Maßgeschneiderte Lösungen für Papier und Folie - Rundum sicher verpackt

Seit 150 Jahren gibt es Brangs und Heinrich in Solingen. Als einer der Marktführer entwickelt das Unternehmen optimale Verpackungslösungen, auch im geschlossenen Recyclingkreislauf.

Begonnen hat alles mit Messern, wie so oft in der Historie von Solinger Traditions­unternehmen. 1875 suchten Robert Brangs und Friedrich Heinrich nach einer Lösung, Tafelmesser so zu verpacken, dass sie beim Transport nicht rosten. Die Idee des Korro­sionsschutzes mittels der richtigen Verpackung war geboren. Diese und andere innovative Ansätze, Produkte bestmöglich etwa für den Transport zu schützen, steht auch heute im Fokus.

„Wir verarbeiten Papiere, Pappen und Folien. Unsere große Stärke dabei ist, dass unsere Kunden aus unterschiedlichen Branchen kommen, von Getränkeherstellern bis zu Maschinenbauern“, erklärt Jan Coblenz, einer von zwei Geschäftsführern und IHK-Vizepräsident. Seit 24 Jahren bilden er und Stefan Vogels­kamp eine Doppelspitze. Zuvor hatte sein Vater, Bernhard Coblenz, heute 91 Jahre alt, über 31 Jahre die Geschicke des Unter­nehmens geleitet, sich vom Lehrling in die Firmenleitung hochgearbeitet. Bis heute ist das Unternehmen – in vierter Generation – mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie Heinrich, die beiden Geschäftsführer sind Minderheitsgesellschafter.

180 Mitarbeiter arbeiten hier sowie an neun weiteren Standorten in ganz Deutschland, in Belgien und den Niederlanden. Das Motto „Verpacken.Schützen.Sichern.“ macht das Hauptgeschäftsfeld deutlich: bestmög­liche Lösungen finden für den Transport und Versand von Produkten aller Art. „Die drei großen Zukunftsthemen für uns sind Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automa­tisierung“, erläutert Stefan Vogelskamp. „Automatisierung ist auch deshalb wichtig, weil Maschinentechnik zunehmend den Mangel an Fachkräften ausgleichen muss. Deshalb unterstützen wir Kunden dabei, Prozesse zu automatisieren. Auf Wunsch planen wir Verpackungsstraßen, entwerfen Lösungen für den individuellen Arbeitsplatz.“

Das Hauptaugenmerk bleibt aber die Entwicklung und Distribution von Verpackun­gen, wobei 43 Prozent des Geschäfts auf Kunststoff entfallen, 57 Prozent auf Wellpappe und Papier. Circa 6.000 Kunden sind es, die auf die Expertise von Brangs und Heinrich zählen. Rund 20.000 verschiedene Artikel sind aktuell verfügbar. Immer wichtiger wird dabei der Aspekt der Nachhaltigkeit, von Mehrweg- und Kreislauf-Systemen. „Grundsätzlich finden das ja viele toll, aber keiner möchte mehr dafür bezahlen“, gibt Stefan Vogelskamp zu bedenken. „Im nächsten Jahr tritt aber nun die EU-Verpackungsverordnung in Kraft und da können wir unseren Kunden Lösungen anbieten.“

Eine Beteiligung gibt es etwa beim Münch­ner Start-up „hey circle“, das strapazierfähige Verpackungsformate anbietet, die bis zu 50-mal eingesetzt werden können. „Ein attraktives Mehrweg-System, das sich zum Beispiel für den innerbetrieblichen Versand eignet, etwa, wenn regelmäßig Altware zurücktransportiert wird. Auch immer mehr Verleih-, Reparatur- und Kurierdienste nutzen diese nachhaltige Lösung, auch, weil sie zu 94 Prozent weniger Abfall und 76 Prozent weniger CO₂-Emissionen führt“, erläutert Stefan Vogelskamp. „Wir sind dafür, die Kreislaufwirtschaft sinnvoll auf- und auszubauen, und bieten zum Beispiel an, bei Folien, die wir ausliefern, die Abfälle zurückzunehmen“, sagt Jan Coblenz. „Unser Ziel war es immer, vor der Welle zu schwimmen. Deshalb haben wir das Thema schon lange auf unserer Agenda, individuelle Lösungen entwickelt und können so schnell auf die Anforderungen der Kunden reagieren, bis zu deren Prozessoptimierung.“

Die größten aktuellen Herausforderungen sehen beide darin, „den Rahmenbedingungen, auch strukturellen Problemen, zu trotzen“. „Man muss die Bereitschaft zur Erneuerung haben. Im dritten Jahr einer Rezession fahren wir alle gerade mühsam bergauf, da darf man nicht aufhören zu trampeln“, so Jan Coblenz. Es gelte, heute die Fragen der Zukunft zu beantworten. Auch deshalb stehen er und Stefan Vogels­kamp im ständigen Dialog mit der Führungsebene, und auch den jungen Leuten im Unternehmen: „Dieser Austausch ist uns wichtig. Wir haben hier kurze Entscheidungswege. Und wir haben den Mut, neue Wege zu gehen. Aber es müssen auch alle mitziehen, Bock darauf haben, sich hier zu entwickeln.“

Text: Liane Rapp

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