Mission und Internationales von der Bergischen Universität, schlägt die Brücke zur Wissenschaft und führt gemeinsam mit einigen Netzwerk-Mitgliedern seit 2016 eine Vorlesungsreihe zum Thema Sondermaschinenbau durch. Maschinenbauer aus der Region werden zu Dozenten und bieten praxisnahe Einblicke und Aufgabenstellungen in den Seminaren. Studierende und mögliche Arbeitgeber können einander auf diese Weise kennenlernen. Prof. Gust freute sich anlässlich des Jubiläums über viele treue Mitglieder. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit unserem Netzwerk den Mitgliedern noch sehr viel bieten können. Die Vielzahl der Herausforderungen und die Anzahl der Themen, bei denen ‚sich gegenseitig zu helfen‘ Sinn macht, nimmt zu.“

Das Netzwerk hat gerade in den letzten beiden Jahren viele neue Mitglieder dazugewonnen – trotz globaler Krisen und Herausforderungen. „In Zeiten großer Herausforderungen hilft vor allem gegenseitige Unterstützung“. beschreibt Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Gesellschaft, die das Netzwerk koordiniert, den Nutzen des Netzwerks.

Das Netzwerk trägt sich durch Mitgliedsbeiträge, die der Unternehmensgröße angepasst sind. Den Mehrwert sehen die Maschinenbauer deutlich: „Es ist tatsächlich mehr als nur eine Kooperation: Gemeinsames Marketing, gemeinsam Informationsinput organisieren, sich um die Fachkräftesicherung kümmern, informeller Austausch, Personaltransfer in Spitzenzeiten, das haben wir schon alles umgesetzt. Besonders in Krisenzeiten hilft das“, so Marco Horn von MKW GmbH Digital Automation Wuppertal. Er hat das Netzwerk tatkräftig vorangebracht. Dr. Andreas Groß, Geschäftsführer Heinz Berger Maschinenfabrik, und Hans-Jürgen Alt, Geschäftsführer vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau NRW, betonten auf dem Festakt die Bedeutung des Maschinenbaus als zentraler Industriezweig und attraktiver Arbeitgeber im Bergischen Land.

Text: Anette Kolkau

Austausch der Cluster: automotiveland.nrw und NMWP.NRW haben sich Ende letzten Jahres gemeinsam einer Vielzahl von Neuerungen und Entwicklungen zum Automobil der Zukunft gewidmet.

Hinter NMWP.NRW steht der Verein NanoMikroWerkstoffePhotonik e. V. Er fördert die Entwicklung neuer Ideen und Projekte in den Bereichen Nanotechnologie, Mikrosystemtechnik, Werkstoffe und Materialien sowie Photonik und bewegt sich damit in einem Themenspektrum, das Berührungspunkte mit den Entwicklungen im Automobilsektor hat.

Um einige Beispiele innovativer Impulse für die Mobilitätswende und entsprechende Schlüsseltechnologien aufzuzeigen, hat der Cluster NMWP.NRW gemeinsam mit der Elmos Semiconductor SE, einem Hersteller und Vermarkter für Halbleiter in der Automobilindustrie, und automotiveland.nrw einen Themenabend durchgeführt.

Dabei ging es zum einen um neueste Entwicklungen im Bereich der Sensorik für Autos – dazu gehören Utraschall, Laser, Radar bzw. Lidar – um Objekte in der Umgebung auch in Bewegung und Entfernung präziser zu erfassen und auszuwerten. Damit kann autonomes Fahren noch sicherer werden. Ebenso stellte sich die cylib GmbH vor. Das im Jahr 2022 gegründete Unternehmen zum ganzheitlichen Batterierecycling hat an der RWTH Aachen einen End-to-End Batterierecyclingprozess entwickelt, der die Rückgewinnung aller Rohstoffe innerhalb einer Batterie garantiert. Ein spannendes Projekt war der E-Jet Prototyp, ein futuristisches, äußerst aerodynamisches Leichtbau-Fahrzeug mit Human-Hybrid-Antrieb, der das Bedienkonzept eines Fahrrads mit dem Antriebsstrang eines Elektro-PKW kombiniert. Entwickelt im Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen kann es bequem bis zu 100 Stundenkilometer erreichen.

„Die Kooperation mit Clustern wie NMWP.NRW ist für uns sehr inspirierend. Wir können unsere Mitglieder mit neuesten Informationen versorgen“, so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer von automotiveland.nrw.

NMWP.NRW versteht sich als zentrale Plattform für Entscheidungsträger aus Wissenschaft und Wirtschaft. Er fördert den Dialog zwischen den einzelnen Akteuren, unterstützt die Umsetzung konkreter Projekte und Partnerschaften und berät bei der Beantragung von Fördermitteln aus Bund, Land oder Europäischer Union.

Text: Anette Kolkau

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