Marktführer aus Solingen - Alles im Lack

Die Intec GmbH ist auf automatische Durchlauf­anlagen für Stahlhandel und -bau spezialisiert. Das Familienunternehmen wurde in diesem Jahr 30 Jahre alt.

Von der wirtschaftlich schwierigen Lage in Deutschland ist die Intec GmbH weitgehend unberührt – dank eines Exportanteils von rund 80 Prozent. „Wir liefern unter anderem nach China, England und Norwegen“, sagt Geschäftsführer Florian Rödder. „Erst vor wenigen Wochen haben wir eine neue Anlage in Mexiko in Betrieb genommen.“ Die Solinger sind spezialisiert auf Lackiersysteme. Genauer gesagt entwickeln sie Durchlauflackieranlagen für Nasslack. Für Pulverbeschichtungen sind sie dagegen nicht die richtigen Ansprechpartner. „Dafür sind andere zuständig.“

Es gibt zwei Hauptkundengruppen für Intec: Stahlhändler, darunter die größten Namen der Branche, sowie den Stahlbau. „Für den Stahlhandel liefern wir Anlagen, mit denen im großen Stil Rostschutz aufs Material aufgebracht werden kann“, erklärt Rödder. Schließlich würden zigtausende Tonnen Stahl im Freien gelagert. Da braucht es eine entsprechende Konservierung der Oberflächen. Im Stahlbau steht dagegen die Optik im Vordergrund: „Unsere Anlagen sorgen für eine dekorative Deckschicht auf sichtbaren Stahlträgern, die beispielsweise bei Supermarkt- oder Fertigungshallen-Konstruktionen verwendet werden. Bereits seit mehreren Jahren sind wir auf dem Gebiet der automatischen Durchlauflackieranlagen für Stahlteile europäischer Marktführer“, betont Florian Rödder.

In diesem Jahr konnte das Unternehmen das 30-Jährige feiern. Gegründet wurde es von Michael Rödder und Rudolf Ledvina. Der Maschinenbau-Ingenieur Rödder kannte sich bereits in der Branche aus und sah die Chance, selbst in den Markt einzusteigen. Inzwischen beschäftigt man 35 Mitarbeiter und setzt jährlich zwischen acht und zwölf Millionen Euro um. Als vor drei Jahren Kompagnon Ledvina nach vielen Jahren die Firma verließ, holte Michael Rödder seinen Sohn Florian in die Geschäftsführung: „Mein Vater ist der Erfinder. Ich bin fürs Kaufmännische und für Personalthemen zuständig.“ Ein weiterer Sohn, Tino, ist als Servicetechniker in aller Welt unterwegs. Florian Rödders Frau kümmert sich um die Finanzbuchhaltung. „Wir sind also ein echtes Familienunternehmen“, sagt der 38-jährige Betriebswirt Florian Rödder.

Der Standort spielt für Intec eine enorm wich­tige Rolle: Da man „keine Späne macht“, wie Florian Rödder es nennt, also nicht selbst fertigt, arbeitet man seit vielen Jahren mit verlässlichen Partnern in der Region zusammen. „Bei uns in Solingen werden die Komponenten dann zusammengebaut und mit Elektronik versehen.“ Für eine Inbetriebnahme ist ein Team teilweise sechs bis acht Wochen beim Kunden vor Ort. Das Service- und Ersatzteilgeschäft sind weitere Standbeine.

Hinzu kommt der Spezialmaschinenbau. „Überall, wo es um Nasslack geht, können wir helfen.“ Die Bandbreite reicht von beschichteten Kunststoffhüllen für IT-Technik bis zu beschichteter Steinwolle für Haus-Isolierungen. „Für jede Anforderung gibt es die passende Anlagen-Lösung.“ Da bei Anwendungen mit Lack immer Abluft-Sys­teme gefragt sind, bietet Intec auch diese Technik an. In den vergangenen 30 Jahren wurden die Konzepte immer weiter angepasst. „Heute liegt der Fokus mehr denn je auf umweltgerechten und materialsparenden Produkten“, sagt Florian Rödder. Zudem verlangten die Kunden eine möglichst anwenderfreundliche Technik. „Auch darauf sind wir eingestellt.“

Text: Daniel Boss

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