Beratung - Zukunft managen

Die Praxisfeld GmbH in Remscheid hilft Kunden, selbst Innovations- und Transformationsprozesse einzuleiten, um ihr Unternehmen krisenfest weiterzuentwickeln, wenn es in einer Sackgasse steckt.

An diesem Ort werden neue Blickwinkel gewonnen und Veränderungen initiiert: Der moderne Firmensitz der Praxisfeld GmbH wirkt dafür sehr einladend. Das Grundstück ist liebevoll wie ein Privatgarten bepflanzt. Dank Photovoltaik-Anlage können Mitarbeiter und Kunden ihr Auto gratis laden. Eine möblierte Terrasse, der holzbefeuerte Pizzaofen, ein Gewächshaus, in dem Gemüse reift, das das Team verzehrt, Innenräume mit Eichenholzböden, Akustikdecken, farbenfrohen Sitzmöbeln – alles das zeugt von einem innovationsfreudigen „Unternehmergeist“, der sich in diesem Ambiente auf Kunden übertragen kann. Hier sollen Neustarts gelingen – im Großen wie im Kleinen.

„Die meisten Firmen kommen erst auf uns zu, wenn sich Probleme wiederholen und ein kritischer Punkt erreicht ist“, sagt Geschäftsführer Holger Schlichting. Vor 33 Jahren hat er das Unternehmen Praxisfeld während seines Studiums gegründet. Als er 2020 das 450 Quadratmeter große Gebäude in dem Gewerbegebiet am Lenneper Bahnhof in Remscheid errichten ließ, hat er nicht nur seinen Traum von idealen Tagungsräumen verwirklicht, sondern auch selbst einen mutigen Schritt in die Zukunft gewagt. „Der Einzug fiel genau in die kritische Zeit der Corona-Pandemie. Aber es war die richtige Entscheidung“, resümiert er heute.

Um Wege aus der Krise eines Unternehmens zu finden, setzen Holger Schlichting und sein 13-köpfiges Team aus Ingenieuren, Diplompsychologen, Diplompädagogen und Experten aus der Wirtschaft auf systemische Organisationsberatung. Nicht fertige Lösungen zu präsentieren, sondern Impulse für selbst zu erarbeitende Konzepte zu geben, steht dabei im Mittelpunkt. Die von Praxisfeld angewendeten Tools und Methoden seien erprobt und wissenschaftlich untermauert. Das Angebot umfasst Tagungen, Seminare, Coachings, Fortbildungen, Webinare oder auch den so genannten Boxenstopp, in dem Geschäftsführer im Austausch untereinander unter der Leitung und Moderation von Praxisfeld Impulse zur Reflexion und zum Weiterdenken erhalten.

Neben Firmenchefs werden bestenfalls alle Ebenen des Unternehmens in den Prozess eines Neustarts mit einbezogen. Unter der Moderation der Praxisfeld-Berater werden sie motiviert, abseits des Alltagstrotts Herausforderungen oder Schwachstellen zu erkennen. Schlichting: „Das ist eine Mischung aus Top-Down und Bottom-Up Prozess. Alle Perspektiven sollen in den Raum geholt werden, um gemeinsam Programme für die Zukunft des Unternehmens zu entwickeln. Ohne Teamgeist keine Veränderungen.“ Im Großgruppenformat „Zukunftsdialog“ werden zum Beispiel Leute aus der Praxis eingebunden, deren Stimme oft nicht gehört werde. Dort spreche der Geschäftsführer mit dem Mann von der Werkbank. Unterschiedliche Perspektiven werden zusammengetragen, Räume für Mitgestaltung eröffnet und neue Handlungsoptionen entwickelt.

Der Prozess könne in eine komplette Neuausrichtung münden oder in eine Umstrukturierung; zum Erschließen neuer Geschäftsfelder, zu einem neuen Organisationsdesign, zur Veränderung interner Kommunikation, kurzum zu einem „Musterwechsel“ führen, wie es der Firmenchef nennt. Dabei seien die Erkenntnisse oft scheinbar nahe liegend. Ein international aufgestellter Automobilzulieferer habe zum Beispiel erkannt, dass er den asiatischen Markt weitgehend vernachlässigt hatte. Einem Komponentenhersteller sei klar geworden, dass das Werk für ein Motorenbauteil aufgrund fehlender Investitionen veraltet und kaum konkurrenzfähig war. Ein anderes Unternehmen war stark auf Serienproduktion ausgelegt, aber die jüngsten Innovationen lagen bereits zehn Jahre zurück, weil Projektentwicklung keinen hohen Stellenwert genoss. Und folgen danach oft große Schritte? „Ja, und das setzt den Willen voraus, sich mit Neuem zu beschäftigen“, sagt der gebürtige Westfale, der im Bergischen Land heimisch geworden ist.

Viele seiner Kunden seien namhafte Firmen aus der Region. „Wir haben bewusst den lokalen Fokus, zählen aber auch große Konzerne der Pharma- und Chemie­branche, Organisationen und Einrichtungen aus den Bereichen Kirche, öffentliche Verwaltung und Medien zu unserem Kundenkreis.“ Neben Werbung hilft Mundpropaganda, neue Kunden zu gewinnen. Selbstreflexion, laufendes Anpassen von Konzepten und stetige Weiterbildung des eigenen Teams gehören zur DNS der Firma. Holger Schlichting ist überzeugt, dass die bergische Region nicht nur dank ihrer Lage im größten Ballungsraum Europas eine gute Zukunft hat. Weil der Branchen-Mix hier groß sei und mittelständische Familienunternehmen ein Garant für gute Arbeitsplätze seien, sieht er den Standort durchweg positiv.

Text: Sólveig Pudelski

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