Aus Liebe zu den Gästen - Speisen wie in Spanien
Ali Topbas ist ein Mann der Taten. Eine Tapas-Bar im beschaulichen Lüttringhausen eröffnen – warum nicht? Die vielen zufriedenen Gäste danken dem Remscheider seinen vergleichsweise spontanen Entschluss. Und schlemmen seitdem mediterran.
Frische grüne Bratpaprika, gespickt mit glitzernden Salzkristallen. Knusprige Kroketten, vollmundig gefüllt mit samtiger Creme, teils aus Spinat, teils aus Kabeljau. Pralle Datteln im würzigen Speckmantel. Fein frittierte Sardellen. Champignons, Garnelen, Baby-Calamari und Putenstreifen, gegrillt, mariniert in mit Kräutern verfeinertem Olivenöl. Tintenfischringe in kross gebackener Teigkruste. Ofenwarmes Weißbrot mit aromatischer Aioli. Das kommt dabei heraus, wenn sich das Gästepaar bei Topbas Tapas vom Koch überraschen lässt. Die Variationen an warmen Appetithappen sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Speisekarte, die weitere warme und kalte Tapas, Salate, Tortillas, Suppen, Pasta-, Fisch- und Fleischgerichte, Paellas und Desserts enthält. Alles sorgfältig bei ausgewählten Herstellern eingekauft und auf den Punkt zubereitet.
Mitten in der Corona-Pandemie, im Oktober 2021, eröffnete Ali Topbas seine Tapas-Bar in der Lüttringhauser Altstadt, eher aus einem Impuls heraus als von langer Hand geplant. Und doch passt es zu dem lebensfrohen Mann mit Anpacker-Mentalität, der einst unter anderem als Pharmareferent arbeitete, dann erst ein Familienrestaurant und später einen Kiosk betrieb. Sein Weg führte den Vater zweier Töchter von Berlin über Köln und Wuppertal nach Remscheid. „Mir macht die Arbeit mit Menschen Spaß“, sagt der kurdische Spanier. „Ich bin so ein Typ.“ Deshalb ging er beherzt auf den Vorschlag eines Nachbarn ein, dem alten Fachwerkhaus kulinarischen Geist einzuhauchen. Dass er drei Jahre auf die Genehmigung warten musste, habe ihn nicht abgeschreckt. Im Gegenteil. „Ich bin keiner, der aufgibt. Wenn ich ein Ziel habe, erreiche ich das auch.“
Seine 28-jährige Tochter Rozi führt die Tapas-Bar. „Ich mag die persönliche Ansprache der Gäste“, sagt sie. „Sie sind einfach toll, oft ist es lustig, und der Umgang ist sehr familiär.“ In der Küche zaubert ein Koch, der 26 Jahre lang in Spanien lebte und arbeitete. Das gesamte Team besteht derzeit aus sieben Personen. Gern würde Topbas aufstocken, doch Fach- und Arbeitskräfte für die Gastronomie zu finden, ist auch für ihn eine Herausforderung. Zuversichtlich ist der Wahl-Remscheider dennoch: Gerade erst hat er seine frisch gebaute Terrasse eröffnet, auf der bei passendem Wetter 24 Gäste Platz finden. Der Innenraum, ausgelegt auf 42 Gäste, ist teils in gemütliche Nischen unterteilt und dezent dekoriert. Nicht nur Stammgäste und Laufkundschaft kommen – aus einem breiten Einzugsgebiet – zu Topbas Tapas, um mediterran zu speisen und möglicherweise begleitend einen passenden spanischen Wein zu trinken. Der Gastronom bietet seine Bar zudem für geschlossene Gesellschaften an. Das Angebot werde gut angenommen, sagt er, ob Abitur-Jubiläumstreffen, Geburtstage oder weitere private Feierlichkeiten. „Wir versuchen, allen individuellen Wünschen nachzukommen, bei Raum- und Speisegestaltung“, sagt er. Seine nächsten Pläne: Mittagstisch und Sonntagsbrunch. Außerdem würde das Team gern Bestellungen ausliefern. Selbstabholung sei bereits möglich. „Unsere zufriedenen Gäste motivieren uns sehr. Daran merken wir, dass wir etwas Gutes gemacht haben.“
Text: Tonia Sorrentino