Zweite Chance - Erfolgreicher Neuanfang

Die Firma Wirths und Werres ist Spezialist für Sondermaschinenbau. Nach der Übernahme durch die Painit Asset Management GmbH und umfassenden Veränderungen ist das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs.

„Es gab eine Transformation in allen Bereichen“, berichtet Geschäftsführer Marcel Nölle. Er und sein Geschäftspartner Leonard Nolte haben vor drei Jahren die Painit Beteiligungsgesellschaft gegründet. Diese konzentriert sich auf die Übernahme von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der metallverarbeitenden Industrie – und das mit Erfolg. Für ihr Engagement haben die 28-jährigen Gründer gerade den Wuppertaler Wirtschaftspreis in der Kategorie „Jungunternehmer“ erhalten.

Wirths und Werres war die erste Firma, die von Painit 2022 erworben und wieder profitabel gemacht wurde. Das Unternehmen arbeitete zuvor defizitär, alle Mitarbeiter waren bereits entlassen. „Wir haben die Beschäftigten dann einzeln angerufen und gefragt, ob sie nicht wieder bei uns anfangen wollen“, erzählt Leonard Nolte. Die Rückmeldungen waren positiv und bald herrschte in den Werkshallen wieder reger Betrieb. „Wir haben im ersten Schritt alles herausgerissen und neue Maschinen angeschafft“, berichtet Marcel Nölle. Dabei ging das junge Geschäftsführerteam mit gutem Beispiel voran und packte vor Ort kräftig mit an. Für die ehemals in Führungspositionen bei einem international agierenden Konzern aus der Automobil­industrie tätigen Jungunternehmer war das ein wichtiges Signal. „Wir ziehen hier alle an einem Strang und möchten das Unternehmen gemeinsam erfolgreich machen“, betont Marcel Nölle. Dazu gehörten auch umfassende Veränderungen in den Bereichen Organisation, Ordnung und Arbeitssicherheit. „Uns ging es darum, alles transparent zu gestalten und die Beschäftigten mitzunehmen“, so Leonard Nolte.

Eine entscheidende Weichenstellung war der Aufbau eines neuen Kundenstammes. Vorher befand sich Wirths und Werres in einer erheblichen Abhängigkeit von einem großen Bergischen Automobilzulieferer. Dieser befindet sich gerade in einer finanziellen Schieflage. „Wenn wir nicht rechtzeitig neue Kunden gefunden hätten, wären wir jetzt auch insolvent“, stellt Marcel Nölle klar. So gelang es aber, Wirths und Werres wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Gleichwohl sei die Situation derzeit durch die generell schwierige Situation der Wirtschaft und einen Rückgang bei den Bestandskunden schwierig. „Wir sind aber optimistisch, in den nächsten Jahren wieder beim Umsatz zulegen zu können“, so Marcel Nölle.

Mittlerweile arbeiten bei Wirths und Werres 14 Mitarbeiter, darunter viele junge Beschäftigte. „Wir möchten gerade junge Menschen fördern und ihnen Verantwortung geben, da wir selbst jung in führende Positionen gekommen sind“, erklärt Marcel Nölle. Er selbst bereut den Schritt in die Selbständigkeit nicht, auch wenn dabei nicht viel Freizeit bleibt. Sein Arbeitstag beginnt um 6 Uhr und endet selten vor 22 Uhr. „Das gehört dazu und wir sind überzeugt von dem, was wir tun“, so Nölle.

Mit dem Portfolio des Unternehmens lassen sich in der Lohnfertigung fast alle Produkte herstellen, hierbei greift das Unternehmen auch auf die Leistungen der 100 Kollegen in den Schwesterunternehmen zurück. Zu den Sondermaschinen von Wirths und Werres gehören unter anderem Poliervorrichtungen und Spindelhubgetriebe. Letztere bieten eine präzise und zuverlässige Lösung für Hub- und Positionieraufgaben. Dank ihrer modularen Bauweise lassen sich die Getriebe flexibel an spezifische Anforderungen anpassen. „Wir haben hier für die Zukunft ein großes Potenzial“, sagt Marcel Nölle.

Text: Eike Birkmeier

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