Wetterstationen und Deponien - Daten aus der Luft
Die NFT Umweltdatensysteme GmbH aus Wuppertal hilft ihren Kunden bei der Erfassung und dem Management von wichtigen Daten. Das Unternehmen errichtet und betreut unter anderem Wetterstationen und überwacht Mülldeponien.
Seit dem Aufkommen des Internets und der wachsenden Digitalisierung des Alltags setzt sich bei immer mehr Menschen die Erkenntnis durch: „Daten sind das neue Gold!“ Diese Feststellung ist für Thomas Hahnel-Müller weder neu noch eine besonders grundstürzende Erkenntnis, sondern seine Geschäftsgrundlage. Bereits 1998 gründete der heute 57-jährige Elektrotechniker und Informatikexperte die NFT Umweltdatensysteme GmbH, die ihren Hauptsitz in Wuppertal-Langerfeld hat. In diesem Jahr feiert Hahnel-Müller sein Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen.
NFT Umweltdatensysteme deckt das komplette Spektrum ab von der Entwicklung und Anpassung von Sensorik über die Übertragung über öffentliche und private Netze bis hin zur Verarbeitung und Visualisierung auf PC oder App und im Web. „Die besondere Herausforderung liegt meist in den Schnittstelle unterschiedlicher Systeme“, so Hahnel-Müller. „Dies lösen wir mit viel Kreativität und Erfahrung, um die Lösung für den Kunden ‚rund‘ zu machen.“
Die Firma überwacht etwa Mülldeponien, Müllheizkraftwerke und Wertstoffhöfe. Aktuell betreut man circa 50 Anlagen in Deutschland. Je nach Größe der Deponie müssen so „zwischen 50 bis 200 Datenpunkte“ erfasst werden, sagt Hahnel-Müller, der das Geschäft mit seinem Kompagnon Volker Kern führt. Kern ist Mitgesellschafter und Prokurist und betreut das Geschäft von Ringsheim (Baden-Württemberg) aus.
Die Abkürzung NFT steht für „Netzwerke-Feldbusse-Telematik“. Eine Technik, die bereits 1990 bei der Gründung des PC-Systemhauses Planware GmbH (später NFT Data Konzept) Pate gestanden hatte, die sozusagen als Vorgängerunternehmen der NFT Umweltdatensysteme GmbH diente. Mittlerweile hat das Unternehmen 45 Mitarbeiter, von denen allerdings die meisten in Teilzeit tätig sind. „Je Standort sind zwei bis drei feste Mitarbeiter im Einsatz“, erklärt der Geschäftsführer. Die übrigen seien mit diversen Projekten in ganz Deutschland beschäftigt. „Videokonferenzen und das Management von verteilten Teams waren auch schon vor der Pandemie bei uns fester Bestandteil, da mussten wir nicht umstrukturieren“, unterstreicht Hahnel-Müller.
Eine Dienstleistung, auf die Hahnel-Müller durchaus stolz ist, ist die Betreuung von etwa 80 Stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Bereich Wetterdatenerfassung und Radioaktivitätsüberwachung. „Da sind wir einer von drei größeren Dienstleistern, die den Service bundesweit anbieten“, berichtet er. Angefangen hatte das Unternehmen im Jahr 2017 mit der Betreuung von DWD-Stationen am Kahlen Asten, Bad Lippspringe und Nürburg-Barweiler. Zuletzt kam jetzt die Betreuung der Stationen auf dem Brocken im Harz und am Feldberg im Schwarzwald hinzu sowie zehn Verkehrsflughäfen – darunter Düsseldorf und Köln-Bonn. „Das Wetter wird immer lokaler, und deswegen werden ortsnahe Messungen immer wichtiger“, erklärt der Geschäftsführer.
Derzeit hat das Wuppertaler Unternehmen einen Stamm von etwa 100 Kunden, die sich vor allem in Deutschland und in den deutschsprachigen Nachbarländern finden. Der Umsatz lag 2022 bei rund 1,1 Millionen Euro.
Erfolgreich war NFT Umweltdatensysteme auch im Bereich der eSignatur für das elektronische Abfallnachweisverfahren. Unternehmen, die gefährliche Abfälle entsorgen müssen, Transporteure und Entsorger müssen seit 2011 bei jedem Entsorgungsvorgang qualifiziert elektronisch signieren. „Wir vereinfachen den Beschaffungsprozess der Signaturkarten oder seit 2022 auch Fernsignaturen für die Branche“, sagt Hahnel-Müller. Seine Mitarbeiter seien geschult und zertifiziert, die Personenidentifikation vorzunehmen – persönlich und per Video-Ident.
Text: Michael Bosse