IHK-Wahl 2025 - Demokratische Grundsätze

Die Wahl zur Vollversammlung ist mit einigem Aufwand hinter den Kulissen verbunden. Wahlbeauftragter Dr. Andreas Leweringhaus erklärt im Interview den Ablauf und die Hintergründe.

Die IHK-Wahl 2025 dauert vom 18. Januar bis 14. Februar. Wie läuft so eine Wahl ab?

Die Vorbereitungen zur Wahl haben schon viel eher begonnen. Dazu gehören die Aufstellung der Wahlordnung und die Berufung des Wahlausschusses. Der Wahlausschuss ist besonders wichtig – es sind ehrenamtlich engagierte Personen, die von der Vollversammlung das Mandat bekommen, die Wahl durchzuführen. Außerdem haben sich die Kandidaten bereits beworben und sind vom Wahlausschuss zugelassen worden. In der eigentlichen Wahlfrist werden die Briefwahlunterlagen an die Unternehmen verschickt. Die Unternehmen können ihre Stimme abgeben, indem sie die den Stimmzetteln beigefügten Unterlagen verwenden. Das Wahlverfahren findet wieder hybrid statt, so dass auch online die Stimme abgegeben werden kann.

Wie viele Unternehmen können wählen?

Wir haben bei der Bergischen IHK un­gefähr 40.000 Mitgliedsunternehmen und versenden daher 40.000 Wahlunterlagen – mit Anschreiben, Infos zum Verfahren, dem Stimmzettel, einem Stimmzettelumschlag und einem Rücksendeumschlag. Das ist wie bei anderen Briefwahlen. Bei einer Wahlbeteiligung wie zuvor von rund 14 Prozent gehen wir von bis zu 5.600 Stimmabgaben aus, die wir auswerten müssen. Einen gewissen Anteil davon stellen Online-Stimmen dar. Die eigentliche Auszählung wird am 19. Februar stattfinden und technisch von einem Wahldienstleister unterstützt. Am Wahltag werden un­gefähr 20 Personen unter der Aufsicht des Wahlausschusses die Stimmzettel auszählen.

In der Vollversammlung sitzen 80 Mitglieder. Warum?

Die Vollversammlung hat diese Größe selbst bestimmt. Generell hat sich eine Zahl in dieser Größenordnung bei IHKs als sehr geeignet erwiesen, damit eine ausreichende Differenzierung nach der Wirtschaftsstruktur gegeben ist und das Gremium zugleich gut entscheidungs­fähig ist.

Anders als in politischen Wahlen werden die Sitze nicht nach Mehrheiten verteilt, sondern nach einem Schlüssel. Warum?

Die IHK hat eine andere Aufgabe als ein Parlament. Eine Industrie- und Handelskammer ist eine Selbstverwaltungskörperschaft. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass Unternehmen Dinge, die sie selbst betreffen, besser verwalten und organisieren können als der Staat. Etwa die berufliche Bildung. Innerhalb gesetz­licher Grenzen können Unternehmen also viele sie betreffende Themen selbst regeln. Die Vollversammlung soll dabei die Wirtschaftsstruktur im IHK-Bezirk abbilden. Diese Wirtschaftsstruktur spiegelt sich in der Sitzverteilung der Vollversammlung wider und wird nach objektiven Kriterien bestimmt. Letztlich entscheidet auch darüber die Vollversammlung selbst.

Ist die Wahl ebenso demokratisch wie eine politische Wahl?

Die Wahl ist wie jede politische Wahl gleich, unmittelbar und geheim – wir unterliegen denselben demokratischen Grundsätzen. Aber es gibt hier eine nicht-parteipolitische Situation. Es geht darum, dass die Unternehmen mit Satzungsrecht und Budgetrecht klassische demokratische Rechte ausüben.

Was passiert nach Ende der Wahlfrist?

Wir zählen am 19. Februar 2025 die Stimmen aus, in der folgenden Ausgabe der Bergischen Wirtschaft im März wird das Wahlergebnis bekannt gemacht – damit ist die Wahl offiziell abgeschlossen.

Wann kommt die Vollversammlung erstmals zusammen?

Es wird eine konstituierende Sitzung geben, wahrscheinlich im Mai. Die erste Amtshandlung der Vollversammlung ist dann, das neue Präsidium zu wählen.

Die nächste Wahl findet 2029 statt. Ab wann werden die Wahlen vorbereitet?

Wir beginnen gut zwei Jahre vor der Wahl mit der Arbeit daran.

Das Gespräch führte Eike Rüdebusch.

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