Messebesuche - Inspiration und Leistungsschau

Messebesuche sind aufwendig, aber äußerst gewinnbringend. Die Bergische Gesellschaft war in diesem April auf zwei Messen aktiv.

Messen sind ein Indikator der Wirtschaft: Sie zeigen Trends, Entwicklungen, Neuerungen und Veränderungen. Wer präsentiert was? Wer ist ein neuer Player? Wer präsentiert sich besonders deutlich und aggressiv? Und: Wer präsentiert sich überhaupt nicht mehr? Auf der Hannover Messe als Weltleitmesse für industrielle Technologien stellen jedes Jahr Unternehmen ihre technologischen Neuerungen vor – schwerpunktmäßig im Maschinenbau, in der Elektrotechnik, der Digital- und der Energiewirtschaft.

Aus dem Bergischen Städtedreieck waren die beiden Netzwerke „automotiveland.nrw“ und Maschinenbau Netzwerk Bergisch Land vertreten – auf dem Landesgemeinschaftsstand des nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums.

„Die Inspiration und Orientierung, die wir durch die Messe für unsere Arbeit bekommen, die Kontakte, die wir dort knüpfen können, sind für die Weiterentwicklung unserer Netzwerke von unschätzbarem Wert, so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Besonders wertvoll sei das, was man „zwischen den Zeilen“ liest. Gab es vor ein paar Jahren noch vereinzelt chinesische Anbieter von Robotik zu bestaunen, hat sich China mittlerweile zu einem Schwerpunkt der Hannover Messe entwickelt. Damit muss man umgehen, das löst einerseits Ängste aus. Damit muss man sich andererseits aber auch auseinandersetzen. „Wir haben auf der Hannover Messe zwei unterschiedliche Stimmungen gespürt: neben viel Begeisterung für Neues auch eine große Verunsicherung der Unternehmen, die unter den aktuellen Krisen leiden. Da bleiben vielfach keine Reserven, um dem hohen Entwicklungsdruck von außen konstruktiv begegnen zu können. Raum für Innovationen gibt es nicht, langfristige Planung ist nicht mehr möglich“, so Stephan A. Vogelskamp. Die gegenseitige Unterstützung, die die Arbeit in den beiden von der Bergischen Gesellschaft initiierten Netzwerken ausmacht, hilft den Unternehmen in Krisenzeiten.

Weitere Themen der Hannover Messe wie KI und Maschinelles Lernen, Wasserstoff und Brennstoffzellen zeigten zudem den aktuellen Stand von Forschung und Produktion. Auch für Projekte wie das Transformations-Hub „cH2ance“ und „TRAIBER.NRW-Transformation der Automotive Industrie in der Bergischen Region“ bedeutet das einen wertvollen Input.

Auf der Polis Convention, der bundesweiten Messe für Stadt- und Projektentwicklung, war die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft zusammen mit den Wirtschaftsförderungen aus Remscheid, Solingen und Wuppertal vertreten. Die Messe mit Kongress bietet Kommunen und Wirtschaftsförderungen, Projektentwicklern, Planerinnen und Planern sowie vielen weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft Input zu den aktuellen Herausforderungen von Stadtentwicklung. Andererseits findet man hier viele Gelegenheiten, aktuelle Projekte vorzustellen und das eigene Netzwerk um wertvolle Kontakte zu erweitern. In diesem Jahr präsentierte die Bergische Gesellschaft das Hochwasserwarnsystem 4.0 an dem gemeinsamen Messestand.

Text: Anette Kolkau

Unternehmerinnen und Unternehmer treibt die Frage um: Welche spezifischen Ansatzpunkte für eine Transformation zu mehr Zukunftsfähigkeit und Krisenfestigkeit gibt es in meinem Unternehmen?

Insbesondere die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie stehen derzeit vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Einige davon sind eher plötzlich eingetreten, wie konfliktbedingte Veränderungen von Lieferketten oder explosionsartig steigende Energiekosten. Andere sind bereits lange bekannt, jedoch noch nicht bewältigt wie die Digitalisierung, oder die Auswirkungen waren bislang nicht greifbar wie im Fall des demografischen Wandels. Zusätzlich lassen externe Einflussfaktoren aus gesetzlicher Regulierung (CO2-Reduktion, Elektromobilität, Mindestlohn) Anzahl und Geschwindigkeit der notwendigen Veränderungsprozesse stark steigen.

Die unterschiedlichen Treiber der Veränderung sowie deren jeweilige Lösungsansätze sind nicht voneinander zu entkoppeln. So braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, um die Digitalisierung voranzubringen. Gleichzeitig werden resiliente und stabile Geschäftsaussichten und Regulierungen benötigt, um die notwendigen Investitionen finanzieren zu können.

Das Transformationsnetzwerk „TRAIBER.NRW“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die Unternehmen der Automotive-Branche in der Region dabei zu unterstützen, ihren individuellen Weg zu finden. Dazu werden im Rahmen eines Orientierungschecks systematisch die Ist- und Sollsituation in den Handlungsfeldern Geschäftsstrategie, Managementsysteme, Produkte, Produktion, Organisation, Personal, Lieferanten- und Kundenbeziehungen sowie Kooperations- und Fördermanagement erhoben. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme werden die dringlichsten Aktivitäten mit dem größten Wirkungspotenzial identifiziert. Je nach Handlungsfeld werden im Anschluss Hinweise zu Lösungsansätzen gegeben. Der Orientierungscheck ist für die Unternehmen kostenfrei. Der Gesamtprozess dauert typischerweise zwischen drei und sechs Monaten.

Unternehmen können sich noch bis Oktober 2024 bei „TRAIBER.NRW“ für einen kostenfreien Orientierungscheck melden: koordination@traiber.nrw. „TRAIBER.NRW“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bis Mitte 2025 gefördert. Die Projektregion setzt sich zusammen aus den kreisfreien Städten Wuppertal, Remscheid, Solingen, Düsseldorf sowie dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Mettmann und dem Rhein-Kreis Neuss sowie der Scharnierregion Oberbergischer Kreis.

Text: Dr. Michael Krause

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