Interview - Voller Tatendrang
Im kommenden Jahr wird die Vollversammlung der Bergischen IHK neu gewählt. Grund genug, das aktuelle Präsidium zu fragen, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer sich bei der IHK engagieren und warum es wichtig ist, sich zu beteiligen. Im Gespräch: Katrin Becker.
Name
Katrin Becker
Position/Firma
Centermanagerin ECE Marketplaces GmbH & Co. KG
Sie sind aktuell Vizepräsidentin der Bergischen IHK. Seit wann und wie sind Sie bei der IHK ehrenamtlich engagiert?
Ich war seit 2004 bei den Wirtschaftsjunioren in Remscheid aktiv, zu der Zeit, als ich das Allee Center in Remscheid geleitet habe. Als ich 2012 nach Wuppertal kam, um die Leitung der City-Arkaden zu übernehmen, hat mich Michael Wenge direkt angesprochen, ob ich nicht in der Vollversammlung aktiv werden wolle. 2013 bin ich erstmals in die VV gewählt und dann 2021 auch ins Präsidium berufen worden. Ich finde die IHK als Institution, die über die Stadtgrenzen im Städtedreieck hinaus wirkt, überaus sinnvoll. In vielen Bereichen funktioniert die Arbeit in den drei Städten sehr gut; dass die Kammer für das ganze Städtedreieck zuständig ist, sorgt dafür, dass man die Themen von mehreren Perspektiven aus betrachten, seine eigenen Gedanken hinterfragen muss: So werden aus Stadtgrenzen keine Gedankengrenzen, was für die Entwicklung der Region nur gut sein kann.
Warum ist das Engagement in der Kammer für Sie wichtig?
Es geht grundsätzlich darum, dass Ehrenamt wichtig ist. Ohne ehrenamtlich engagierte Menschen geht es nicht. Es gibt unterschiedliche Felder und Beweggründe für ein Engagement – die einen sind bei der IHK aktiv, andere in der Jugendarbeit, wieder andere in medizinischen Bereichen oder im Sportverein. Für mich liegt es nahe, mich da zu engagieren, wo ich beruflich aktiv bin. In meinem Job muss ich mich mit Themen wie Stadtentwicklung befassen – im Ehrenamt noch tiefer einzusteigen, das ist eine sinnvolle Ergänzung für mich. Ich denke, man sollte das nicht für die Visitenkarte machen, sondern, weil man sich einer Sache verbunden fühlt. Gerade im aktuellen Präsidium kommt zu der vertiefenden Arbeit für mich viel Spaß und ein besonderer Antrieb hinzu.
Was haben Sie mit der Kammer erreichen können? Haben Sie konkrete Ereignisse oder Entscheidungen, an die Sie sich besonders erinnern?
Der gesamte Austausch mit Politik und Verwaltung ist wichtig und intensiv. Wir sind als IHK in der Position, zu zeigen, wo der Schuh drückt. Das machen wir vollumfänglich. Bei Themen wie Corona und der drohenden Energieknappheit waren wir stark im Einsatz und Austausch, um den Unternehmen Sorgen zu nehmen und sie zu informieren. Aber besonders Leuchtturmprojekte wie die Bergische Expo bleiben natürlich im Gedächtnis. Die Bergischen Städte waren immer durch namhafte Unternehmen geprägt, die auch bei der Bevölkerung bekannt waren. Mit dem „Umzug“ der Wirtschaft in die Peripherie ist diese Bekanntheit zurückgegangen. Durch die Expo im September konnten wir die Unternehmen nochmal – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Zentrum rücken, ihre Qualität, ihre Philosophie bekannt machen. Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten und ich denke, wir haben unser Ziel erreicht.
Stellen Sie sich bei der Wahl im kommenden Jahr erneut auf und warum?
Ja, und zwar aus dem gleichen Grund wie beim letzten Mal: In Wuppertal passiert derzeit sehr viel; wichtige Weichen für die Zukunft werden gestellt – in Bezug auf den Einzelhandel aber auch in Bezug auf die Städteplanung insgesamt. Mir ist es ein Anliegen, an diesem Prozess mitzuwirken. Hier sind derzeit viele engagierte Menschen, die zukunftsweisende Visionen haben, aktiv; die Zusammenarbeit mit ihnen ist konstruktiv und inspirierend. Ich hoffe sehr, dass mir das Vertrauen erneut ausgesprochen wird. Ehrlich gesagt, war ich vor der Wahl ins Präsidium skeptisch, ob ich dort etwas bewegen kann, aber die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass dort – gemeinsam mit dem großartigen Hauptamt – viel bewegt wird. Alle Mitglieder des Präsidiums sind mit Freude und Tatendrang bei der Sache und ich bin guter Dinge, dass wir auch in Zukunft die Unternehmen in vielfältiger Hinsicht unterstützen können.
Das Gespräch führte Eike Rüdebusch