IHK-Empfang der Solinger Wirtschaft - Zurück auf Schloss Burg

Der IHK-Empfang der Solinger Wirtschaft konnte nach der Sanierung erstmals wieder in den geschichtsträchtigen Räumen stattfinden. Gut 200 Gäste kamen zum erstenEmpfang mit Oberbürgermeister Daniel Flemm.

In diesen Räumen wurde bergische Ge-schichte geschrieben – und das sorgte beim IHK-Empfang der Solinger Wirtschaft am 10. November wieder für ein ganz besonderes Ambiente. Erstmals seit vielen Jahren konnte der Empfang nach der Sanierung wieder in dem historischen Gemäuer stattfinden und zum ersten Mal mit dem neuen Solinger Oberbürgermeister Daniel Flemm.

IHK-Vizepräsident Jan Peter Coblenz be-grüßte die Gäste im bis auf den letzten Platz gefüllten Rittersaal, und kam schnell dazu, dass die Lage aus wirtschaftlicher Sicht ernst sei: Arbeitsplätze gehen verloren, Arbeitskosten steigen, Investitionen in die Stadt gegen zurück, die Buga sei bisher nicht als Chance für Solingen erkannt worden und die Wirtschaftsförderung müsse neu erfunden werden. Die Wirtschaft sei gespannt auf die Amtszeit von Daniel Flemm: „Die Erwartungshaltung im Raum kann man mit Händen greifen.“

Flemm nahm die Punkte erst in einem Grußwort, dann in einer Diskussion mit IHK-Präsident Henner Pasch und Vizepräsident Coblenz auf. Die wichtigsten Themen seien: Wirtschaftsförderung, moderne Stadtverwaltung und Industrie, sagte er. „Wenn von den größten fünf Unternehmen der Stadt drei öffentliche Einrichtungen sind, zeigt das ein Strukturproblem“, sagte er. Das werde er angehen. Er betonte, Solingen müsse mindestens eine Potenzialfläche entwickeln. Die Industrie brauche mehr als Brachflächen.

In der Wirtschaftsförderung müsse erst einmal Liegengelassenes aufgeräumt werden, das Team mache dabei aber einen guten Job, so Flemm. Danach könne man umstrukturieren. In Sachen Bürokratie will Flemm Unternehmen entlasten und die Bürokratie nach innen verlagern. Sein Ziel: Ein zentraler Ansprechpartner für Unternehmen, der intern alle Anliegen regele.

In der Debatte um die Anzahl der städtischen Mitarbeiter sagte Flemm, es könnte sein, dass man kurzfristig in wenigen, strategisch wichtigen Bereichen – etwa beim Tourismus – mehr Personal brauche. Langfristig werde es aber allein aufgrund der Demografie weniger Stellen geben.

Flemm betonte, es sei sein Ziel, die Innen­stadt aufzuwerten, insbesondere auch durch eine stärkere soziale Durchmischung der Innenstadt. Ebenso sei die bergische Zusammenarbeit eine Priorität. Er betonte aber vor allem, dass er sich klar zur Industrie bekenne, insbesondere auch zur traditionellen Schneidwarenindustrie. Das, so Henner Pasch, sei schon allein aufgefallen beim ersten Gespräch mit dem Vorzimmer des OB. „Die Frau am Telefon sagte erst ,Klingenstadt Solingen‘, dann ihren Namen. Das fand ich mega gut.“ Das setze das richtige Zeichen.

Holger Schödder vom Schlossbauverein durfte den Gästen vorab die Details der Sanierung vorstellen – gut 55 Millionen Euro wurden in die Arbeiten an Schloss Burg investiert, gefördert von Bund, Land, Stadt und privaten Spendern. Im Ergebnis, so konnten alle Gäste gestern bewundern, ist ein historischer Schatz neu zum Strahlen gebracht worden. Die ausgezeichnete Verpflegung im Anschluss kam vom Schützenhaus Remscheid.

Text: Eike Rüdebusch

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