Projektmanager Einzelhandel und Innenstadt - Stadt attraktiver machen
Er sieht sich als Bindeglied zwischen Betrieben und Stadtverwaltung und will die Kommunikation untereinander fördern: Dominic Becker ist seit Januar „Projektmanager Einzelhandel und Innenstadt“. Damit soll die Innenstadt aufgewertet und ein wirtschaftliches Zentrum geschaffen werden.
Warum wurde die Stelle als Projektmanager Einzelhandel und Innenstadt überhaupt geschaffen?
Barmen und Elberfeld stehen vor vielen innerstädtischen Herausforderungen. Deshalb wurde beschlossen, mit der Stelle eines Projektmanagers innerhalb der Wirtschaftsförderung für eine bessere Kommunikation und den moderierenden Austausch zwischen den unterschiedlichen Interessengemeinschaften zu sorgen. Ich bin auch Ansprechpartner für Ansiedlungsfragen. Das alles hat das Ziel, die Innenstädte wieder attraktiv und mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten. Zusätzlich soll hoffentlich noch im Laufe des Jahres das Citymanagement für Elberfeld und Barmen an den Start gehen, die dann zum Beispiel Veranstaltungen vor Ort durchführen. Im Gegensatz zu mir, der sozusagen den koordinierenden Blick auf die Stadt hat, geht das Citymanagement dann vor Ort praktischer in die Tiefe.
Wodurch sind die vielen Baustellen in Elberfeld entstanden?
In Elberfeld wird im Hinblick auf die künftige Energieversorgung das Fernwärmenetz durch die WSW ausgebaut. In diesem Zuge sollen auch die verschiedenen Leitungen erneuert werden. Was jedoch zu Verzögerungen geführt hat, ist, dass bei den Bauarbeiten Baudenkmäler entdeckt wurden. Dies ist historisch sicherlich spannend, für die Unternehmerschaft vor Ort ist das aber eine riesige Belastung.
Wo sind die Brennpunkte?
Gerade rund um die Baustelle der Poststraße, die zu der am meisten frequentierten Straße gehört, ist die Situation derzeit besonders angespannt. Ich hoffe sehr, dass die Baustelle Ende des Jahres beendet ist und gepflastert werden kann. So könnten wir an einem ersten Beispiel sehen, wie schön die City gestaltet werden kann. Auch am Wupperpark Ost ist die Situation schwierig. Der Club Open Ground ist mittlerweile überregional bekannt und lockt hochkarätige Künstlerinnen und Künstler an. Besucherinnen und Besucher kommen extra nach Wuppertal, um hier zu feiern. Allerdings lädt die Umgebung rund um den Wupperpark Ost nicht unbedingt zum Verweilen und Bummeln ein. Besonders abends nicht. Hinzu kommt die Toilettenproblematik…
Was können Sie tun?
Es geht nicht darum, der Händlerschaft gut zuzureden. Es geht darum, ein Kommunikator zu sein. Ihre Interessen sind auch unsere. Ich kann die Baustellen nicht schneller verschwinden lassen, aber wir möchten den Austausch mit den unterschiedlichen Interessengruppen verbessern. Es wurde ja bereits ein Baustellen-Büro eingerichtet, damit der Informationsfluss besser läuft. Wir wollen das Drumherum, die Produktvielfalt und Qualität der Angebote verbessern. Viele Betriebe haben auch den Wunsch an uns herangetragen, dass es wieder mehr verkaufsoffene Sonntage geben soll. In den Innenstädten gibt`s aber viele Leerstände. Wir haben ein Leerstands-Problem, das stimmt. Es ist aber auch nicht so, als hätten wir trotz unserer komplizierten Innenstadt-Situation keine Anfragen. Doch Filialisten brauchen teilweise Flächen bis zu 800 Quadratmetern, die wir nicht anbieten können. In Barmen sind insbesondere im Bereich des Unteren Werths derzeit einige Leerstände zu registrieren. Um die ansässigen Betriebe zu stärken, versuchen wir hier auch hochwertige Angebote anzusiedeln.
Was ist mit der Beleuchtung?
In den Abendstunden fühlt es sich für manche nicht gut an, durch die Innenstadt zu gehen. Hier stehen wir im guten Austausch mit den Ordnungsbehörden. Die Straßen sind zwar beleuchtet, aber das reicht nicht. Es geht beispielsweise auch um eine schöne Weihnachtsbeleuchtung. In Barmen ist das gut gelöst. Für Elberfeld sind wir gerade in Gesprächen mit verschiedenen Akteuren, um eine attraktive Weihnachtsbeleuchtung dort an den Start zu bringen.
Die To-Do-Liste ist lang. Machen Sie uns Hoffnung?
Ich bin Optimist. Die Baustellen-Thematik ist natürlich zentral, auf die wir jedoch nur begrenzt Einfluss haben. Aber ich schaue in Richtung Weihnachten, ich hoffe auf eine Weihnachtsbeleuchtung, auf einen einladenden Weihnachtsmarkt. Auch durch die Eröffnung des Coworking-Space Studio One ist etwas Positives geschaffen worden. Der Hauptbahnhof wird renoviert und für den leerstehenden Kaufhof gibt es die Pläne, dass hier unter anderem Einzelhandel, VHS, Gastronomie und die Zentralbibliothek einziehen sollen.
Text: Eva Rüther