Engagement - Weiblicher werden

Im kommenden Jahr wird die Vollversammlung der Bergischen IHK neu gewählt. Grund genug, das aktuelle Präsidium zu fragen, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer sich bei der IHK engagieren und warum es wichtig ist, sich zu beteiligen. Im Gespräch: Christina Kaut-Antos.

Name

Christina Kaut-Antos

Position und Firma

Geschäftsführende Gesellschafterin, Alfred Kaut GmbH & Co. Elektrizitätsgesellschaft

Sie sind aktuell Vizepräsidentin der Bergischen IHK. Seit wann und wie sind Sie bei der IHK ehrenamtlich engagiert?

Mein Vater war Vizepräsident der Bergischen IHK. Ich folge also familiären Fußstapfen, ähnlich wie Jan Peter Coblenz und Dr. Roman Diederichs. In die Vollversammlung gewählt wurde ich selbst, als Thomas Meyer Präsident geworden ist. Ich bin damals, 2013, auch direkt ins Präsidium berufen worden. Ich habe mich aufgestellt, ohne konkret zu wissen, welchen zeitlichen Aufwand das bedeutet. Aber ich habe es nie bereut. Damals war ich die einzige Frau in der Herrenrunde. Ich glaube, es war nötig, dass ich mich als Frau aufstellen lasse – und es hatte sicher auch Signalwirkung. Heute sind wir drei Frauen im Präsidium. Damit ist das Verhältnis fast ausgeglichen. Neben dem Präsidiumssitz habe ich den Vorsitz des Bezirksausschusses Wuppertal inne – seit 2021, Mitglied bin ich seit 2013.

Warum ist das Engagement in der Kammer für Sie wichtig?

Ich finde es wichtig, sich zu engagieren und ehrenamtlich aktiv zu sein. Ich bin der Überzeugung, dass wir als Unternehmerinnen und Unternehmer etwas zurückgeben müssen. Im Kontext der IHK beziehe ich das besonders auf die Themen Ausbildung und Austausch. Als Unternehmen profitieren wir davon, dass die IHK im Bereich Ausbildung maßgeblich aktiv ist und die Prüfungen abnimmt. Daher stellen wir als Firma auch Prüferinnen und Prüfer frei und motivieren unsere Mitarbeitenden, Verantwortung zu übernehmen. Dazu ist für uns Unternehmen das Netzwerk und das Miteinander, das die IHK schafft, sehr wertvoll. Der Bezirksausschuss Wuppertal sorgt dafür, dass wir eine enge Verknüpfung zur Stadtgesellschaft halten. Thomas Wängler, der als Geschäftsführer aus dem Hauptamt der IHK den Ausschuss betreut, hat sehr gute Ideen, welche Firmen oder Institutionen wir besuchen können – oder es gibt Anregungen von Mitgliedern des Ausschusses. So haben wir etwa den Verkehrsdezernenten Frank Meyer zum Zustand der Straßen referieren hören oder Kontakt zur Utopiastadt aufgenommen. So entsteht ein lebendiger Austausch mit der Stadt, in der wir leben und wirtschaften.

Was haben Sie mit der Kammer erreichen können? Haben Sie konkrete Ereignisse oder Entscheidungen, an die Sie sich besonders erinnern?

Ich kann mich sehr positiv daran erinnern, dass wir Henner Pasch zum Präsidenten gewählt haben. Bis heute sehe ich das als wegweisenden Schritt für die Bergische IHK. Henner Pasch war der jüngste Präsident – und hat mit seiner dynamischen, motivierten Art die Arbeit der Kammer und des Präsidiums verändert. Er macht viel, hat viel vor und nimmt uns mit bei all seinen Plänen und Entscheidungen. Im Alltag mache ich immer wieder positive Erfahrungen mit der Ausbildungsabteilung der IHK. Wir haben mehrfach Kontakt zu Auszubildenden bekommen, die anderswo ihre Ausbildung abgebrochen haben, weil etwas nicht gestimmt hat. Bei uns haben sie super ins Team gepasst. Dadurch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder Prüfungen abnehmen, haben wir einen engen Draht. Und das hat sich bewährt.

Stellen Sie sich bei der kommenden Wahl erneut auf und warum?

Ich stelle mich gerne wieder auf, um in die Vollversammlung und hoffentlich in das Präsidium gewählt zu werden. Ich schätze die Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern des Präsidiums sehr. Und ich glaube daran, dass wir zusammen etwas bewegen können und gemeinsam breiter in die Öffentlichkeit gelangen. Ich würde mich freuen, wenn die Vollversammlung noch weiblicher werden würde. Das könnte die Vollversammlung aus meiner Sicht sehr gut gebrauchen. Die Journalistin Anja Kohl hat beim Sommerempfang einen höheren Anteil von Frauen in der Arbeitswelt angemahnt – das wäre auch in einem so wichtigen Gremium wünschenswert.

Das Gespräch führte Eike Rüdebusch

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