- Starke Frauen, starker Standort

Vermehrte Beschäftigungs- und Führungsmöglichkeiten für Frauen steigern nachweislich die Effektivität in Unternehmen. Im Bergischen Städtedreieck schafft das Kompetenzzentrum Frau & Beruf, einen Rahmen dafür, dass Frauen sich empowern.

Sehr gute Qualifikation, hohe Motivation, Leistungsstärke: Vor allem jüngere Frauen besitzen mit Blick auf ihr hohes Bildungsniveau sehr großes Potenzial für Fach- und Führungspositionen. Ein höherer Frauenanteil steigert, ebenso wie Diversität, die Profitabilität in Unternehmen. Neben den wirtschaftlichen gibt es auch positive soziale und gesellschaftliche Effekte. Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Bergisches Städte­dreieck hat die Triebkraft erkannt: Die Prota­gonistinnen des vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW geförderten Projekts mit Sitz bei der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal setzen sich dafür ein, die wertvollen Potenziale besser sichtbar und nutzbar zu machen. Viele Formate laden zu Austausch, Networking und Empowering ein.

„Bergische Unternehmen – Erfolgreich mit Frauen in Führung“ etwa ist ein kostenfreies Programm für Unternehmen mit 20 bis 250 Mitarbeitenden. Eine der regelmäßigen Teilnehmerinnen ist Berenice Böhner, Prokuristin bei MKW GmbH Digital Automation sowie Geschäftsführerin bei der GLOBAL C Gesellschaft für Management und Projektengineering mbH in Wuppertal. „Von Beginn an war das ein toller, wertvoller und sachorientierter Austausch auf vertrauensvoller Basis – und entgegen manchen Vorurteilen absolut kein Kaffeeklatsch“ sagt sie. Die Event-Teilnehmerinnen öffneten sich schnell und berichteten von ihren aktuellen Herausforderungen. Dass Frauen aus unterschiedlichen Branchen aufeinandertreffen, gebe dem Austauschformat Würze. „Immer finden sich Frauen, die schon Erfahrungen auf dem thematisierten Gebiet gemacht haben und berichten, wie sie an das Thema herangegangen sind.“

Böhner fühlt sich bei den Treffen auch deshalb gut aufgehoben, weil ihr die Einblicke in andere Unternehmen dabei helfen, die eigene Arbeitssituation über­geordnet zu bewerten, wie sie schildert. Und festzustellen: „Andere ticken ähnlich.“ Zudem tue es gut, selbst Tipps an Betroffene geben zu können. Die Themen seien vielfältig, von sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz bis hin zu Methoden des effektiven Abschaltens nach Feierabend. „Ich nehme aus jeder Veranstaltung etwas mit, sogar bei Themen, die mich auf den ersten Blick gar nicht betreffen.“ Oft wirke – und stärke – der Austausch unterbewusst: „Taucht später doch mal so eine Situation auf, fühle ich mich besser vorbereitet. Das Lernen von anderen lässt mich ein Stück wachsen und gibt mir einen gewissen Schub an Selbstbewusstsein.“

Aufmerksam wurde Berenice Böhner auf das Format, weil sie zuvor am Cross-Mentoring-Programm des Kompetenzzentrums teilgenommen hatte, das derzeit zum achten Mal stattfindet. „Junge Frauen streben nach persönlicher und beruflicher Entwicklung und suchen dafür weibliche Vorbilder. Das Programm bietet weiblichen Nachwuchsführungskräften genau diese Möglichkeit“, sagt Birgit Frese, seit zwölf Jahren Teil des Teams und verantwortlich für das Thema „Mehr Frauen in Führung“. Im Programm können die Mentees individuelle Themen ansprechen und berufliche Stärken weiterentwickeln. „Viele Mentorinnen wollen das weitergeben, was sie zu Anfang ihrer Karriere selbst gebraucht hätten. Führung ist eine Kompetenz, die man sich erst aneignen muss – der Austausch mit einer erfahrenen weiblichen Führungskraft kann sehr hilfreich sein.“

Jutta Borges, Expertin bei der Gebrüder Becker GmbH in Wuppertal und ehe­malige Führungskraft bei der Gebrüder Becker GmbH in Wuppertal, ist schon zum fünften Mal als Mentorin dabei. „Die Mentees sollten sich in ihrer Rolle wohl, wahr- und ernstgenommen fühlen. Wie sie das erreichen können, erarbeite ich mit ihnen.“ Sie bräuchten einen geschützten Raum, um auch heikle Themen anzusprechen. Im eigenen Unternehmen oder im privaten Kreis könnten sie sich oft nicht im erforderlichen Maß öffnen, zum Beispiel bezüglich Work-Life-Balance und Familienplanung. Eine Mentee etwa habe nach einem Modell gesucht, ihren Aufgaben in der Firma gemäß eigenem hohen Anspruch gerecht zu werden, ohne ihr Privatleben zu vernachlässigen. „Reflektieren ist ganz wichtig. Mein Ziel ist, die Mentees über Nachfragen auf dem Weg zu eigenen Lösungen zu begleiten“, sagt Borges, die unter anderem Strukturierungs­fähigkeit, Zeit- und Aufgabenmanagement, Präsentation und selbstbewusstes Auftreten fördert. Auch Rollenspiele zu schwierigen Gesprächssituationen sind Teil ihres Repertoires. Oft sei es beispielsweise notwendig, dass die Mentees ihre Kompetenzfelder in der Firma klar absteckten. „Aufgabenbereiche sind gerade in kleinen Unternehmen oft schwammig definiert, sodass sich die Frauen im Zweifel immer verantwortlich fühlen – oder umgekehrt Verantwortlichkeiten verlieren, die ihnen eigentlich zugeordnet sind.“ Mit einer Mentee beschrieb Borges deren Aufgaben und notwendigen Befugnisse. „Das hat sehr gut geklappt: Im Gespräch mit ihrem Vorgesetzten hat sie Grenzen aufgezeigt, ihr Jobprofil gefestigt und Schnittstellen fixiert. Jetzt kann sie jederzeit sagen: Das ist mein Verantwortungsbereich, lass mich mal machen.“ Den Vorteil, dass Frauen häufig offener und einfühlsamer gegenüber Gesprächs­teilnehmenden seien, setzen die Mentees mit Borges‘ Unterstützung gezielt ein: „Manche lassen sich mit Fachwissen oder Schranken überzeugen, andere muss man erst austoben lassen“, sagt die Mentorin. „Wir versuchen, das Gegenüber an der richtigen Stelle zu packen – im Rahmen sämtlicher Schwierigkeitsgrade.“ Um die neu erlernten Kompetenzen im konkreten Fall verlässlich abrufen zu können, leistet Borges ebenfalls Hilfestellung.

Viele Vorgesetzte und Beschäftigte – auch solche, die sich für aufgeschlossen hielten – hätten noch das unbewusste Stereotyp „Führung ist männlich und weiß“ im Kopf, wie Birgit Frese vom Kompetenzzentrum schildert. Diese unbewussten Stereotype seien eine Herausforderung für Frauen. Letzt­genannte schienen vor allem mit Leistung überzeugen zu wollen, dabei sei ein gutes Netzwerk auch ein wichtiger Karrierefaktor, dessen Wert gar nicht hoch genug bewertet werden könne. Überdies mangele es vielen Unternehmen an Genderkompetenz: Frauen brauchen andere Bedingungen als Männer, wie Frese schildert. „Sie legen viel mehr Wert auf flexible Arbeits­zeiten und -orte und verhalten sich zurückhaltender bei der Bewerbung um Führungspositionen. Unternehmen können ihre weiblichen Nachwuchs­talente gezielt ermutigen, mehr Ver­antwortung zu übernehmen.“ Einige Unternehmen hätten diese Tatsache sowie die Potenziale weiblicher Führungskräfte erkannt und so einen Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte.

Nadja Richter verantwortet beim Kompetenzzentrum seit August die Schwerpunkte Weibliche Existenzgründung und Diversity. Warum der Wirtschaftsstandort Bergisches Städtedreieck aus ihrer Sicht erheblich von divers besetzten Führungsteams profitiert? „Vielfalt in Führungsetagen bedeutet eine gerechtere Repräsentation und bringt entscheidende Vorteile für Innovation, Entscheidungsfindung und Wettbewerbs­fähigkeit. Unterschiedliche Perspektiven führen zu kreativeren Lösungsansätzen und stärken die Wettbewerbsfähigkeit“, zählt sie auf. Heterogene Teams treffen laut Studien zudem besser informierte und ausgewogenere Entscheidungen. „Unternehmen, die Diversität aktiv fördern, positionieren sich als attraktive Arbeitgeber. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für den Wirtschaftsstandort.“ Auch Diversität wolle das Team künftig noch stärker in den Fokus nehmen, schildert Richter. Sensibilisierungs- und Schulungsprogramme für Führungskräfte und Mit­arbeitende könnten helfen, Vor­urteile abzubauen und ein inklusives Betriebs­klima zu fördern. „Verständnis und Empathie sind Voraussetzungen für eine diverse Kultur. Aber auch die Förderung von Netzwerken für kleine und mittelständische Unternehmen, die auf der Suche zum Beispiel nach Frauen mit Behinderungen oder Flucht- und Migrationsgeschichten sind. So können der Austausch von Erfahrungen und die Unterstützung untereinander die Kreativität der Unternehmen stärken.“

Das Firmenfitness-Netzwerk EGYM Wellpass bringt Angestellte in Bewegung.

Langes Sitzen und zu wenig Bewegung sind für viele Angestellte Alltag. Dies beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit, sondern langfristig auch die Unternehmensleistung. Firmenfitness kann hier Abhilfe schaffen.In Bewegung zu bleiben, ist essenziell, doch oft schwer im Arbeitsalltag. In Deutschland ist jeder zweite Arbeitnehmende ein „Dauersitzer“ – durchschnittlich 2000 Stunden jährlich. Eine Umfrage des Forsa-Instituts und der Techniker Krankenkasse zeigt, dass sich fast zwei Drittel der Deutschen weniger als eine Stunde am Tag bewegen. Höchste Zeit, hier gegenzusteuern!Das Firmenfitness-Netzwerk EGYM Wellpass bietet Unternehmen mit nur einer Mitgliedschaft Zugang zu über 10.000 Sport- und Fitnesseinrichtungen in Deutschland und Österreich. Im Bergischen Land arbeiten wir bereits mit einer Vielzahl an Einrichtungen zusammen. Die Sportarten reichen von Fitness über Schwimmem bis hin zu Yoga uvm., um verschiedenste Interessen zu bedienen. Über 70 % der Unternehmen setzen bereits auf Firmen­-fitness – eine Win-win-Situation für alle: weniger Krankheitstage und eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber.

www.tk.de/presse/themen/praevention/gesundheitsstudien/tk-studie-2022-beweg-dich-deutschland-2137706

Die Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände e. V (VBU®) ist eine Verbandsgemeinschaft, unter der zehn selbstständige Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände branchenübergreifend zusammengefasst sind, sodass die 560 Mitgliedsunternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten ein Netzwerk bilden und von diesem profitieren.

Die VBU macht unternehmerische Interessen und Positionen deutlich und informiert, berät und vertritt die Mitgliedsunternehmen praxisgerecht – schnell, kompetent und verlässlich, ob mit oder ohne Tarifbindung. Die VBU vertritt ihre Mitglieder vor den Arbeits- und Sozialgerichten. Zudem stehen den Mitgliedsfirmen mehr als 500 Muster und Checklisten für die betriebliche Arbeit zur Verfügung. All diese Leistungen sind mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten und können wie eine Art Flatrate genutzt werden.

Die Fachkräftegewinnung und -sicherung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Unternehmen im Bergischen Land und stellt diese vor immense Heraus­forderungen. Schon jetzt können viele Unternehmen nicht ausreichend Personal finden – es mangelt nicht nur an Fach- sondern auch an Arbeitskräften und jungen Menschen, die sich ausbilden lassen möchten. Um sich diesen Herausforderungen stellen zu können, wird es immer wichtiger, gemeinsame Netzwerke zu bilden: Die VBU ist auch über ihre Mitgliedsverbände Initiator von vielen derartigen Netzwerken, beispielsweise eines regionalen Transformationsnetzwerkes mit Unterstützungsangeboten für alle Unternehmen, die durch die Elektromobilität und die voranschreitende Digitalisierung vor einem erheblichen Veränderungsdruck stehen. Der Zusammenschluss mit interessanten Partnern wie dem Lehrstuhl für Technologie und Management der digitalen Transformation an der Bergischen Universität Wuppertal zeigt, dass die momentane Situation nur gemeinsam bewältigt werden kann.

Das bewährte Leistungspaket der VBU aus den Bereichen Arbeitsrecht und Arbeitswirtschaft wurde aufgrund des Fachkräftemangels um Angebote aus dem Bereich Personalwirtschaft erweitert – unter anderem mit Personal­entwicklung, Mitarbeiterbindung und Employer Branding. Wir haben neben verschiedenen Aktivitäten auf Messen (vom 3D-Drucker bis hin zum Infotruck der Metall- und Elektroindustrie) eine Ausbildungsbroschüre herausgebracht, in der Ausbildungsberufe der Metall- und Elektroindustrie aufgelistet, beschrieben und mit direkten Kontakt­daten zu den Firmen, die diese Berufe anbieten, versehen sind. Immer bedeutender wird auch die Fortbildung der eigenen Mitarbeiter für die Fachkräftesicherung. So bietet die VBU seinen Mitgliedern ein vielfältiges Seminar­programm durch eigene Mitarbeiter an – ob in Präsenz, online oder in hybrider Form. Zu brandaktuellen Themen werden zusätzlich kurzfristige Web-Seminare durchgeführt – alles in allem ein Rundum-Sorglos-Paket für unsere Mitgliedsunternehmen.

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