Veranstaltungsräume - Viel gelobte Akustik
Das Wuppertaler Kulturzentrum Immanuel bietet nicht nur einen wunderschönen Saal für Konzerte und Kleinkunst, sondern im Obendiek-Haus auch verschieden große Räume für Veranstaltungen. Der Förderverein hat die Technik auf modernsten Stand gebracht.
Immanuelskirche nennen sie die einen, Kulturzentrum Immanuel die anderen: Die neugotische Kirche aus dem Jahr 1869 im Herzen von Oberbarmen wird von Musikern wegen ihrer hervorragenden Akustik geliebt. Immer wieder finden hier CD-Aufnahmen statt. Klassische Konzerte sind hier ebenso zu erleben wie Jazzbands oder Kabarettisten. WDR, Sinfonieorchester Wuppertal und Kantorei Barmen-Gemarke treten regelmäßig auf, ebenso Wilfried Schmickler oder die New York Gospel Stars.
Die Bühne kann wahlweise an einer der beiden Längsseiten der Kirche aufgebaut werden, oben drüber gibt es eine große Empore mit einer Schuke-Orgel. An den Seiten bieten lange Galerien einen perfekten Blick auf die Künstler, und über der Apsis gibt es eine weitere Empore. Ein geräumiges Foyer mit Getränketresen empfängt die Gäste. „Das Klassiklabel ARS Produktion hat uns sogar einen Steinway Flügel für Aufnahmen und Konzerte zur Verfügung gestellt“, sagt Geschäftsführer Christopher Huber voller Stolz.
Denn das Besondere an diesem Veranstaltungsort: Er gehört schon seit 1984 einem Verein, dessen Ziel es ist, die denkmalgeschützte Immanuelskirche zu erhalten und kulturelle Veranstaltungen anzubieten. Nach Zusammenschluss der lutherischen und reformierten Gemeinden hatte der Kirchenkreis keine Verwendung mehr für das prägnante Gebäude, dessen Pfarrer Harmannus Obendiek zu den Verfassern der Barmer Theologischen Erklärung während der Nazi-Herrschaft gehörte.
Der Verein ließ mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement und Fördergeldern Kirche und Gemeindehaus sanieren und umbauen. Heute sind beide barrierefrei, verfügen über moderne Sanitäranlagen und erfüllen alle Brandschutzauflagen. „Wir haben im letzten Schritt jetzt die Technik noch weiter ausgebaut“, erklärt Christopher Huber.
Gerade wurde das Gemeindehaus mit seinen hohen, bunten Glasfenstern modernisiert. So sind der 180 Quadratmeter große Obendiek-Saal und der deutlich kleinere Konferenzraum nun perfekt verkabelt. Beamer und Leinwand, Wlan und Technik zum Anschluss von Mikros und Headsets stehen bereit, dazu eine kleine Küche. So können Familienfeiern hier ebenso stattfinden wie Konferenzen oder Tagungen. Nischen über das ganze Haus verteilt ermöglichen das Arbeiten in Kleingruppen.
Neben den 28 Auto-Stellplätzen rund um die Kirche wurden vor kurzem Bügel für 24 Fahrräder installiert. Denn von der Nordbahntrasse aus sind es nur etwa 200 Meter bis zur Kirche. Bei größeren Veranstaltungen am Wochenende kann zusätzlich der benachbarte Schulhof zum Parken genutzt werden.
Wo möglich, öffnet sich das Kulturzentrum Immanuel auch zum Stadtteil, der von türkischen Cafés und arabischen Supermärkten geprägt ist. So veranstaltet es am ersten Adventswochenende wieder einen Adventsmarkt mit Ständen voller Kunsthandwerk und Gebasteltem sowie kulinarischen Angeboten und Auftritten örtlicher Vereine. Dieses Jahr organisiert das Haus auch die Reihe „Immanuel goes Bigband“ mit Meisterklassen für junge Musiker und Konzerten. Im Herbst probiert der Verein als neues Projekt ein Singalong-Konzert mit Marco Lombardo aus.
Und immer bemühen sich Christopher Huber und sein kleines Team, den Mietern von Kirche und Obendiek-Haus alle Wünsche zu erfüllen. „Wer hier eine Veranstaltung gemacht hat, kommt immer wieder“, freut sich der Geschäftsführer. Das ist auch für den Verein wichtig; denn nach wie vor ist es jedes Jahr wieder eine Herausforderung, genügend Geld für die laufenden Kosten des großen Ensembles zu erwirtschaften.
Text: Tanja Heil