Dem Mittelstand eine Stimme geben - Einfluss in der Politik

Im kommenden Jahr wird die Vollversammlung der Bergischen IHK neu gewählt. Grund genug, das aktuelle Präsidium zu fragen, warum die Unternehmerinnen und Unternehmer sich bei der IHK engagieren und warum es wichtig ist, sich zu beteiligen. Im Gespräch: Dr. Andreas Groß.

Name

Dr. Andreas Groß

Firma und Position

Berger Gruppe GmbH, geschäftsführender Gesellschafter

Sie sind aktuell Vizepräsident der Bergischen IHK. Seit wann und wie sind Sie bei der IHK ehrenamtlich engagiert?

Ich bin bereits seit 2005 in der Voll­versammlung aktiv, seit 2021 bin ich Vizepräsident. Seit 2005 habe ich zudem angefangen, mich in Ausschüssen zu engagieren – im Bezirksausschuss Wuppertal, dem Ausschuss für Industrie, Technologie und Umwelt und dem Arbeitskreis Wirtschaft und Wissenschaft.

Warum ist das Engagement in der Kammer für Sie wichtig?

Wir müssen als Wirtschaft gegenüber der Politik unsere Interessen und Forderungen formulieren, damit die Wirtschaft in Deutschland weiterhin gut funktioniert und die Politik für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen kann. Das ist wichtig. Ohne die Rückmeldung der Wirtschaft kann die Politik nicht wissen, wo Änderungen oder Verbesserungen vorzunehmen sind. Insbesondere für KMU ist die Stimme der Kammer entscheidend, da die meisten KMU ansonsten ungehört bleiben würden – ihnen fehlen die entsprechenden Lobbygruppen. Ich bin der festen Überzeugung: Die gemeinsame Stimme der Unternehmen der IHKs wird gehört und kann für bessere Rahmen­bedingungen sorgen.

Was haben Sie mit der Kammer erreichen können? Haben Sie konkrete Ereignisse oder Entscheidungen, an die Sie sich besonders erinnern?

Da gibt es vieles! Die besondere Unterstützung und die pragmatischen Lösungen der IHK in der Corona-Phase waren wichtig und hilfreich. Außerdem würde es ohne die politische Unterstützung der IHK und der Bergischen Gesellschaft, an der die Bergische IHK beteiligt ist, keine Entwicklung eines KI-basierten Hochwasserwarnsystems geben, es würde weder ein Förderprojekt Auto­motiveland geben noch die neue Modelregion Cyber­sicherheit. Wir haben es außerdem eigen­verantwortlich geschafft, die schwierige finanzielle Situation der IHK neu zu ordnen und für die Zukunft aufzustellen. Ich erinnere mich auch an die Bergische Expo, die ebenso ein Highlight unseres Bergischen IHK-Engagements gewesen ist.

Stellen Sie sich bei der kommenden Wahl erneut auf und warum?

Ja, ich stelle mich gerne erneut zur Wahl, um mich für das Städtedreieck zu engagieren, sofern ich in die Vollversammlung gewählt werde. Das mit der letzten Wahl zusammengestellte Präsidium arbeitet höchst effektiv, vertrauensvoll und sichtbar gut zusammen. Wir haben einen tollen, engagierten Präsidenten und sind mit unserer gemeinsamen Arbeit einfach noch nicht fertig. Die bergische Zusammenarbeit ist für mich ein treibender Faktor, die Bergische IHK ist dabei ein wichtiger Baustein. Ich vertrete als gewählter Vize-Präsident aus dem Bereich Industrie die Interessen aller Industrieunternehmen zusammen mit meinem Remscheider Kollegen Dr. Roman Diederichs. Mein Schwerpunkt ist dabei die Zusammenarbeit mit der Universität in unterschiedlichsten Disziplinen wie dem Maschinenbau-Netzwerk, KI- und Robotik-Vorlesungen, dem Hochwasserwarnsystem oder dem Deutschlandstipendium. Für mich ist es außerdem wichtig, für weniger Bürokratie zu kämpfen und das auch der Politik mitzugeben. Dazu möchte ich mich deutlich und mit viel Engagement gegen den Fachkräftemangel im MINT-Bereich einsetzen. In der aktuellen Debatte um die Verkürzung der Lebensarbeitszeit mit einer Vier-Tage-Woche oder einem früheren Renteneintrittsalter vertrete ich eine starke Gegenposition. Die Interessen der KMU spielen für mich eine besondere Rolle. Für diese möchte ich mich weiter ehrenamtlich in der IHK einsetzen.

Das Gespräch führte Eike Rüdebusch.

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