Ristorante-Pizzeria - Mediterrane Küche mit Herz
Wer einen italienischen Abend im Bergischen erleben möchte, kann das Restaurant Il Camino in Remscheid besuchen: Der Inhaber Paulo Carreira Gomes verspricht Gemütlichkeit und italienische Original-Rezepte.
Alles wirkt gemütlich: Der Holzboden im ersten Teil des Restaurants, die offen gelegte Mauer mit den Balken und natürlich der Kamin, der im Winter eine schöne Atmosphäre schafft – Paulo Gomes und seine Frau Ida sorgen schon mit der Inneneinrichtung dafür, dass Gäste sich wöhlfühlen. Dazu kommt die frische italienische Küche, auf die sich die vielen Stammgäste freuen. Paulo Gomes hat mit viel Herz einiges dafür getan, dass Il Camino zu dieser besonderen Adresse geworden ist: Das Haus an der Hastener Straße wurde im Jahr 1910 erbaut. Damals war die Post hier untergebracht. Seit den 1960er Jahren befindet sich hier ein Gasthaus – ganz zu Anfang unter dem Namen „Kaminstube“.
In den Jahren 2006 bis 2012 arbeitete Paulo Gomes hier selbst im Service, dann wechselte er nach Düsseldorf. Der Wunsch, sich selbstständig zu machen, entwickelte sich – einfacher Schritt, den er dann aber gemeinsam mit seiner Frau Ida gewagt hat. Im Jahr 2017 kauften die beiden das Objekt.
„Ich habe einiges übernommen, aber auch viel investiert“, sagt er. Die Küche habe ich vergrößert – sie war viel zu klein zum Kochen.“ Auch den hinteren Bereich des Restaurants veränderte er. Den Wintergarten passte er optisch dem vorderen Teil an, so dass er seinen eigenen Charakter durch die Helligkeit behält und doch passend wirkt. Hier haben ungefähr 40 Menschen Platz. „Den Saal vermiete ich auch für Veranstaltungen, Familienfeiern, Hochzeiten, Seminare oder Vorträge.“
Kurz nach der Übernahme kam die Corona-Pandemie. „Ich hatte mit dem Küchenpersonal schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb habe ich dann ungefähr drei Jahre allein in der Küche gestanden und gekocht.“ Dabei war ihm von Anfang an die originale italienische Küche wichtig. Er wollte es perfekt machen und hatte die Wahl: entweder schließen oder kämpfen. Also kämpfte er, schlief teilweise im Restaurant und kochte nachts die Saucen.
Nach dieser Zeit stellte er sich selbst sein eigenes Team zusammen. Mittlerweile hat er rund zehn Mitarbeitende. „Ich will einen bestimmten Standard, die Leute müssen auch zu mir und dem Team passen. Ich gebe zu, dass ich viel erwarte – von ihnen, aber auch von mir“, lächelt er. „Ich möchte, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren, dass sie sehen, was zu tun ist.“
Das betrifft den Umgang mit den Gästen, aber vor allem die Küche: Hier legt er auf eine frische und sehr gute Qualität Wert. Die Fischsuppe wird frisch zubereitet und kommt nicht als Fertigmischung aus der Tüte. Und es soll die echte, die originale italienische Küche sein. Deshalb verwendet Paulo Gomes keine Sahne – in Italien nämlich ein „No Go“. Die Carbonara wird niemals mit Sahne oder Milch gekocht, sondern nur mit Ei, Parmesan und Speck. Und das Vitello Tonnato wird auf der Sauce serviert. „Schließlich soll der Gast das schöne Kalbfleisch sehen und genießen; es darf nicht in der Sauce ertrinken.“ Auch auf die Antipasti-Platte ist er stolz, denn sie ist besonders umfangreich mit unter anderem eingelegtem und gegrilltem Gemüse, Käse, Melone, Salami und Vitello Tonnato. Über einzelne Rezepte spricht er aber nicht; das ist Geheimnis der Gastronomen.
Neben diesem Restaurantbetrieb bietet Paulo Gomes auch Catering an; so belieferte er gerade eine Geburtstagsfeier mit 90 Personen im Werkzeugmuseum. Ein Traum ist ein Biergarten hinter dem Haus; bisher stehen nur ein paar wenige Tische vor dem Wintergarten auf einer Art Balkon. Doch die Baugenehmigung für den Wintergarten liegt bereits vor. „Meine Gäste sind wie ein Stück Familie und Freunde für mich“, sagt er lächelnd. „Ich kenne sie genau mit ihren Sonderwünschen.“ Und er gibt auch zu: „Mir wurde nichts geschenkt. Ich habe sehr viel investiert, damit sich mein Traum mit dem Il Camino erfüllt.“ Wie ist all das zu schaffen gewesen? Er überlegt nicht lang: „Mit Herz“.
Text: Eva Rüther