25 Jahre Hin & Weg GmbH - Recycling fürs Büro

Die Solinger Firma Hin & Weg GmbH sammelt, verkauft und entsorgt leere Tintenpatronen sowie Tonerkartuschen aus Druckern, Kopierern und Faxgeräten. Ein erheblicher Teil der Rohstoffe kann wiederverwertet werden.

„Durch unsere Arbeit leisten wir als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb einen Beitrag zur Abfallvermeidung“, sagt Geschäftsführerin Ivonne Wachtendonck. Die ehemalige Prokuristin hat vor sieben Jahren die Leitung übernommen und ist dem Unternehmen seit der Gründung verbunden. Sie verweist auf die enormen Mengen leerer Tintenpatronen und Toner, die vielfach achtlos im Müll landen. „Jahr für Jahr gelangen über 44 Millionen Kartuschen auf die Deponien oder in die Verbrennungsanlagen“, erläutert Ivonne Wachtendonck. Das sei ein höchst bedenkliches Umweltproblem. „Höhere Recyclingquoten wären eine gute Lösung, bedauerlicherweise ist das aber nicht verbindlich vorgeschrieben“, so die Geschäftsführerin. Dabei seien leere Tonerkartuschen und Tintenpatronen oft wertvolle, recycelbare Produkte. Immerhin habe das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren eine größere Aufmerksamkeit erfahren. Von diesem Umdenkprozess profitiere auch der Service von Hin & Weg GmbH.

In von der Firma zur Verfügung gestellten Ökoboxen werden die leeren Kartuschen beim Kunden gesammelt. Möglich ist eine Abholung oder eine Selbstanlieferung. Bei Markenware werden die Produkte vergütet, im Fall von minderer Qualität ist die Entsorgung bei Selbstanlieferung oder Erstabholung umsonst. Bei defekten Tonerkartuschen oder Tintenpatronen fallen Kosten an. Privatkunden, die Kartuschen in geringen Mengen vor Ort entsorgen, zahlen grundsätzlich nichts. Auch alte Handys werden angenommen. „Das Verfahren ist über die Jahre im Prinzip gleichgeblieben und hat sich bewährt“, sagt Ivonne Wachtendonck.

Die langjährig geschulten Beschäftigten der Firma reinigen die Kartuschen mit speziellen Absaugmaschinen und untersuchen diese zusätzlich nach Bruchstellen und Originalität. Nach genauer Prüfung der Kartuschen werden diese sortenrein auf ihre Stellplätze im Lager verteilt. „Rohstoffe, wie etwa Plastik und Pappe, werden dem Recycling zugeführt“, erklärt die Geschäftsführerin. Selbst bei gebrauchten Materialien ist die Firma um eine Wiederverwendung bemüht, um Umweltressourcen zu schonen. „Wir benutzen etwa Luftpolsterfolien, um unser Leergut besser und sicherer vor Transportschäden zu schützen“, sagt Ivonne Wachtendonck. Die defekten oder unbrauchbaren Toner werden an eine Schredder-Anlage überführt, wo diese in ihre Bestandteile zerlegt werden. Rohstoffe wie Plastik und Metall werden der Kreislaufwirtschaft zugeführt. Bei den Prozessen setzt der Betrieb auf moderne Arbeits- und Umweltschutztechnologie etwa in Form von Absaugmaschinen. Dadurch werden Staubemissionen vermieden.

Das Unternehmen mit sechs Beschäftigten hat überwiegend gewerbliche Kunden. Die Bandbreite reicht von Rechtsanwaltskanzleien über Banken und Sparkassen bis hin zur Polizei. Der Schwerpunkt liegt auf der Bergischen Region sowie ganz Deutschland, leere Tintenpatronen und Toner werden aber bis nach Asien verschifft. Auch die Mengen der wiederzuverwertenden Produkte sind sehr unterschiedlich. „Das kann eine Tintenpatrone oder ein Toner von einem privaten Nutzer sein oder eben auch gleich mehrere Palletten von einer großen Firma“, so Ivonne Wachtendonck.

Für die Zukunft sieht die 60-Jährige das Unternehmen gut aufgestellt. „Selbst bei der zunehmenden Digitalisierung zeigt die Erfahrung, dass weiterhin viel gedruckt werden wird“, erläutert die Recyclingexpertin. Auch die Nachfolge ist geklärt. Sohn Sascha Pitt arbeitet schon lange im Unternehmen mit und soll langfristig die Geschäfte übernehmen. Auch Ehemann Ingo Wachtendonck ist Teil des Familienbetriebs. „Ich werde noch drei bis fünf Jahre weitermachen und dann wird es einen fließenden Übergang zur nächsten Generation geben“, sagt Ivonne Wachtendonck.

Text: Eike Birkmeier

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