Familienbetrieb - Lasten in Bewegung

Die Carl und Gustav Böcker GmbH ist auf hochwertige Hebezeuge und Stahlwinden spezialisiert. Mit den Produkten des Remscheider Unternehmens lassen sich auch große Lasten problemlos heben und bewegen – und das seit über 175 Jahren.

Schon für die Fuhrleute im 19. Jahrhundert waren sie unerlässlich. Winden sorgten dafür, dass nach einem Radbruch selbst schwere Gefährte schnell wieder repariert werden konnten und gehörten zur Grundausstattung. Die clever konstruierten Vorrichtungen waren auch im Berg- oder Brückenbau unerlässlich. An ihrer Bedeutung hat sich im Laufe der Jahrzehnte nichts geändert. Auch heute kommen Hebezeuge überall dort zum Einsatz, wo schwere Lasten in Bewegung gebracht werden müssen. Moderne Stahlwinden haben allerdings mit ihren einstigen Vorgängern nur noch wenig zu tun. Mit ihrer komplexen Mechanik werden sie genau auf ihren jeweiligen Einsatzzweck angepasst. Die Firma Böcker Hebezeuge ist dafür deutschlandweit eines der führenden Unternehmen. Sie fertigt Winden aller Art, mit denen sogar ein tonnenschweres Tiny House mühelos angehoben werden kann. Dafür ist allerdings jede Menge Know-how erforderlich.

„Wir gehen hier sehr in die Tiefe“, erzählt Jorgo Böcker, der seit 2011 zusammen mit Ehefrau und Geschäftsführerin Martina Böcker das Unternehmen leitet. Er ist für die technische Seite des Betriebs zuständig und arbeitet akribisch an den Konstruktionsplänen. „Entscheidend für uns sind die Wünsche der Kunden, die wir natürlich bis zum Endprodukt mit ins Boot nehmen“, so Böcker.

Dabei ist Vielseitigkeit gefragt. Ob Schleusenanlagen, Weichen, große Kabeltrommeln oder der Auf- und Abbau von Schaustellerhütten – die Ansprüche an die Winden mit oder ohne Motor sind immer individuell. „Daher müssen die mechanischen Abläufe je nach Einsatzzweck immer optimiert werden“, erläutert Jorgo Böcker. Mehrere Patente sind durch diese aufwendige Entwicklungsarbeit bereits entstanden.

Zu den Böcker-Kunden zählen Gewerbebetriebe vor allem in Deutschland und Europa. Dazu gehören unter anderem Werkzeuglieferanten, Schlosser und Metallbauer. Auch Aufträge der öffentlichen Hand werden in Remscheid bearbeitet. So sorgt etwa eine vertikale Hubwinde am Dresdener Elbufer für das Versetzen von Oberleitungen. „Wir haben aber auch schon Winden für eine Schleusenanlage in Afrika konstruiert“, sagt Martina Böcker, die für die kaufmännischen Abläufe verantwortlich ist. Ihr mittlerweile verstorbener Vater Klaus Böcker hat das Unternehmen nach dem Krieg wieder aufgebaut. Sie selbst ist 1988 in den Betrieb eingetreten und wurde vier Jahre später Teil der Geschäftsführung. „Wir sind uns der langen Tradition und der damit verbundenen Verantwortung sehr bewusst“, erklärt Martina Böcker. Es gehe darum, das Unternehmen mit neuen Ideen in die Zukunft zu führen. Außerdem spiele das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. „Eine ökologisch verträgliche und Rohstoff sparende Produktion ist für uns ein entscheidendes Ziel“, betont die Geschäftsführerin.

Die Firma bleibt nach wie vor gut ausgelastet und genießt in der Branche einen guten Ruf. Die Zahl der Anbieter ist mittlerweile überschaubar. „In der Region haben wir sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Jorgo Böcker. Deshalb sei das Unternehmen krisenfest aufgestellt. „Der starke Anstieg der Materialpreise ist aber auch für uns eine Herausforderung“, erläutert Martina Böcker.

Mit seinen rund zehn Beschäftigten sieht sich das Unternehmen als Team. „Jeder unserer Mitarbeiter bringt Qualifikation, Verantwortungsbewusstsein und Engagement mit. Wertschätzung, Kollegialität und Respekt im Umgang miteinander und gegenüber unseren Kunden sind uns äußerst wichtig, ebenso eine flache Hierarchie mit kurzen Kommunikationswegen“, erklärt Martina Böcker die Philosophie der Firma. So könnten Kundenwünsche schnell und flexibel umgesetzt werden.

Text: Eike Birkmeier

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