Projekt „TRAIBER.NRW“ - Die Transformation gestalten

Über die Zukunft der Automobilzulieferindustrie haben in Solingen rund 100 Unternehmen und Institutionen diskutiert.

Welche Transformationstreiber werden die weitere Entwicklung der Automobilzulieferindustrie beeinflussen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Jahresveranstaltung des Projekts „TRAIBER.NRW“. Rund 100 Unternehmen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft diskutierten darüber Mitte Mai in der Alten Maschinenhalle am Gründer- und Technologiezentrum Solingen. In Fachvorträgen und Gesprächsrunden wurden die Chancen der Digitalisierung sowie neue Geschäftsmodelle beleuchtet. Praxisbeispiele aus Unternehmen zeigten, wie Veränderungen bereits umgesetzt werden.

„TRAIBER.NRW“ hat rund um die Mega-Herausforderungen der Branche Lösungen erarbeitet, um die Unternehmen zu unterstützen. Dabei geht es unter anderem um Fachkräftequalifizierung sowie die Organisation des Unternehmens und der Produktentwicklung. „TRAIBER.NRW“ hat erhebliche Beiträge zur Vernetzung der Automobilakteure in der Region geleistet. Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung macht uns Hoffnung, dass man auch in Berlin erkennt, wie wichtig diese Art von Projekten ist und dass wir auch mögliche Fortführungsinitiativen durch den Bund kofinanziert bekommen“, so automotiveland.nrw-Geschäftsführer Stephan A. Vogelskamp.

Das Projekt steht für die Transformation der Automobilzulieferindustrie in der Bergischen Region. Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen, Sozialpartnern und wissenschaftlichen Einrichtungen Strategien und Werkzeuge zu entwickeln, die den Wandel hin zu Digitalisierung, Klimaneutralität und neuen Mobilitätsformen unterstützen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und läuft bis Mitte 2025. Die Projektregion umfasst die Städte Remscheid, Solingen, Wuppertal, Düsseldorf sowie die Kreise Mettmann, Rhein-Kreis Neuss, Ennepe-Ruhr-Kreis und den Oberbergischen Kreis. Zu den Projektpartnern zählen neben automotiveland.nrw unter anderem die Bergische Universität Wuppertal und die Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände (VBU).

Die Ergebnisse der jüngsten Veranstaltung – kombiniert mit weiterem wertvollen Wissen – werden in Workshops und Beratungsangeboten für Unternehmen und Beschäftigte weiter vertieft. Zudem fließen sie in die regionale Transformationsstrategie ein. Es geht darum, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und neue Chancen für Unternehmen und Beschäftigte zu schaffen. Die vorgestellten Methoden, wie etwa die Info-Quelle „TRAIBER.NRW-Toolbox“, sollen praktische Unterstützung für die Umsetzung im Alltag bieten.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstrich in ihrer Rede auf dem Treffen in Solingen die Bedeutung des Projektes für die Transformation der Automobilwirtschaft:„Transformationsnetzwerke wie „TRAIBER.NRW“ treiben Organisation und Gestaltung des Strukturwandels in Nordrhein-Westfalen voran und leisten einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Automobilbranche. In der Bergischen Region wird sichtbar, wie aus Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und neuen Innovations- und Produktionsverfahren ,Next Practice’ entsteht. Davon profitieren am Ende alle.“

Das Bergische Städtedreieck hat sich auf der Polis Convention präsentiert.

Seit der ersten Polis Convention im Jahr 2015 ist die Bergische Gesellschaft stets mit einem Stand vertreten. Standpartner sind die Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie die drei Sparkassen. Diesmal lag der Fokus auf der FAB Region Bergisches Städtedreieck. „Gemeinsam haben die Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid auf dieser wichtigen Messe für Stadt- und Projektentwicklung ein deutliches Zeichen gesetzt, dass eine urbane Zukunft auch immer lokale Produktion braucht“, so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Gesellschaft.

Das Projekt FAB Region hat das Ziel, eine regionale und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen. Basis ist das Konzept der weltweiten „Fab City Initiative“. Mit diesem Ansatz hat sich das Städtedreieck als Modellregion vorgestellt. Die Leitfrage lautete: Wie kann regionale Wertschöpfung gestärkt, digitale Fertigung in städtische Räume integriert und gesellschaftliche Teilhabe an technischer Innovation ermöglicht werden? Die zentralen Themen der beteiligten „Innovationsorte“ – Gut Einern e.V. in Wuppertal, Gründerschmiede e.V. in Remscheid und Gläserne Werkstatt in Solingen – sind Bauen, Textil und Ernährung. Dabei liegt das Augenmerk sowohl auf Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft als auch auf Versorgungssicherheit und Resilienz der Bürgerschaft durch die Produktion alltäglicher Konsumgüter in Krisenzeiten.

Zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Kommunen, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft haben gezeigt: Die Vision einer produktiven Stadt, in der Bürgerinnen und Bürger wieder mehr selbst machen können, trifft aus unterschiedlichen Gründen den Nerv der Zeit. „Die FAB Region steht für eine neue Stadtentwicklung, die nicht nur gestaltet, sondern auch Raum für Produktion bietet, wissensbasiert, bedarfsorientiert, partizipativ und nachhaltig“, so Projektleiterin Lilian Möntmann. „Die Polis Convention hat uns eine hervorragende Plattform geboten, um diese Idee bundesweit sichtbar zu machen und in den Dialog mit Gleichgesinnten zu treten.“

Der Messeauftritt hat laut Bergischer Gesellschaft nicht nur zur überregionalen Sichtbarkeit des Projekts beigetragen, sondern auch Impulse für neue Kooperationen gesetzt: Mit anderen Akteuren aus Regionen, die ähnliche Konzepte verfolgen, wurden konkrete Gespräche über Zusammenarbeit und mögliche Pilotprojekte geführt. „Es wurden neue Allianzen für eine vitale Transformation der Region zu mehr Resilienz gebildet“, so Vogelskamp.

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