IHK-Empfang der Remscheider Wirtschaft - Chancen nutzen in schwierigen Zeiten

Circa 150 Gäste konnte IHK-Vizepräsident Roman Diederichs am 12. November beim Empfang der Remscheider Wirtschaft im Schützenhaus Remscheid begrüßen.

Es sei ein Treffen in wirtschaftlich schwie­rigen Zeiten, so Dr. Roman Diederichs, denn es sei nicht mehr zu übersehen, dass der Standort Deutschland in einer tiefen strukturellen Krise sei. Besonders besorgniserregend sei der Wegfall von hunderttausenden Arbeitsplätzen in der deutschen Industrie. Auch das Bergische Städtedreieck sei hiervon massiv betroffen. Viele Probleme seien nur auf Bundes- und EU-Ebene zu lösen, doch hier tue sich immer noch viel zu wenig. Ohne fundamentale Reformen und mutige Entscheidungen aber werde sich die Krise weiter verschärfen. Auf kommunaler Ebene gelte es, gute Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen: durch verfügbare Gewerbeflächen, schnellere Genehmigungen und kompetente Ansprechpartner.

Danach übernahm Moderator Thorsten Kabitz und sprach zunächst mit dem neuen Oberbürgermeister Sven Wolf. „Wir brauchen Optimismus“, forderte Wolf und rief die Unternehmerinnen und Unternehmer zum Schulterschluss mit der Stadt auf. Die wichtigsten Themen auf seiner Agenda seien Gewerbeflächen, Fachkräfte und Kinderbetreuung. Er freue sich, dass sich durch neue Kita-Projekte in den nächsten Jahren die Betreuungssituation in Remscheid deutlich entspannen werde. Er setze künftig auf eine stärkere Vernetzung der Verwaltung mit anderen Akteuren, wie zum Beispiel der Bergischen IHK.

Für eine Diskussionsrunde zum Thema Stadtentwicklung und Outlet bat Moderator Thorsten Kabitz dann auch IHK-Vizepräsidentin Bärbel Beck und Outlet-Investor Philipp Dommermuth auf die Bühne. Dommermuth schilderte zunächst, dass die laufende Arbeit an den zahlreichen notwendigen Gutachten – insbesondere dem Verkehrsgutachten – sehr komplex sei, und sich daher etwas länger hinziehe, als ursprünglich erhofft. Oberbürgermeister Wolf machte deutlich, dass das Outlet eine Riesenchance für Remscheid sei. Es werde Arbeitsplätze schaffen und die Stadt deutlich bekannter machen als bisher. Er betonte, dass es im Stadtrat eine breite Mehrheit für das Projekt gebe und die Kritiker zwar lautstark, aber eine kleine Minderheit seien.

Bärbel Beck betonte, dass die IHK die Planungen weiter konstruktiv-kritisch begleiten werde. Sie forderte ein gesamt­städtisches Verkehrskonzept statt vieler kleinteiliger Einzelplanungen wie beispiels­weise für die Kölner Straße. Außerdem machte sie deutlich, dass die Anbindung des Outlets an die Lenneper Altstadt von entscheidender Bedeutung sei. In diesem Zusammenhang thematisierte sie auch die Planung, wonach das Center in zwei Bauabschnitten errichtet werden soll. Dommermuth betonte, dass auch bis zur Errichtung des zweiten Bauabschnitts keine Brache zwischen Outlet und Altstadt liegen werde, sondern eine attraktive Zwischennutzung vorgesehen sei.

In seinem Schlusswort betonte IHK-Präsident Henner Pasch die Chancen, die sich aus dem Outlet, aber auch aus anderen Projekten wie der Buga 2031 für die Region ergeben. Insbesondere die Buga eröffne auch für Solingen und Remscheid große Möglichkeiten, die diese nutzen sollten. Er sei auch zuversichtlich, dass die drei neu gewählten Stadtspitzen die dringend notwendige bergische Kooperation weiter voranbringen würden. Wie erfolgreich das Bergische gemeinsam sein könne, zeige beispielsweise die gelungene Sanierung von Schloss Burg.

Text: Thomas Wängler

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