Manufaktur - Instrumente für die Maniküre

Die Stahlwarenfabrikation Gebrüder Nippes GmbH & Co. KG in Solingen legt seit mehr als 100 Jahren Wert auf traditionelle Handarbeit, hochwertige Materialien und sorgfältige Endkontrolle. Bereits in dritter Generation führt Markus Nippes den Betrieb.

Nippes – manche verstehen darunter Kitsch in Reinform, in Solingen bürgt dieser Name für handgefertigte Maniküre- und Pediküre-Instrumente höchster Qualität. Rund 1,5 Millionen Hautnagelscheren, Zangen, Feilen, Pinzetten und viele weitere feine Stahlwaren verlassen die Manufaktur am Solinger Straußplatz jährlich – von der seriösen silberfarbenen Schere bis zur poppig pinken Pinzette.

Zwölf Prozent des Umsatzes macht das Unternehmen im Internet. Seit gut sieben Jahren setzt Inhaber Markus Nippes auch auf den E-Commerce. Dazu gehört ebenso ein mit Liebe zum Detail realisierter Endverbrauchershop auf der eigenen Website wie auch eine hoch professionell aufgesetzte Präsenz bei Amazon. Im Mittelpunkt stehen: Geschichte, Tradition und Handwerkskunst auf höchstem Niveau. „Wir verstehen uns als Manufaktur“, bekräftigt der 55-jährige Chef, der den Familienbetrieb in dritter Generation führt. Dem Konkurrenzkampf mit großen Drogerieketten oder Supermärkten verweigere man sich wie eh und je. Die Qualität, für die das Unternehmen seit mehr als 100 Jahren steht, zu halten, das sei unter Preisdruck unmöglich und auch nicht der Anspruch.

Deshalb gilt heute, was schon 1923 Standard war: Wer bei Nippes kauft, hat sich für ein Premiumprodukt entschieden. 25 Jahre Garantie – so steht es auf den nachhaltig produzierten Verpackungen, bei denen das Unternehmen ebenso mit der Zeit geht wie in Sachen E-Commerce oder auch im Energie-Management. Im Jubiläumsjahr 2023 wurde Photovoltaik (PV) auf dem rund 1.500 Quadratmeter großen Neubau im Gewerbegebiet Monhofer Feld installiert. „Wir hoffen, dass wir über die PV-Anlage 50 Prozent unseres Energiebedarfs decken können“, sagt Markus Nippes, der seit 2002 die Geschicke des Unternehmens leitet.

Gegründet worden war es von den beiden Brüdern Ernst und Fritz Nippes, sie starteten ihren Betrieb in einem Kotten in Widdert. Damals wurden die Maschinen teilweise noch durch Wasserkraft betrieben, heute also ist es Sonnenkraft. Die Maschinen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel verändert, auch wenn einiges optimiert worden ist. Dennoch, es bleibt harte Arbeit. „Derzeit finden wir immer noch ausreichend Scherenmonteure. Wir könnten allerdings schon wieder eine größere Produktionsstätte brauchen“, schmunzelt Nippes.

Das Unternehmen wächst. Erst 2016 war der Umzug von der Kyffhäuser Straße in den größeren Komplex erfolgt. Platzmangel bleibt ein Thema, der Fachkräftemangel ist noch keines. Als Markus Nippes die Firma von seinem Vater Horst 2002 übernommen hatte, war davon nicht einmal die Rede. Pionierarbeit gab es damals dennoch zu leisten. Vor allem international sollte der Filius expandieren und tat es auch: Nippes war als erster Hersteller aus Solingen auf den für die Branche wichtigen Messen in Dubai und Hongkong vertreten. Dort knüpfte Markus Nippes ein internationales Netzwerk, das sich bis heute auszahlt.

Das Unternehmen exportiert seine Produkte weltweit in rund 50 Länder – Tendenz steigend. Rund 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die Gebrüder Nippes GmbH & Co. KG im Ausland. Auftritte auf internationalen Messen wie kürzlich in Bologna sind weiterhin wichtig. Sohn Luca ist 20 Jahre alt, begleitet den Vater bereits zu Messen und studiert International Business. Beste Voraussetzungen, dass Gebrüder Nippes ein Familienunternehmen bleibt. Denn auch Tochter Hanna (15) hat ein Faible für die Produkte made in Solingen.

„Die Firma ist darauf vorbereitet, und natürlich ist es auch mein Wunsch, dass sie in der Familie bleibt“, sagt Markus Nippes. Auch seine Ehefrau Daniela arbeitet im Betrieb. Beide denken noch lange nicht ans Aufhören – auch wenn die nächste Generation in den Startlöchern steht. Und vielleicht heißt es dann irgendwann: Manufaktur Geschwister Nippes.

Text: Daniela Ullrich

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