Neapolitanische Pizza als Weltkulturerbe - Italienische Spezialität
Es gehört ein bisschen Mut dazu, gerade jetzt eine Pizzeria zu eröffnen. Mit „La Bufalina“ haben es die Brüder Angelo, Inhaber, und Geschäftsführer Eros Vista gewagt.
„Natürlich haben wir gehofft, dass die sieben Prozent Mehrwertsteuer bleiben“, gibt Eros Vista zu. „Aber unsere Familie hat es trotzdem so entschieden.“ Vorteil war, dass sich die Vistas bereits seit zehn Jahren mit ihrer Pizzeria in Solingen einen Namen gemacht hatten – und dies seit drei Jahren mit der neapolitanischen Pizza: „Es ist ein besonderes Produkt, das von der Unesco als `immaterielles Weltkulturerbe` anerkannt wird und sehr bekömmlich ist.“ Denn in diesem Teig ist wenig Hefe und Salz enthalten. Hinzugefügt wird ausschließlich italienisches Mehl und kein Olivenöl. Das Teig muss dann rund 40 bis 48 Stunden gären – natürlich in einem Kühlraum, damit er nicht verdirbt. Vor der Zubereitung ist er rund vier Stunden an der Raumtemperatur. Durch diese Herstellung ist der Pizzateig nicht nur sehr bekömmlich, sondern wird dann beim Backen im 470 Grad heißen Ofen sehr knusprig und innen luftig und weich. „Natürlich rollen wir den Teig niemals mit der Rolle aus, sondern ausschließlich mit den Händen. Das wäre ja sonst ein Verrat an der neapolitanischen Handwerkskunst!“, betont Eros Vista. Zu erkennen ist die Pizza an dem hohen Rand mit schwarzen Punkten, dem Leopardenmuster.
Belegt wird die Pizza klassisch, aber bei „La Bufalina“ auch sehr besonders – zum Beispiel mit Salsiccia, einer italienischen Bratwurst, und Rübstiel, mit italienischer Bockwurst und Pommes, gegrilltem Gemüse, frittierten Auberginen, mit Sahne- statt mit Tomatensauce bestrichen. „Alle Zutaten, vom Aufschnitt bis zum Mozzarella, kommen aus Italien, beim Gemüse legen wir Wert auf Regionalität.“
Neben diesem ungewöhnlichen Pizzaangebot finden sich auch sogenannte frittierte Pizzen auf der Speisekarte. Sie werden ähnlich wie die Calzone verschlossen, damit die Füllung nicht herauslaufen kann, und frittiert. Ähnliches gilt für die Vorspeisen: Gesalzene Hefeteigbällchen oder Kartoffelkroketten, die zum Beispiel in der Variation mit Stracciatella, Mortadella und gehackten Pistazien zu genießen ist.
All diese Spezialitäten haben die Brüder bereits in der alten Pizzeria getestet. Schon dort war die Resonanz sehr positiv. Die Kunden kritisierten allerdings die fehlenden Sitzmöglichkeiten. Deshalb entschied sich Familie Vista, einen anderen Standort zu suchen – nämlich in der Ohligser Fußgängerzone in der ehemaligen Eisdiele „Eisbär“. Hier gibt´s nun 24 Sitzplätze, die nicht reserviert werden. Im Gegensatz zum früheren Angebot werden die Pizzen nicht ausgeliefert, sondern können nur abgeholt werden. Im Sommer genießen die Kunden auch auf der Außenterrasse die Pizza. Nudeln oder andere italienische Spezialitäten werden nicht angeboten, „La Bufalina“ konzentriert sich nur auf die neapolitanische Pizza und frittierte Speisen. Deshalb nennt sie sich Pizzeria und Frigittoria.
„Bei uns ist es eigentlich dauervoll“, freut sich Eros Vista. „Wir haben von 17 bis 22 Uhr geöffnet und arbeiten in dieser Zeit sehr intensiv.“ Das anschauen können sich die wartenden Kunden an der schön gestalteten Theke. Mittlerweile hat sich schon herumgesprochen, dass die neapolitanische Pizzakunst hier auf der Düsseldorfer Straße zelebriert wird – die Kunden kommen sogar aus Köln und Düsseldorf. Büfett oder Möglichkeiten für Veranstaltungen bieten die Brüder hier nicht an. „Wir wollen uns darauf konzentrieren, einen guten Service und hochwertige Qualität anzubieten“, erklärt Eros Vista.
Text: Eva Rüther