Einzigartiger Weinkisten-Öffner - ein bergisches Unikat

Die Idee stammt von Weinhändler Frank Würtz, das Produktdesign vom Wuppertaler Designbüro Illigen Wolf Partner, und die Produktion findet in Solingen statt: Der Kistenfreund, ein Weinkisten-Öffner, ist ein bergisches Unikat.

„Ich hatte von einem Kunden eine Kiste eines 1986er Rothschilds bekommen, Flaschenpreis etwa 900 Euro. Beim Versuch, die Kiste zu öffnen, bin ich kläglich gescheitert – der Deckel war stark beschädigt“, erinnert sich Frank Würtz. Genau hier liegt die Idee für den Kistenfreund. Denn die Holzkisten edler Bordeaux-Weine sind bei Weinfreunden aufgrund ihrer Gestaltung begehrte Sammlerstücke. Sie sollen ja eben nicht beschädigt werden.

Frank Würtz studierte zunächst in Wuppertal und Bochum Theologie. Wein war schon immer eine seiner Leidenschaften. Deshalb eröffnete er im September 1991 mit einem Kollegen eine Weinhandlung in Wuppertal. Und stellte dabei auch fest, wie entscheidend die Lage war und ist: „Entweder du hast einen Laden in der Innen­stadt ohne Parkplätze, oder in der Peripherie, wo man erstmal bekannt werden muss.“

Nach einem kurzen Gastspiel bei einem Bremer Weinhandel mit Schwerpunkt auf biologisch angebauten Weinen kehrte er nach Wuppertal zurück. Dort eröffnete er 1993 den Weinhandel Il Barile – ohne Laden­geschäft und mit Schwerpunkt auf Web-Präsenz und persönlicher Kundenbetreuung. Bei Il Barile liegt der Fokus auf Weinen aus Deutschland und dem Bordeaux. „Mich begeistert die Komplexität des Weins“, so beschreibt er seine Leidenschaft für den Rebensaft. „Wein enthält rund 200 verschiedene und völlig unterschiedliche Aromen.“ Die aktuell 1.200 Kundinnen und Kunden können online bestellen oder direkt im Lager abholen. „Und das passiert bei uns klimaneutral.“ Denn dies ist ihm besonders wichtig: „Unsere Weine stammen zum Großteil aus biologischem Anbau. Diesen Gedanken müssen wir dann auch bis zur Vertriebsstruktur zu Ende denken: Die komplette Auslieferung findet im Raum Wuppertal mit dem Fahrradkurier statt – auch für unsere Kundinnen und Kunden aus der Gastronomie.“

Ebenso konsequent war Frank Würtz dann auch bei seiner Idee des Kistenöffners. „Ich habe viel herumgetüftelt und Geld in verschiedene Modelle investiert. Dann nahm ich Kontakt zur Agentur Illigen Wolf Partner in Wuppertal auf.“ Das Büro berät in Designfragen und konzipiert und realisiert Produkt- und Kommunikationsdesigns. Und gemeinsam mit Industriedesigner Rick Wolf entwickelte er die ideale funktionale Form für den Kistenfreund. Der Name war dabei einer der wichtigsten Parameter für das neue Produkt, denn er musste für einen sofortigen Erkennungswert für Idee und Funktion des Werkzeugs sorgen. Gleichzeitig sollte er so einzigartig sein, dass er über eine Onlinesuche sofort gefunden werden kann.

Für die Produktion galt es, Unternehmen zu finden, die die zahlreichen Fertigungsschritte im erforderlichen Perfektionsgrad übernehmen konnten. „Der Kistenfreund besteht aus Stahl und muss so geschliffen sein, dass er ausreichend spitz und konisch zulaufend ist, um die Kiste öffnen zu können, aber wiederum nicht so spitz, dass sich jemand verletzt.“ Mit der Solinger Schleiferei Ralf Wester fand er den idealen Partner – eine Koryphäe rund um Schleifarbeiten, wie Frank Würtz sagt. So entstand der Weinkistenöffner „Kistenfreund“ in einmaliger Zusammenarbeit mit Betrieben aus der Bergischen Region.

Beliefert werden Kundinnen und Kunden aus aller Welt – von der Schweiz über Kanada bis Hongkong und Singapur. Besonders stolz ist Frank Würtz, Heiner Lobenberg, als einen der renommiertesten Weinhändler Deutschlands, zu seiner Kundschaft zählen zu können. Nicht nur Wiederverkäufer und -verkäuferinnen bestellen den Kistenfreund, sondern auch Privatkunden. Nun soll der amerikanische Markt bearbeitet werden. Verschickt werden die Kistenfreude in extra designten Kisten.

Text: Eva Rüther

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