Personalvermittlung - Begleiter in den neuen Job

Die Bever Personal-Dienstleistungen GmbH in Wuppertal hat sich auf die Arbeitnehmerüberlassung und Vermittlung von Facharbeitern spezialisiert. Auch diese Branche kämpfe mit dem Arbeitskräftemangel, sagt Geschäftsführer Klaus Hoffmann.

Vernetzt zu sein und über profunde Branchenkenntnisse zu verfügen, können Schlüssel zum Erfolg sein. Gute Drähte zu bergischen Unternehmen hat Klaus Hoffmann schon vor seinem Wechsel zu Bever Personal-Dienstleistungen geknüpft. Einige Jahre war der gelernte Augenoptiker bei einer Krankenkasse tätig, zuletzt als Nieder­lassungsleiter, als er 1999 die damalige Inhaberin und Firmengründerin, Heidemarie Wiebel, kennenlernte. „Im Rahmen der Firmenberatung hatte ich viel mit hiesigen Unternehmen zu tun. Diese Kontakte kamen mir in der neuen Position zugute“, sagt der Geschäftsführer im Büro an der Kruppstraße 130. Der Firmensitz liege zwar abseits der sogenannten Zeitarbeitsmeile in der Wuppertaler Innenstadt, „aber wer den Weg hierhin findet, zeigt ein ernsthaftes Interesse an einer Zusammenarbeit“, sagt er.

Der Blick auf Personalvermittlung habe sich seit seinem Einstieg in der Branche geändert: „Das Image war schlecht. Die Firmen wurden umgangssprachlich oftmals als Ausbeuter bezeichnet“, sagt er. Damals setzte er sich kritisch mit der Thematik auseinander. Denn die neue Aufgabe reizte ihn. Inzwischen genieße die Branche einen guten Ruf – nicht zuletzt, weil sich die Rahmenbedingungen grundlegend verbessert haben.

Zeitarbeiter seien längst keine Langzeit-Lückenfüller mehr. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben dürfen sie nicht mehr über lange Zeiträume bei einem „Entleihbetrieb“ eingesetzt werden. „Das primäre Ziel ist nach Möglichkeit die spätere Übernahme in ein Kundenunternehmen, was oftmals innerhalb eines Jahres erfolgt“, stellt Hoffmann fest. Die Einstiegslöhne liegen deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn.

Aus Unternehmersicht sparen externe Stellenbesetzungen Zeit und Geld. Die Personalvermittlung Bever erstelle in Absprache mit den Firmen eine detaillierte Stellenausschreibung. Sie koordiniere den Recruiting-Prozess, übernehme administrative Aufgaben und treffe eine Vorauswahl unter den Bewerbern. In der Startphase begleite und betreue sie Bewerber. „Viele unserer Stammkunden sprechen uns ganz gezielt an, wenn es sich um neu zu besetzende Arbeitsplätze dreht“, berichtet der Geschäftsführer. Noch vor vier, fünf Jahren hätten viele Unternehmen Personal lieber selbst direkt eingestellt. Heute sei die Personaldienstleistungsbranche mit rund 900.000 Beschäftigten kaum mehr wegzudenken.

„Aber auch für uns wird es immer schwieriger, aufgrund des Fachkräftemangels immer gleich die passenden Mitarbeiter zu finden. Es gibt zu wenig geeignete Arbeitskräfte, oftmals erschweren unzureichende Deutschkenntnisse eine Vermittlung zusätzlich“, erklärt Hoffmann. Er kenne viele Betriebe von A bis Z. Das schätzten die Kunden. Das Unternehmen habe sich im Laufe der Jahre besonders Fachkenntnisse aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe angeeignet. „Wir wissen, welche Anforderungen Firmen an ihre Schweißer haben, oder mit welchen CNC-Maschinen ein Unternehmen arbeitet.“

Damit die Bewerber den Anforderungen gerecht werden, finanziere Bever Weiterbildungsmaßnahmen. Bever kümmere sich um Sicherheitsunterweisungen oder die Ausstattung mit Arbeitsschutzmitteln. Auch Kontakte zu Arbeitsagenturen, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften erforderten Zeit. „Der bürokratische Aufwand ist nicht unerheblich“, resümiert der Geschäftsführer. „Nach einem Anruf des Kunden fahren wir manchmal taggleich mit einem passenden Bewerber zum Betrieb.“ Wenn er am Ende der Woche feststelle, dass die oder der Jobsuchende in die jeweils passende Stelle vermittelt werden konnte und der Arbeitgeber ebenso zufrieden ist, dann wisse er, dass er selbst noch immer den richtigen Job ausübe.

Text: Sólveig Pudelski

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