Innenarchitektin - Inspiration und Design
Die Innenarchitektin Agnes Morguet entwickelt Raumvisionen mit Liebe fürs Detail. Im Schloss Lüntenbeck hat sie mit ihrem Team einen inspirierenden Ort geschaffen. Design und handwerkliches Können gehören für die gelernte Schreinerin zusammen.
Es sind hohe und lichtdurchflutete Räume, die viel Platz für kreative Ideen bieten. Im Atelier von Agnes Morguet gibt es vom hochwertigen Möbelstück bis zum Kunstobjekt viel zu entdecken. Die beiden Etagen mit Dachgeschoss im östlichen Gebäudeteil des Schlosses sind aber weit mehr als eine reine Verkaufsfläche. In der besonderen Atmosphäre können die Besucher einen Moment aus ihrem Alltag aussteigen und ihren Gedanken freien Lauf lassen. Daher hat die Inhaberin die Räume auch schon für Konzerte, Treffen und Lesungen zur Verfügung gestellt.
„Ich wollte hier eine Gelegenheit zum kulturellen Austausch schaffen“, erzählt Agnes Morguet. Sie schätzt die damit verbundene Möglichkeit, einen neuen Blickwinkel auf die Dinge zu bekommen. „Für mich sind Netzwerke grundsätzlich sehr wichtig“, so die Expertin für Innenarchitektur. In der Lüntenbeck hat sie im Sommer 2020 nach siebenjähriger Tätigkeit in Köln mit ihrem Unternehmen eine neue Heimat gefunden. Auf das Schloss stieß die 41-Jährige durch Zufall.
„Ich war sofort begeistert“, erzählt Agnes Morguet. Dass damals auch noch geeignete Räume zur Verfügung standen, sei eine glückliche Fügung gewesen. Weniger erfreulich war der Ausbruch der Pandemie parallel zum Beginn des Umbaus. „Am Anfang war ich natürlich etwas nervös, aber wir haben dann eben Stück für Stück weitergemacht“, so Morguet.
Bis zur Fertigstellung rund ein Jahr später war es dann ein steiniger Weg. Die 1907 als Stall errichteten Atelierräume mussten umfassend saniert werden und Corona sorgte teilweise für Lieferengpässe. Durch ihre Ausbildung als Schreinerin ist Agnes Morguet aber gewohnt, Herausforderungen zu meistern. „Ich komme aus einer Handwerkerfamilie und kenne anspruchsvolle Baustellen“, erzählt sie. Ein praktischer Ansatz gehört zu ihrem Erfolgsrezept. Gleichzeitig legt sie großen Wert auf das Zusammenspiel von Raum, Licht, Farben und Materialien. Im Atelier sollen die Besucher hochwertiges und gleichzeitig nachhaltig hergestelltes Design entdecken und erleben können.
Dabei ist die Bandbreite des Angebots groß und reicht von der Einrichtung mit einzelnen Möbeln bis zur kompletten Altbausanierung. Auch gewerbliche Objekte werden gestaltet. Kunden aus ganz Deutschland schätzen die Arbeit von Agnes Morguet. Die weltweiten Krisen der letzten Jahre konnte das Unternehmen gut bewältigen.
„Für mich ist es wichtig, immer mutig zu bleiben, auch wenn die Zeiten herausfordernd sind“, betont Agnes Morguet. Sie feilt gern an neue Ideen und Plänen. „Wir möchten uns immer weiterentwickeln“, so die Innenarchitektin. Spannend findet sie etwa das Entwickeln von Konzepten für leerstehende Kaufhäuser in den Innenstädten. „Da gibt es viel Potenzial“, so Morguet.
Mit dem zukunftsweisenden Ansatz des Unternehmens schließt sich ein Kreis. In den Räumen des Ateliers hatte früher der Wuppertaler Lichtpionier Johannes Dinnebier an seinen Konzepten für Beleuchtungsprojekte auf der ganzen Welt gearbeitet. Jetzt gibt es hier erneut viel Platz für Kreativität.
Das Schloss gehört zu den ältesten Gebäuden im Stadtgebiet und wurde als Rittersitz bereits 1217 urkundlich erwähnt. Heute ist es Standort für Gastronomie, Einzelhandel, produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen und medizinische Angebote. „Die Hofgemeinschaft bietet viele positive Synergieeffekte“, findet Agnes Morguet.
Text: Eike Birkmeier