Dienstleister für Industrie und Privatleute - Unter Strom
Die Elektrotechnik Clauberg GmbH & Co.KG in Solingen genießt in der bergischen Region einen guten Ruf. Qualität, Zuverlässigkeit, Gründlichkeit und Kompetenz stehen für Firmenchef Rainer Schrubba bei Aufträgen aller Art im Mittelpunkt.
Strom fließt manchmal dort, wo er nicht sein sollte. Ein Anrufer berichtete, dass seine Frau „elektrisiert werde, wenn sie duscht“, erzählt Rainer Schrubba von einem herausfordernden Auftrag. Bei dem Geschäftsführer der 1928 gegründeten Firma Elektrotechnik Clauberg GmbH & Co.KG schrillten sofort die Alarmglocken. „Ich habe den Bewohnern strikt verboten, das Badezimmer zu betreten. Es bestand Lebensgefahr“, beschreibt der Industriemeister in Elektrotechnik die Situation.
Weil er den Verdacht hegte, dass ein Schutzleiter unterbrochen sein könnte, rief er die Stadtwerke Solingen an. Wie sich aber später herausstellte, lag die Ursache in dem Sechsfamilienhaus. Dort stand nicht die Armatur, sondern der Fußboden in der Dachgeschosswohnung unter Strom, weil eine Leitung im Stromkasten der Parterre-Wohnung schadhaft war. Schrubba: „Den ganzen Tag haben wir gesucht, gemessen und geprüft.“
Störungen zu finden und zu beseitigen, gehört auch zum Leistungsangebot des Vier-Mann-Betriebs. Doch das Hauptgeschäft sei die Beratung, Planung und Installation von Elektrotechnik in privaten Wohnhäusern, in Mehrfamilienhäusern und für die Industrie. „Wir machen ziemlich alles von Z bis A“, sagt Rainer Schrubba. Er hat die Firma mit Sitz an der Wupperstraße in Solingen von seinem Vorgänger und früheren Chef, Gerhard Engelien, 2017 übernommen. Im Erdgeschoss des sanierten Backsteingebäudes stehen 200 Quadratmeter für Büroräume und das Lager zur Verfügung. Dort liegen Werkzeuge, Maschinen, Messgeräte sowie Materialien wie Kabel, Steckdosen, Trafos, Schrauben, Dübel und Schalter für die Einsätze der drei Monteure feinsäuberlich sortiert in beschrifteten Kisten bereit. Diese deutsche Qualitätsware beziehe er überwiegend vom Elektrogroßhandel im Umkreis.
Das Spektrum der Arbeiten ist groß: Sicherheitstechnik, Hausnetzwerke, Zähleranlagen, Rauchwarnmelder, Außenbeleuchtung, Satellitenanlagen, Industrie-Installation, Zähler- und Schaltanlagen, Netzwerk-Technik, Blitz- und Überspannungsschutz, oder auch Prüfung elektrischer Betriebsmittel. „Wir fahren auch raus, wenn bei Hauseigentümern die Gartenbeleuchtung ausfällt“, beschreibt der Geschäftsführer übliche Kleinaufträge, die große Elektrotechnik-Unternehmen meistens ablehnen. Alle Aufträge notiert er zunächst auf kleine Zettel. Diese heftet er nach Wochentagen sortiert auf eine große Pinnwand im Mitarbeiterbüro. Schrubba: „Darauf finden meine Mitarbeiter alle wichtigen Angaben.“
Auch wenn er einen treuen Kundenstamm übernahm, sei Neukunden-Akquise unverzichtbar. Dabei helfen ihm die Kontakte im Netzwerk „Chapter Klingenstadt“, in dem viele Berufsgruppen vertreten sind. 70 Prozent in seiner Kartei seien Industriekunden, darunter ein großes Solinger Traditions-Unternehmen aus der Schneidwaren-Branche. „Das Brot-und-Butter-Geschäft“, sagt Schrubba schmunzelnd. Mit diesem Premiumkunden sei nicht nur ein Großteil der Firmengeschichte von Clauberg verbunden, sondern auch sein eigener Werdegang. Nach Elektrikerlehre und 20-jähriger Tätigkeit bei Clauberg wechselte er genau zu diesem Schneidwaren-Unternehmen, wo er als Facility-Manager 16 Jahre für den Bereich Elektrotechnik verantwortlich war. In der Industrie, wo mit Starkstrom gearbeitet wird, sei vorbeugende Instandhaltung enorm wichtig, um Brandgefahr und Stromschläge zu vermeiden. Auf Wunsch seines Chefs machte er nach vierjährigem Fernstudium seinen Abschluss als Industriemeister in Elektrotechnik. Erst mit dieser Qualifikation war später der nächste Karrieresprung möglich: Er übernahm seinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb. Schrubba: „Hier kann ich den Industrie- und Handwerksbereich gut miteinander verbinden.“ Erfahrung, Kontakte, Qualität und Zuverlässigkeit seien sein Erfolgsrezept. Die Firma Clauberg arbeite streng nach den VDE-Sicherheitsnormen und DIN-Ausführungsnormen. „Wir bekommen durchweg ein positives Feedback und viel Lob, was sich in Mundpropaganda niederschlägt“, sagt der Solinger Unternehmer. Seine Devise: „Als Chef muss man immer den roten Faden behalten und auch selbst rausfahren.“ Sein Zukunftsziel? „Ich möchte in fünf Jahren in den Ruhestand wechseln und bis dahin einen Nachfolger gefunden haben.“ Die Fühler habe er längst ausgestreckt.
Text: Sólveig Pudelski