Blutspendezentrum - Lebensretter werden

Blutspenden retten Leben: bei Unfällen und Operationen, in der Krebstherapie oder als Teil von Medikamenten. Doch weniger als drei Prozent der Menschen spenden regelmäßig. Mit dem Blutspendezentrum in Wuppertal gibt es eine einfache Möglichkeit, dies zu ändern.

Joshua Belack ist Pressesprecher der BZD Gesellschaft für Transfusionsmedizin Duisburg mbH, die das Blutspendezentrum in Wuppertal betreibt. In Bezug auf die derzeitige Spendenbereitschaft erklärt er: „Sie nimmt wieder zu, ist jedoch noch nicht auf dem Niveau zurück, das wir vor der Corona-Pandemie verzeichnen konnten.“

Neben einer Vollblutspende, die Frauen vier Mal und Männer sechs Mal im Jahr geben können, besteht die Möglichkeit, Blutplasma zu spenden, was jährlich maximal 60 Mal möglich ist. Das fördert laut Belack auch die eigene Gesundheit: „Wer aktiver Blutspender ist, hat – wie Studien zeigen – eher einen normalen Blutdruck und somit ein geringeres Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko. Zudem misst unser medizinisches Personal im Check-up vor der Spende eine Reihe von Blutwerten und prüft Blutdruck, Puls und Körpertemperatur. Bei jedem Termin erfolgt auch ein Arztgespräch.“ Zudem werde das Blut im Labor auf verschiedene Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder HIV hin untersucht, wodurch Gesundheitsprobleme teilweise frühzeitig erkannt werden können.

Spender können sich zudem bei jedem Besuch des Zentrums über eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro freuen. Zugleich wirbt die Gesellschaft mit verschiedenen Aktionen um weitere Spenden und Spender. So erhält derjenige, der einen neuen Spender wirbt, einen einmaligen Bonus über 20 Euro. Wer regelmäßig Vollblut oder Plasma abgibt, bekommt nach der vierten Spende zusätzlich fünf Euro zur Aufwandsentschädigung. „Wir wollen es den Spendern, die uns in ihrer Freizeit besuchen, so angenehm wie nur möglich machen“, unterstreicht Belack. So können sich Spender etwa nach der Blutabnahme mit verschiedenen Snacks im Aufenthaltsbereich stärken.

Blutspenden ist, dank einer von der Gesellschaft veröffentlichten App, smart geworden. Deren Vorteile zählt Belack auf: „Sie enthält nicht nur den Spendeausweis, sondern zusätzlich die persönliche Spende-Historie und individuelle Befunde. Sie teilt dem Nutzer darüber hinaus mit, wann wieder eine Spende möglich ist. Ein Termin kann dann einfach über die App selbst gebucht werden.“ Weiter können sich Nutzer darüber informieren, wie der aktuelle Lagerbestand im Blutspendezentrum ist und welche Blutgruppen benötigt werden. „Für unsere Spender entfällt jede Menge Papierkram“, so Belack.

Laut Joshua Belack kommt ein „gemischtes Publikum“ zur Blutspende. Doch mache sich der demografische Faktor langsam bemerkbar: „Es fallen derzeit mehr Spender alterstechnisch raus, als neue Spender nachkommen.“ Er begrüßt die Initiative der Bundesregierung, die Altersgrenze für Erstspender bei 60 und für Wiederholungsspender bei 68 Jahren aufzuheben. „Stattdessen soll künftig eine individuelle Feststellung der Spendertauglichkeit nach ärztlicher Beurteilung erfolgen.“ Auch wurde in diesem Jahr das pauschale Blutspendeverbot für homosexuelle Männer zugunsten einer individuellen Risikobewertung abgeschafft.

Gesundheitliche und finanzielle Vorteile seien die eine Seite, die andere ist für Joshua Belack viel entscheidender: „Das gute Gefühl, ein Lebensretter zu sein! Denn die Spenden geben wir an Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte zur Behandlung weiter. Immer häufiger erhalten wir Anrufe über leere Depots und dringend benötigten Blutspenden. Sie sind somit ein essenzieller Dienst für die Gesellschaft und das Gemeinwohl, für den wir jeden Tag aufs Neue werben.“

Oliver Sommavilla geht seit fast zehn Jahren zur Blutspende und besucht seit 2018 regelmäßig das Wuppertaler Blutspendezentrum. „Mich hat ein Krankheitsfall im Bekanntenkreis zur Spende motiviert“, erklärt der Familienvater und Mitarbeiter der Remscheider Stadtverwaltung. Er schätzt vor allem die Flexibilität im Spendezentrum und freut sich bei jedem Besuch, „etwas Gutes getan zu haben.“

Text: Martin Wosnitza

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