Internationaler Wachstumskurs - Safety first

Mehr als 100 Sicherheitsmesser für unterschiedliche Nutzungen hat die Martor KG im Angebot. Das 1940 gegründete Solinger Unternehmen ist damit einer der weltweit führenden Hersteller.

Eine normierte Definition für Sicherheitsmesser gibt es nicht. Dennoch haben die Verantwortlichen der Martor KG eine klare Vorstellung davon, wie ein Sicherheitsmesser für den professionellen Gebrauch aussehen sollte. „Wir bieten mit unseren hochwertigen Messern eine Kombination aus Effizienz, Ergonomie und Schutzfunktion, die das Schneiden gegenüber gewöhnlichen Cuttermessern deutlich sicherer und angenehmer macht“, erklärt Martor-Geschäftsführer Daniel Otto. Das Solinger Unternehmen produziert mehrere Millionen Sicherheitsmesser pro Jahr und ist über seine weltweiten Vertriebspartner in über 80 Ländern auf allen Kontinenten präsent.

Die Geschäftsidee von Martor fußt auf einer überzeugenden Logik. Unternehmen können es sich schlicht nicht erlauben, dass Arbeitskräfte durch Verletzungen ausfallen, die sie am Arbeitsplatz erleiden. Hier hat das Unternehmen die Statistik auf seiner Seite: So ereignen sich laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung allein hierzulande pro Jahr rund 40.000 Unfälle mit Verletzten aufgrund von nicht sicheren Arbeitsmessern. Der verletzte Mitarbeiter fällt im Schnitt etwa sieben Tage aus, die Kosten für das Unternehmen liegen bei durchschnittlich 500 Euro pro Tag.

Damit das nicht passiert, hat die Martor KG über 100 verschiedene Sicherheitsmesser im Portfolio. „Geschnitten wird in jeder Firma, vor allem im Wareneingang oder auch in der Fertigung, die Anwendungen können ganz unterschiedlich sein. Dafür bieten wir mit unseren Messern spezielle Lösungen“, sagt Co-Geschäftsführer Gregor Langer. In einem Showroom in der Firmenzentrale können die Messer begutachtet werden, im integrierten Schulungszentrum wird der richtige Umgang mit dem Werkzeug gezeigt und geübt. Im vergangenen Jahr wurde der rund 300 Quadratmeter große Bereich eröffnet, der den Namen „Martor World“ trägt.

Das Unternehmen aus der Klingenstadt blickt auf eine mehr als 80-jährige Geschichte zurück. Im Jahre 1940 war Martor durch Helmut Beermann gegründet worden. Der Name orientiert sich an dem englischen Wort für Marder („Marten“), der wegen seiner rasiermesserscharfen Zähne zum Firmensymbol wurde. Mittlerweile steht die Enkelin des Firmengründers, Sonja Hendricks, als Alleingesellschafterin an der Spitze des Unternehmens. 1976 hatte das Unternehmen mit dem „Profi“ das erste TÜV-geprüfte Sicherheitsmesser der Welt auf den Markt gebracht. Auf den automatischen folgte der vollautomatische Klingenrückzug zum Schutz vor Schnitt- und Stichverletzungen. Abgerundet wird das Angebot durch Schneidwerkzeuge mit verdeckt liegender Klinge und passendem Zubehör, inklusive weiterer Klingen.

Die Klingen für die Messer bezieht Martor vor allem von heimischen Herstellern, produziert wird am Firmensitz in Solingen-Gräfrath, man setzt auf kurze Lieferwege. Gleichwohl wird auch die internationale Ausrichtung vorangetrieben. 1983 wurde das Tochterunternehmen Martor Sarl in Frankreich gegründet, 2019 und 2022 traten Martor USA und Martor UK als verbundene Unternehmen der Martor-Unternehmensgruppe bei. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der weltweiten Unsicherheiten sieht sich das Unternehmen auf einem „sehr guten Wege“. „Wir wollen bis 2030 unseren Umsatz gegenüber 2020 verdoppeln“, gibt Geschäftsführer Langer vor. Für die nötige personelle Ausstattung verstärkt Martor das „Employer Branding“ und präsentiert sich zum Beispiel vermehrt an Schulen und Hochschulen als attraktiver Arbeitgeber.

Im Zeichen der Nachhaltigkeit setzt das Unternehmen immer mehr auf Sicherheitsmesser aus recyceltem Kunststoff. Im diesem Jahr wird zudem erstmals ein Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Und um unabhängiger von der Entwicklung der Strompreise zu werden und auch in diesem Bereich „grüne Flagge“ zu zeigen, hat das Unternehmen vor ein paar Wochen zwei neue Photovoltaikanlagen auf seiner Firmenzentrale in Betrieb genommen.

Text: Michael Bosse

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