- Gesundheit im Blick
Jeder Unternehmer weiß, dass ein hoher Krankenstand die Abläufe im Betrieb behindert. Wenn Mitarbeitende ausfallen, wirkt sich das oft verheerend auf die Produktivität aus. Was kann man dagegen tun?
Belegschaften werden immer älter und die fortschreitende Digitalisierung geht häufig mit einer Zunahme von psychosozialem Stress einher. Das Thema Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ist heute zu einer wichtigen Säule für den Erfolg von Unternehmen geworden. Das trifft insbesondere auf die zahlreichen kleinen, mittleren und großen Betriebe zu, die im Bergischen Land beheimatet sind. Aber wie wird man dem Thema im Unternehmensalltag gerecht? Compliance, also die Einhaltung sowohl gesetzlicher Vorschriften als auch interner Richtlinien, spielt dabei eine zentrale Rolle. Es geht um die Förderung einer gesunden und sicheren Arbeitsumgebung und dadurch die Verringerung von Krankheiten und Unfällen. Darüber hinaus trägt ein gutes Gesundheits- und Arbeitssicherheitsmanagement maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit, Produktivität und letztlich zur Wettbewerbsfähigkeit bei.
Gesundheit und Sicherheit im Unternehmen sind auch wesentliche Faktoren für die vielbeschworene Resilienz. In Zeiten, die von schnellen Veränderungen und unvorhersehbaren Herausforderungen geprägt sind, erweist sich die Fähigkeit eines Unternehmens, widerstandsfähig und anpassungsfähig zu bleiben, als unerlässlich.
Hierzulande bilden das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und diverse zugehörige Verordnungen die Grundlage für den Schutz der Gesundheit am Arbeitsplatz. Das Arbeitsschutzgesetz legt die allgemeinen Grundsätze und Pflichten des Arbeitgebers fest. Es beinhaltet die Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung, zur Ergreifung entsprechender Schutzmaßnahmen sowie zur regelmäßigen Überprüfung dieser Maßnahmen.
Zu den wichtigsten Verordnungen gehören die Betriebssicherheitsverordnung, die Regelungen zur Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie zum Schutz der Beschäftigten enthält, und die Arbeitsstättenverordnung, die sich mit den Anforderungen an die Gestaltung von Arbeitsstätten befasst. Weitere relevante Vorschriften sind die Lasthandhabungsverordnung, die Biostoffverordnung und die Gefahrstoffverordnung, die jeweils spezifische Anforderungen in den genannten Bereichen setzen.
Eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung und Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen spielt die Nationale Arbeitsschutzkonferenz (NAK). Aktuelle Schwerpunkte der NAK sind der sichere Umgang mit krebserzeugenden Gefahrstoffen, die Gestaltung guter Arbeitsbedingungen bei psychischen und Muskel-Skelett-Belastungen sowie die Förderung einer systematischen Wahrnehmung des Arbeitsschutzes in Unternehmen.
Um die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in der Praxis optimal sicherstellen zu können, sollte im ersten Schritt eine interne Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden. Dabei werden die Risiken in der Arbeitsumgebung identifiziert und entsprechende Maßnahmen zur Risikominimierung entwickelt. Auf dem Web-Portal der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) finden sich detaillierte Informationen zur Gefährdungsbeurteilung in Unternehmen. So zum Beispiel eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung sowie Informationen zu verschiedenen Klassen von Gefährdungsfaktoren. Außerdem bietet das BAuA-Portal eine Datenbank mit praktischen Handlungshilfen von verschiedenen Anbietern an, die Unternehmen bei der Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung unterstützen können. Die BAuA bietet auch ein eigenes Handbuch zu dem Thema als kostenlosen Download an.
Die konkrete Umsetzung im Unternehmen beginnt in der Regel mit einer Analyse der Arbeitsumgebung sowie der regelmäßigen Arbeitsabläufe. Dazu gehört die Bewertung von Maschinen, Materialien, Arbeitsschritten und Arbeitsbedingungen. Nach der Risikoerkennung folgt die Entwicklung von passenden Maßnahmen zur Risikominderung, wie zum Beispiel technische, organisatorische oder personelle Veränderungen. Die Dokumentation der Beurteilung und der umgesetzten Maßnahmen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Je nach Komplexität der Gefährdungen kann es sinnvoll sein, auch externe Experten zur Unterstützung hinzuzuziehen. Im Laufe der Zeit sind regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Gefährdungsbeurteilung notwendig, um zeitnah auf Veränderungen im Betrieb reagieren zu können. Lohnend ist auch die Etablierung eines effektiven Arbeitsschutzmanagementsystems. Dieses sollte klar definierte Verantwortlichkeiten, Schulungen, Notfallpläne und regelmäßige Aktualisierungen der Arbeitsschutzmaßnahmen beinhalten.
Wichtig bei allen Maßnahmen ist die Einbeziehung der Belegschaft in den Prozess. In größeren Unternehmen spielt dabei der Betriebsrat eine entscheidende Rolle. Der Betriebsrat hat nicht nur ein Mitbestimmungsrecht bei der Einführung und Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen, sondern kann auch als Bindeglied zwischen Belegschaft und Unternehmensleitung fungieren. Er kann wertvolle Einsichten in die Bedürfnisse und Bedenken der Mitarbeitenden liefern und so dazu beitragen, dass die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung effektiver gestaltet und von allen Beteiligten unterstützt werden. Der Betriebsrat kann beispielsweise bei der Analyse von Fehlzeiten, der Einrichtung von Gesundheitszirkeln und der Durchführung von Befragungen unterstützen. Außerdem kann er dazu beitragen, dass innerbetriebliche Angebote wie Gesundheitsuntersuchungen, Gesundheitstage, Physiotherapie sowie Schulungen und Beratungen zu Themen wie Sucht, seelischen Problemen oder Ernährung erfolgreich implementiert werden.
Um die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern kann es auch sinnvoll sein, digitale Tools einzusetzen. Beispielsweise ermöglichen Gefährdungsbeurteilungsprogramme eine systematische Erfassung und Bewertung von Risiken am Arbeitsplatz. So lassen sich potenzielle Gefahrenquellen leichter identifizieren. Außerdem unterstützen sie bei der Entwicklung effektiver Präventionsmaßnahmen. Sogenannte Compliance-Management-Systeme helfen dabei, gesetzliche Vorgaben und Richtlinien im Bereich Arbeitsschutz einzuhalten. Sie informieren laufend über die aktuelle Gesetzgebung und sorgen dafür, dass Unternehmen stets auf dem neuesten Stand der rechtlichen Anforderungen sind.
Incident-Management-Systeme dienen der Erfassung, Analyse und Nachverfolgung von Unfallberichten. Dadurch können Unternehmen Unfallursachen besser verstehen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. EHS-Software (Environment, Health, and Safety) bietet eine umfassende Plattform zur Verwaltung aller Aspekte von Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz im Unternehmen. Sie integriert verschiedene Sicherheitsaspekte in einer einzigen Anwendung, was die Überwachung und das Management von Arbeitssicherheitsmaßnahmen erleichtert.
Die Einbindung aller Ebenen eines Unternehmens ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. So spielen Führungskräfte vor allem eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, die Sicherheit als Kernwert des Unternehmens zu vermitteln. Manager sind dafür verantwortlich, Richtlinien und Prozesse zu implementieren und zu überwachen. Mitarbeitende auf allen Ebenen sollten ermutigt werden, Sicherheitsbedenken zu melden. Die effektive und möglichst störungsfreie Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen schafft ein Umfeld, in dem Sicherheit und Gesundheit als gemeinsame Verantwortung verstanden und gefördert werden.
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