Ehrenamt - Kontakte und Verbindungen
Im kommenden Jahr wird die Vollversammlung der Bergischen IHK neu gewählt. Grund genug, das aktuelle Präsidium zu fragen, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer sich bei der IHK engagieren und warum es wichtig ist, sich zu beteiligen. Im Gespräch: Peter Krämer.
Name
Peter Krämer
Unternehmen und Position
WPK Beratung GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft – Geschäftsführer
Sie sind aktuell Vizepräsident der Bergischen IHK. Seit wann und wie sind Sie bei der IHK ehrenamtlich engagiert?
1997 bin ich als jüngstes Mitglied in den Steuer- und Finanzausschuss eingetreten. 2009 wurde ich Mitglied im Wuppertaler Bezirksausschuss, später folgten der Haushaltsausschuss und dann Vorsitz im Steuer- und Finanzausschuss sowie im Haushaltsausschuss. In die Vollversammlung bin ich 2013 gewählt worden, seit 2021 darf ich zudem im Präsidium tätig sein. Überregional vertrete ich die Region seit mehr als zehn Jahren bei der DIHK in Berlin im Steuer- und Finanzausschuss, der ja erst kürzlich hier in Wuppertal getagt hat.
Warum ist das Engagement in der Kammer für Sie wichtig?
Die Frage dahinter ist die: Warum ist die Kammer wichtig? Die IHK ist wie andere Berufskammern eingesetzt worden, damit die Wirtschaft sich in Teilen selbst verwalten kann. Die Kammern dürfen mit gewissen Leitplanken sich selbst organisieren und die Interessen der Mitglieder vertreten. Bei der Bergischen IHK kommt die Besonderheit dazu, dass sie die einzige Institution ist, die in meiner Wahrnehmung Wuppertal, Solingen und Remscheid zusammenbringt und gleichwertig behandelt. In der Vollversammlung und bei anderen Treffen ist es selbstverständlich, dass sich die Unternehmerinnen und Unternehmer aus den drei Städten begegnen und zusammen entscheiden. Die Vollversammlung als Parlament setzt nach gemeinsamer Vorbereitung von Haupt- und Ehrenamt die Leitlinien der Arbeit. Die Entscheidungen haben im politischen Raum auch Gewicht. Lokal, regional und bundesweit. Man sieht dies etwa daran, dass der NRW-Finanzminister zum DIHK-Steuerausschuss gerne nach Wuppertal kommt. Das alles möchte ich mit meinem Engagement unterstützen.
Was haben Sie mit der Kammer erreichen können? Haben Sie konkrete Ereignisse oder Entscheidungen, an die Sie sich besonders erinnern?
Es gibt vor allem zwei Punkte, die ich gerne erinnere. In unserem Haushaltsausschuss habe ich daran mitgewirkt, dass unsere IHK-Bilanz jetzt sämtliche Pensionsverpflichtungen enthält. Damit ist seitdem die Bilanz nicht mehr so schön wie vorher, wir haben unsere bilanzielle Überschuldung deutlich gemacht. Mir war das im Sinne der Transparenz gegenüber den Mitgliedern und der Öffentlichkeit wichtig. So konnten wir anschließend Schritte einleiten, um den Haushalt zu sanieren. Das führte zu finanziellen Maßnahmen innerhalb der IHK, aber auch zu Anpassungen der Beiträge und Gebühren für die Mitgliedsunternehmen – die aber 15 Jahre lang ausgeblieben waren. Klar war das schmerzhaft für viele, aber wirtschaftlich notwendig. Das sorgt für finan-zielle Sicherheit unserer IHK auch in der Zukunft. Außerdem bin ich vor vielen Jahren Alfons Kühn in der IHK begegnet, damals Leiter des Bereichs Finanzen und Steuern bei der DIHK und innerhalb der Bundespolitik mit großem Einfluss. Ich hatte ihm vorgeschlagen, dass aus Gründen der Transparenz in jedem Einkommensteuerbescheid nicht nur die absolute Höhe der Steuern, sondern auch die Höhe des individuellen Steuersatzes abgebildet wird. Herr Kühn fand die Idee großartig. Einige Jahre später habe ich das in allen Einkommensteuerbescheiden gesehen – mit großer Freude. Auch das gelingt mit der Kammer-Organisation.
Stellen Sie sich bei der kommenden Wahl erneut auf und warum?
Gerne möchte ich unseren Präsidenten weiter unterstützen und den Kurs der Finanzkonsolidierung fortsetzen. Daher werde ich wieder kandidieren. Wenn ich in die Vollversammlung erneut gewählt werde, biete ich auch gerne an, weiter im Präsidium tätig zu sein. Die Arbeit im aktuellen Präsidium ist sehr produktiv. Wir kommen auch bei unterschiedlichen Ausgangspositionen immer zu einem gemeinsamen Ergebnis – nach lebhaften Diskussionen, die von Respekt und Achtung geprägt sind. Auch das macht große Freude.
Das Gespräch führte Eike Rüdebusch