Gesicherte Existenz - Vielseitiger Klangkörper
Solingen und Remscheid haben die Garantie für ihr gemeinsames Orchester bis 2039 verlängert. Mit ihrem Programm sprechen die Bergischen Symphoniker unter Dirigent Daniel Huppert ein breites Publikum an.
Die festliche Atmosphäre, das Stimmen der Instrumente, der Applaus beim Auftreten des Dirigenten und natürlich am Ende eines Konzertes erzeugen Gänsehaut. Die Bergischen Symphoniker haben es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, dieses besondere Gefühl nicht nur bei Klassik-Fans, sondern bei Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichem Musikgeschmack zu erzeugen. Das honorieren die Städte Solingen und Remscheid. Sie garantieren dem gemeinsamen Orchester trotz Kostensteigerung die 66 Planstellen bis 2033, was wegen der Kündigungsfristen eine Bestandsgarantie bis 2039 bedeutet. „Beide Oberbürgermeister haben sich sehr für uns eingesetzt“, freut sich Geschäftsführer Stefan Schreiner. „Überzeugt haben wir unter anderem damit, dass wir ganz viel Kinder- und Jugendarbeit machen.“
Für die verschiedenen Altersgruppen haben die Bergischen Symphoniker spezielle Angebote, etwa Besuche von Musikern in der Schule, Kennenlernen von Probenraum oder Konzertsaal und Schulpatenschaften. Familienkonzerte und Freikarten für junge Erwachsene sollen den Konzertbesuch zur Gewohnheit machen. Jedes Konzert wird sowohl im Theater- und Konzerthaus Solingen als auch im Teo Otto Theater Remscheid gespielt. Ebenso tritt das Orchester im Umland und regelmäßig in Köln beim Divertissementchen des Kölner Männergesangvereins auf. Geprobt wird in Remscheid, die Verwaltung sitzt in Solingen.
Das Programm ist vielfältig: Philharmonische Konzerte wechseln mit Musicals, Kammermusik und Schulkonzerten ab. Dazu kommt die erfolgreiche Reihe „On Fire!“, die neue Besucher entflammen soll. Im Mai wird dort etwa Filmmusik aus Western präsentiert. „Genreübergreifend offen zu sein fällt uns nicht schwer“, betont Generalmusikdirektor Daniel Huppert, der die musikalischen Gegensätze schätzt.
Auch mit den örtlichen Chören arbeitet das Orchester regelmäßig zusammen. „Uns ist es wichtig, dass die seit Jahrzehnten bestehenden Verbindungen weitergehen können“, sagt Huppert. Das Orchester habe den Ruf, das fleißigste im Land zu sein und besonders viele Dienste der Musiker abzurufen. Im Sommer besucht das Orchester bei den Stadtteilkonzerten unter freiem Himmel die kleineren Orte wie Lennep und Gräfrath.
Dass das alles funktioniert, dazu trägt auch die Orchesterakademie bei. Jedes Jahr werden dort vier bis neun junge Musiker aufgenommen, um Erfahrung im Orchesterspiel zu sammeln. Einmalig in Deutschland ist es, dass die Bergischen Symphoniker auch eine Akademiestelle für eine junge Dirigentin anbieten, um gezielt Frauen am Dirigentenpult zu fördern. Die Orchesterakademie wird von den örtlichen Unternehmen ermöglicht. Denn das eigene Orchester ist ein wichtiger Standortfaktor.
Text: Tanja Heil