Transport seit 1911 - Breit aufgestellt

Regionale Transporte sind die Kernkompetenz der Wuppertaler Spedition Hans Ungemach. Der Familienbetrieb liefert und kommissioniert – sucht sich aber auch neue Geschäftsfelder in Zeiten des Wandels.

Die Geschichte der Spedition startet schon im Jahr 1911, als man vom Elberfelder Schlachthof aus die Fleischereigeschäfte belieferte. Aus Fleisch wurden Metzgereiausstattungen und dadurch entstanden letztlich Kontakte ins Sauerland zu der dort ansässigen Leuchtenindustrie, für die die Spedition seit den 50er-Jahren fährt. 1975 wurde dann das Einzelunternehmen auf solide Beine gestellt und in eine GmbH & Co. KG umgewandelt, deren 50. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird. Die Geschichte der aktuellen Familie begann 1988, als Hans Ungemach nach einem Nachfolger suchte und diesen in Manfred Schürmann fand, der den Betrieb übernahm. Damals war der Sitz noch in der Oberstraße in Elberfeld, unterhalb des Plat­zes der Republik – mitten im Wohngebiet. „Das war ein schwieriges Umfeld. Wir hatten damals nur einen Hänger, das ging gerade noch so. Wir mussten durch eine Löf aus einem Hinterhof fahren, die heutigen LKWs würden da gar nicht mehr durchpassen“, erklärt Schürmann

Mit einer kurzen Zwischenstation landete die Spedition 1992 schließlich an ihrem heutigen Standort in Wuppertal-Heckinghausen. Eine weitere Maßnahme, die Schürmann im Lauf der Jahre umgesetzt hat, war die Erweiterung der Fracht, um sich breiter aufzustellen. Während in den letzten Jahrzehnten bis zur Jahrtausendwende Leuchten transportiert wurden, kamen nun Rohgarne für die örtlichen Webereien hinzu. Aber wie auch die Leuchten wurden die Garne nur regional ausgeliefert, letztlich innerhalb des Bergischen Landes an die weiterverarbeitende Industrie, während die Leuchten in einem etwas weiteren regionalen Radius in Einrichtungs- und Möbelmärkte ausgeliefert werden: in den westlichen Streifen des Landes zwischen Saarbrücken und Nordhorn sowie zwischen Paderborn und einem Teil der östlichen Niederlande. „Viele unserer Fahrer schätzen es, dass sie durch ebendiesen Radius abends wieder zu Hause sind und nicht tagelang unterwegs sind“, erklärt Tochter Sarah Porde, die in den kommenden Jahren den Betrieb übernehmen wird.

Die meisten Fahrer sind schon lange bei Ungemach. Neben der Abends-zu-Hause-Option liegt das auch am guten Betriebsklima, in so einer kleinen Firma kümmert man sich und ist nahe beieinander. So war es bisher auch kein Problem, neue Fahrer zu rekrutieren, allerdings habe sich das in den letzten Jahren etwas geändert, was aber vor allem daran liege, dass die Arbeit schwieriger werde. Selbst Fahrer, die den Job schon lange machen, verzweifeln immer mehr an der Infrastruktur. „Ins Ruhrgebiet ist für uns eigentlich nur eine kurze Tour, aber es gibt so viele Baustellen und Brücken im Stadtgebiet, an denen dann auf einmal ein ‚Gesperrt‘-Schild steht“, erzählt Sarah Porde und ergänzt noch: „Mangelnde Infrastruktur und umfangreiche Bürokratie machen die Verwaltung aufwendig und teuer, dabei sind Preis­anpassungen schwer durchzusetzen. Für die Zukunft werden wir verstärkt auf das Lagergeschäft setzen. Wir bieten hier beispielsweise für Handwerker die Möglichkeit der Einlagerungen nach Brand- und Wasserschäden. Darüber hinaus haben wir vielversprechende Ansätze und Anfragen. Wir freuen uns auf die neue Kompetenz.”

Text: Tassilo Dicke

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