Individuelle Konfektionierung - Klebe-Spezialisten

Unter dem neuen Geschäftsführer Mohamed Charara wendet sich die GWK Klebetechnik GmbH verstärkt weiteren Kundenkreisen zu und stellt sich breiter auf.

Mohamed Charara ist ein Vollblutunternehmer. Dem 53-Jährigen, der vier Berufe gelernt hat, gehören mehrere Betriebe, darunter auch das Restaurant „Alter Bahnhof“ in Burscheid. „Hierfür suche ich allerdings gerade einen Käufer. Ich finde nämlich selbst nicht mehr die Zeit, mich um das Restaurant zu kümmern“, so Charara. Zumal er seit einigen Wochen eine neue Aufgabe hat: Er ist Geschäftsführer der GWK Klebetechnik GmbH in Solingen. Sein Vorgänger Ralf Bäumer ist Ende Februar ausgeschieden. Der neue Mann an der Spitze kennt das Unternehmen sehr gut. Seit 2019 ist er an Bord, zunächst in der IT, später als Berater der Geschäftsführung. „Und als externer Dienstleister war ich schon vor mehr als 15 Jahren für GWK tätig“, erzählt er. „Ich habe damals die komplette IT-Infrastruktur neu aufgebaut.“

Nun kümmert er sich in verantwortlicher Position um das weitere Wachstum des Klebe-Spezialisten. „Wir haben gerade einen Mitbewerber gekauft“, berichtet Charara. Alle elf Mitarbeiter des Kölner Betriebs wurden übernommen. Damit vergrößert sich das Team auf rund 50 Leute. „Seit Gründung der GWK Klebetechnik Ende der 1990er Jahren haben wir eine kontinuierlich positive Entwicklung erlebt, die wir nun fortsetzen wollen.“

Das Unternehmen an der Untengönrather Straße agiere als „Konverter“ am Markt. „Das bedeutet, dass wir unsere Produkte an die Anforderungen unserer Kunden anpassen. Spezielle Wünsche und Sonderlösungen schätzen wir besonders.“ Kern des Geschäftsmodells ist die Konfektionierung von Klebebändern. Das Rohmaterial, geliefert von Herstellern wie 3M oder Tesa, kommt in gewaltigen Dimensionen ins Werk. Charara spricht von „Riesen-Logs“ oder „Jumbo-Rollen“. So lauten die Fachbegriffe in der Branche. Die klebenden Bänder sind bis zu 1,20 Meter breit und lassen sich auf bis zu 300 Meter ausrollen. „Genau hier setzen wir mit unserer Veredelung an“, erklärt der Geschäftsführer.

Bei GWK entstehen sowohl kürzere und schmalere Rollen, als auch klebende Stanz­teile nach genauen Vorgaben. „Man muss sich das wie beim Kekse backen vorstellen. Nur dass wir Klebeflächen statt Teig ausstechen.“ Dafür stehen individuelle Formen zur Verfügung sowie Rotations- und Hub-Stanzen. Die einseitig oder beidseitig klebenden Ergebnisse kommen hauptsächlich in der Automobilindustrie zum Einsatz. „Hier machen wir etwa 60 Prozent unseres Umsatzes.“ Charara nennt einige Beispiele: „Klebevorrichtungen kom­men etwa beim Einbau von Rückfahr­kameras, Innenspiegeln und der Geräusch­dämmung zum Einsatz.“

In der Zulieferpyramide ist GWK ein sogenanntes Tier-2-Unternehmen: „Wir liefern an die Tier-1-Zulieferer, die wiederum die Autohersteller bedienen.“ Mit dieser Rolle ist Charara sehr zufrieden. „Die Auflagen, die wir erfüllen müssen, sind schon heute hoch genug“, sagt er. Als direkter Lieferant für OEMs würden die Anforderungen um ein Vielfaches steigen. „Das muss nicht sein.“ Vielmehr plane man, den Service für den zweiten Kundenkreis weiter auszubauen. „Hier richten wir uns mit unseren Produkten und Services an die Industrie im Allgemeinen.“

Außerdem befindet sich ein weiteres Standbein im Aufbau. Vor wenigen Monaten wurde die MRR Bike und Outdoor GmbH am selben Standort gegründet. Sie wendet sich an den Freizeitbereich. „Wir bieten unter anderem Reparaturbänder für Zelte und sogenannte ,Tubeless’-Lösungen für Fahrräder an.“ Diese sollen für entspanntes Radeln ohne das Risiko eines platten Reifens sorgen. Potenzielle Abnehmer sind Outdoor-Großhändler und Rad-Hersteller. „Wir sehen hier ein großes Marktpotenzial“, sagt Charara.

Text: Daniel Boss

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